iPhone, Science-Fiction, Scaramucci – oder was anderes

Sich durch Kurzmeldungen zu lesen und darüber während einer gebührend kürzeren oder längeren Zeitspanne zu sinnieren, hält einen geistig auf Trab.



Bild zur Kolumne: (p.meier)
Bild zur Kolumne: (p.meier)

Da stand doch unlängst der Titel «Ohne iPhone mit der Apple Watch telefonieren?» Es geht nichts über Englischkenntnisse, um die deutsche Sprache besser zu verstehen. Wohl aus diesem – selbstverständlich auch aus andern Gründen, wird unsern Schulpflichtigen das Frühenglisch sehr dienlich sein, wenn es um die Pflege und das Verständnis der Muttersprache geht.

Dass ein fehlgeleiteter Diplomat die A3 befuhr und keinen weiteren Schaden anrichtete, war anderswo nachzulesen. Der gute Mann war derart betrunken, dass er in die Signaltafel «Hindernis rechts umfahren» krachte und die Bedeutung des «Umfahrens» falsch interpretierte, munter – aber in der falschen Richtung – auf der Autobahn unterwegs war, eine Absperrung des Strassenunterhaltsdienstes durchbrach, seine «Diplomatenkarosse» anschliessend zwischen Bäumen parkierte und sich gegenüber der diensttuenden Polizei mit einem gefälschten Diplomatenpass auswies, um sich alsogleich auf die Immunität dieser Beamtenschaft zu berufen, half gar nicht. Diplomaten sind anders unterwegs. Übrigens konnte diesem kreativen Mitmenschen der Führerausweis gar nicht entzogen werden – er hatte ihn schon vor dieser viel Unruhe und Verwirrung stiftenden Fahrt abgeben müssen.

Den Negativrekord in Sachen Anstellungsdauer hat ohne Zweifel der US-amerikanische Kommunikationsdirektor Scaramucci inne. Sein Vorgesetzter namens Donald T. entliess ihn nämlich nach zehn Tagen aus dem Amt. Gründe sind hinlänglich bekannt.

Gigantische Saläre erhalten zuweilen Fussballer. Der bei Manchester United tschuttende Juan Mata versprach, ein Prozent seines Jahressalärs von geschätzten neun Millionen Franken zu spenden – in der Hoffnung, dass es ihm andere gleichtun. Man beginne zu rechnen, was da vonseiten des brasilianischen Herrn Neymar bei PSG an Almosen zusammenkäme.

«Kuckuckskind im Tigerwurf» war der Titel einer weiteren Meldung. Weltbewegend ist das für jene, die nun denken, dass Tiger mit Brüten begonnen haben. Es war ganz anders, logischer. Ein verstossenes Tigerbaby fand bei einer neuen Mutter ein Zuhause.

Dass Schweizer im Ausland einkaufen, ist bestens bekannt. Dass aber ein 45-jähriger Eidgenosse nach getätigtem Shoppen (es lebe die deutsche Sprache) im deutschen Lottstetten das gesamte Verpackungsmaterial und mitgebrachten Abfall in Behälter stopfte, die im Vorraum des Ladens positioniert waren, ist eher aussergewöhnlich. Dass man dabei erwischt wird, ist ein Prinzip der Logik. Dass aber die Polizei einschreiten und dem Mann einen Platzverweis erteilen musste, zeugt von der Gradlinigkeit des Einkäufers. Er nahm das mit sehr abschätzigen Kommentaren zur Kenntnis.

Man stelle sich die Tatsache – ebenfalls der Presse entnommen –vor, dass sogar Bundesrätinnen, die Rede war von Simonetta Sommaruga – in vollbesetzten Bussen ebenfalls stehen müssen. Man stelle sich aber auch vor, wenn von jedem im Stehen verharrenden Buspassagier mit Namen berichtet würde, dass sie oder er …

Es gäbe eine Sonderausgabe nach der andern.

«Die Lokalmatadoren, die zuvor entfesselt aufgespielt hatten, verloren die Partie um Gold …» Schüchterne Frage: Wird im Beachvolleyball in den Vorrunden nur gefesselt angetreten?

Kulinarisch Geniessende werden unter Umständen mit gerunzelter Stirn zur Kenntnis genommen haben, dass der Insektenverkauf nicht so klappt. Bekanntlich dürfen seit dem 1. Mai Insekten absolut legal ab Teller eingenommen werden. Aber die proteinreichen Mehlwürmer, Heuschrecken und Grillen fehlen, weil sich betreffend Lieferung Verzögerungen ergeben haben. Unbekannt ist, wann sich in diesem bedeutsamen, bewegenden Fall eine positive Änderung ergeben wird und beispielsweise Grillen à discrètion aufgetischt und eingenommen werden können.