«Irgendwann muss man realisieren, nicht nur träumen»

Bei der Vorstellung des neuen Kaders der Schiesssportschule Glarnerland, gab Olympia-Bronzemedaillengewinnerin Heidi Diethelm wertvolle Tipps für die jungen Sportlerinnen und Sportler.



Das Kader der Schiesssportschule Glarnerland. (Bild: zvg) (Bilder: jhuber)
Das Kader der Schiesssportschule Glarnerland. (Bild: zvg) (Bilder: jhuber)

«Ihr müsst es ganz für euch alleine wollen», war der wichtigste Rat, den Bronzemedaillengewinnerin Heidi Diethelm den Nachwuchssportlern der Schiesssportschule Glarnerland anfang dieser Woche mit auf den Weg gab. «Ihr macht das Ganze für euch, nicht für eure Eltern, eure Trainer oder sonst jemandem.» Gerade bei einer Sportart wie dem Schiessen, wo der Kopf so zentral ist, gehe es nur mit der inneren Überzeugung. Hier wies sie bei der Präsentation des neuen Kaders der Schiessschule darauf hin, dass man grosse Ziele und Träume haben kann, irgendwann aber auch die Möglichkeiten und die Grenzen erkennen muss. Deshalb könne sie jetzt auch noch nicht sagen, ob sie an den nächsten Olympischen Spielen wieder nach Medaillen greifen will. «Ich muss sehen, dass es vorwärtsgeht.» Das nächste grosse Ziel ist für sie aber sicher die kommende Weltmeisterschaft 2018. Hier habe sie ja noch eine Rechnung offen, meinte dazu Gesprächsleiter August Wyss. Denn an diesem Grossanlass schaffte es die Doppel-Europameisterin nicht über den elften Rang hinaus. «Danach schauen wir weiter.» Nun sei sie aber erstmals froh, dass sich der grosse Rummel langsam gelegt hat. Sie habe aber das grosse mArtikelediale Interesse klar auch als Auftrag angesehen, dem Schiesssport etwas zurückzugeben. «Es ist schön, wenn unser Sport wieder einmal in den Fokus rückt.» Hier nahm sie dabei auch alle weiteren Beteiligten in die Pflicht. So soll man Auskunft über den Sport geben, wenn Anfragen kommen und die Medien mit Artikeln über Anlässe und Erfolge füttern. Den Besuch im Sportzentrum Kerenzerberg habe sie sehr gerne angenommen, ist sie doch selber häufig für Trainings hier oben. Filzbach verfüge nämlich als einer von wenigen Standorten über eine an den internationalen Wettbewerben übliche elektronische Schiessanlagen. «Davon können sicher die Schülerinnen und Schüler vor Ort profitieren.»

Markus Weber, Präsident der Schiesssportschule, konnte anschliessend erfreut feststellen, dass das heutige Kader wiederum 12 Mitglieder umfasst. «Nicht nur bei uns zeigt es sich, dass der Schiesssport weiblich ist.» Im Kader sind nämlich nur gerade zwei junge Männer. Im fünften Betriebsjahr konnte er weiter ein erstes positives Fazit über die neue Nachwuchsstrategie im Schweizer Schiesssport ziehen. Insgesamt 11 Trägerkantone betreiben seit einigen Jahren Leistungszentren für den Nachwuchs wie hier in Filzbach. «Der grösste Dank gilt aber wie immer den Eltern, der Familie und den Bekannten, welche viel Zeit für die Träume ihrer Kinder opfern, damit diese einmal vielleicht goldige Realität werden.»