Und was im Obergeschoss der Landesbibliothek über eine gute Stunde hinweg angeboten war, erwies sich in seiner Kompaktheit als Geschenk mit gar erlesenem Inhalt. Demzufolge sind alle, die in dieser Werkstatt unter Leitung von Axel Eggers Musikalisches zusammenfügen, Profis, dem Stadium des Lehrlings längst entwachsen. Sie feilen an Einzelheiten rum, bringen ihre Intentionen ein, äussern sich zum Werden und freuen sich, wenn das jeweilige musikalische Produkt so gelingt, dass es viel Anerkennung und Wertschätzung zu wecken vermag. Und das war im voll besetzten Soldenhoff-Saal, dessen Wände mit gar Farbenfrohem, zuweilen enorm üppigen Bildern aus längst vergangenen, sehr romantisch – verspielten Zeiten sein Dasein fristet, der Fall.
Am Zustandekommen dieser beseelten Gesamtheit haben die innig und gekonnt interpretierende Sängerin Marina Bärtsch, die Harfenistin Maren Weisshaupt, Dominik Berchten, Klavier & Keyboard; Axel Eggers als klug planender und ebenso gekonnt wie einfühlsam arrangierender Maestro, Klavier & Schlagwerk; Sylvia Küng, wirblig und stimmungsreich aufspielende Flötistin; Ruth Müri am Cello; Stefan Mächler, virtuos und mitreissend stark mit Saxophon & Bass und Sandro Padovan, Schlagwerk mit ihrem jeweiligen Part gar gern Gehörtes beigetragen. Das war so beeindruckend innig, mitreissend fröhlich, besinnlich, schwärmerisch, mit viel Freude, Können und Beseeltheit ausgedrückt. Die Mitglieder dieser Musikwerkstatt sind ein beeindruckendes Team mit grandios erarbeiteten und präsentierten Produkten im Stil von Celtic Women, Irish Folk und anderem.
Das waren Lieder, die kaum einmal von grosser Dramatik, erdrückender Wucht, lautem Getöse oder wuchtigen Rhythmen erfüllt sind. Das Liedgut birgt viel Magie, leicht Geheimnisvolles, Beschwörendes, verträumt Liebliches, viel Heiterkeit und Tanz. Alles klang so innig auf. Man freute sich vorbehaltlos über die Vielzahl der Aussagen und Stimmungen. Man konnte sich gar geniesserisch mittragen lassen, wenn einzelne Instrumente aufklangen, die andern aufmerksam zuhörten und ebenso viel verdienten Applaus spendeten wie das Publikum. Und es war eine so willkommene Ganzheit, weit entfernt vom zuweilen belastenden, hektischen Alltag mit all seinen Problemen.
Die Interpretierenden spielten auf einem hohen Niveau, waren aufeinander gar gut abgestimmt. Man spürte die Beherztheit, das Können, die Leidenschaft, die es für derartiges Liedgut einfach braucht.
Die Produkte aus dieser Werkstatt kamen an, dank ihrer Innigkeit, dank Harmonie und Glanz.
Der Applaus war so heftig, dass es grad zu zwei Zugaben kam. Und man hätte noch lange geniessen und hinhören können. Es sei die Frage erlaubt, ob man die Mitglieder dieser Werkstatt wieder einmal hören kann. Es war «eebig schüü»!