Einmal mehr stand der Coved-19-Virus wie ein Damoklesschwert über einer Veranstaltung, die es verdient hätte, fröhlich über die Bühne zu gehen. Obwohl die Veranstalter ihr Schutzkonzept im Gemeindezentrum von Schwanden perfekt umsetzten und die Protagonisten auf der Bühne ihre fünf Siegerprojekte mit Fantasie und Esprit präsentierten, spürte man zu jedem Zeitpunkt, dass Corona omnipräsent war. Nichtsdestotrotz verstanden es die Studenten der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften vortrefflich, trotz aller Unbill das Publikum mit ihren bühnenreifen Auftritten zu begeistern.
Fünf Objekte begeistern die Bevölkerung
Nach einem Jahr intensiver Arbeit war es den Studierenden Mitte September dieses Jahres endlich möglich, ihre Projektskizzen vor Ort mit der Bevölkerung zu diskutieren. Die Corona-Pandemie liess es aber nicht zu, die im Frühling und Somme geplanten Veranstaltungen durchzuführen. Einzig dank Umfragen und Videokonferenzen konnte der Kontakt zur Bevölkerung geschaffen werden. Umso intensiver war der Austausch am Workshop vom 19. September in Matt, wo die Arbeitsgruppen ihre Ideen weiterentwickelten. Aber auch der Gemeinderat liess es sich nicht nehmen, die Studierenden in eine separate Besprechung einzuladen. Unter anderem zeigten diese auf, welche Faktoren erfahrungsgemäss für eine langfristige Entwicklung der Gemeinde Richtung Nachhaltigkeit wichtig sind.
Studienlehrgang war eine Win-win-Situation
«Blühende Wanderwege entlang des Sernf und der Linth», Wandermärt durch Glarus Süd», «Freizeitpark Glarus Süd», «Holzerlebniswerkstatt und «Freiluft Süd» (Campieren im Garten) hiessen die Lieblingsprojekte der Glarus Süd-Bevölkerung, der man an dieser Stelle ein Kompliment und ein herzliches Dankeschön für die Bereitschaft, die Studenten bei ihrer Arbeit wenn immer möglich zu unterstützen. Die Begegnungen und Gespräche mit der Bevölkerung von Glarus Süd waren für die Studierenden der ZHAW nach eigenen Aussagen eine echte Bereicherung. So entstand über die Monate eine Win-win-Situation, von der beide Seiten, die Studenten der ZHAW als auch die Gemeinde Glarus Süd profitierten. «Nie hätte ich gedacht, dass die Menschen hier in Glarus Süd so aufgeschlossen und so zukunftsorientiert denken. Ich bin total überrascht und werde bestimmt diesen schönen Flecken Erde später wieder einmal besuchen», meinte fast euphorisch einer der Studenten.
Auf Wiedersehen Glarus Süd
Mit einer Empfehlung für die Weiterführung des Nachhaltigkeits-Prozesses verabschiedeten sich die Studentinnen und Studenten der Zürcher Hochschule unter der Studienlehrgangs-Leiterin Yvonne Pirchl-Zaugg. Zurück bleiben wunderbare Erinnerungen an das Glarnerland und seine Bevölkerung. Über Wochen und Monate hinweg sind neue Freundschaften entstanden und gemeinsam hatte man am selben Strick gezogen. Die nun vorliegenden Projekte sind Resultate dieser einmaligen Zusammenarbeit zwischen Jung und Alt. Eine Zusammenarbeit, die Seinesgleichen sucht. Studienlehrgang-Leiterin Pirchl-Zogg, Schnittstelle und Ansprechperson, zeigte sich von der Mitarbeit und vom Engagement aller Beteiligten, sowohl von den Studierenden als auch von der Bevölkerung der Gemeinde Glarus Süd hell begeistert. Mit sichtlicher Freude übergab sie am Schluss der Veranstaltung Bruno Hunziker, Departements-Leiter «Wirtschaft und Finanzen» und Werner Rhyner einen prallgefüllte Projekt-Ordner, welcher Basis für die Weiterverfolgung für ein fittes Glarus Süd bildet. Was dann schlussendlich aus diesen wirklich tollen Projekten entsteht, liegt im Aufgabenbereich der Gemeindebehörde und deren Projektgruppen.
Ein grosses Dankeschön für beide Seiten
Es blieb Gemeinderat Kaspar Luchsinger vorbehalten, namens des Gemeinderates und der Bevölkerung von Glarus Süd in seiner urigen Art einerseits den abwesenden Gemeindepräsidenten This Vögeli zu entschuldigen, andererseits die grossartige Arbeit der Studenten der ZHAW-Studenten zu verdanken. Es hätten sich Freundschaften gebildet, die hoffentlich Anlass dazu geben, wieder einmal die schöne Gemeinde Glarus Süd zu besuchen und wer weiss, seien bis dahin einige oder sogar alle heute präsentierten Objekte realisiert.
Ist Glarus Süd fit für die Zukunft?
Diese Frage müssen sich die Behörden und die Bevölkerung selber beantworten. Die Studierenden der ZHAW haben mit ihren tollen Projekten die Grundlage für eine fitte Gemeinde Glarus Süd geschaffen. Projekte, die es in den nächsten Jahren umzusetzen gilt. Dies geht aber nur, wenn alle am gleichen Strick ziehen und mit gleichem Elan die Sache in die Hand nehmen, wie es die Studierenden über Wochen und Monate hinweg vormachten.