Ja zur Nutzungsplanungsänderung in Obstalden

Auch das umstrittendste Geschäft, eine Nutzungsplanänderung in Obstalden, wurde gutgeheissen. Alle übrigen Geschäfte, Jahresrechnungen 2014 und Budget 2016 wurden im Sinne von Gemeinderat und Parlament verabschiedet.



Ja zur Nutzungsplanungsänderung in Obstalden

Gegen eine Änderung des Nutzungsplan Bitzi in Obstalden hatte der ehemalige Lehrer Walter Schaub, zusammen mit 82 Mitunterzeichnern, einen Abänderungsantrag eingereicht. Die bisherige Zone für öffentliche Bauten und Anlagen östlich des Schulhauses in Obstalden solle erhalten bleiben und nicht in die Wohnzone W2 umgezont werden. Schaub sagte an der Versammlung, dass ihm nur das Wohl der Schule am Herzen liege. Zwei geplante Einfamilienhäuser (EF) kämen auf der einzigen Landreserve der Schule zu liegen und würden extrem die Entwicklungsmöglichkeiten der Schule verhindern. Schaub wurde unterstützt durch Ruth Schöpf-Rüegg und Romy Eberle aus Obstalden, wobei letztere vor allem auf den Verlust von Grünflächen für die Bewegungsfreiheit der Schuljugend hinwies.

Ja zu Nutzungsplanänderung und Überbauungsplan

Fridolin Dürst erinnerte an den seit 1992 genehmigten Überbauungsplan, wo von zehn bewilligten EF erst sechs realisiert seien. Der betreffende Boden werde für eine Erweiterung der Schulanlage nicht benötigt. Falls eine solche wirklich notwendig würde, könnte sie auf der westlichen Seite gut realisiert werden. Unterstützt wurde Dürst von Christoph Zwicky im Namen der BRVK des Gemeindeparlaments. Der Platzbedarf sei gründlich abgeklärt worden. Neu- und Erweiterungsbauten seien in Obstalden in den nächsten Jahren unwahrscheinlich.

Auch Ruedi Heer und Martin Schneider votierten für Ablehnung des Antrages Schaub. Nach ein paar Statistiken über Schülerzahlen und Entwicklung in Obstalden durch Gemeinderat Roger Schneider, Präsident Schulkommission, wurde der Antrag Schaub mit grösserem Mehr abgelehnt und die Änderung des Nutzungsplans Bitzi in Obstalden gutgeheissen.

Nach diesem Entscheid gab es auch keine Opposition mehr gegen den damit zusammenhängenden Überbauungsplan «Panorama» in Obstalden. Ein vorher gestellter Abänderungsantrag betreffend Verkehrssituation auf der Hüttenbergstrasse war vorher zurückgezogen worden.

Das Budget 2016 ist unter Dach

Etwas zu reden gab das Budget 2016 der Gemeinde Glarus Nord. Dieses weist einen Ertragsüberschuss von 583 000 Franken aus. Der Finanzierungsfehlbetrag beträgt 2,473 Mio. Franken. Thomas Huber plädierte im Namen der CVP dafür, die Entnahme aus verschiedenen Fonds nicht zu forcieren und auch die Liegenschaftsverkäufe wohlüberlegt vorzunehmen. Samuel Zingg beantragte im Namen der SP 420 000 Franken im Budget für individuelle Lohnanpassungen bereitzustellen. Adrian Hager, Präsident der FAK, argumentierte dagegen, und der Antrag Zingg wurde abgelehnt. Hans Hösli votierte im Namen der SVP für ersatzlose Streichung der Projektierungskredite für Werkhöfe für Wald und Landwirtschaft sowie Bau und Umwelt. Statt nur eine zentrale Lösung, seien auch dezentrale zu prüfen. Gemeinderat Bruno Gallati legte dar, dass gerade mit diesem Kredit alle möglichen Lösungen geprüft würden. Der Antrag Hösli wurde abgelehnt.

Andreas Lienhard beantragte, einen Kredit von 50 000 Franken für eine Tempo-30-Zone in Bilten ersatzlos zu streichen. Es gäbe notwendigere Investitionen in Bilten. Die Versammlung entschied sich nur knapp gegen Lienhards Antrag.

Weitere Geschäfte unbestritten

Weiter ging es mit eher unbestrittenen Geschäften was sich jeweils darin zeigt, dass eine ganze Reihe von Stimmberechtigten immer wieder den Saal verlässt. Keine Diskussionen gab es zu den Jahresrechnungen 2014 der Gemeinde Glarus Nord, der Technischen Betriebe Glarus Nord TBGN sowie der Alters- und Pflegheime Glarus Nord APGN. Sie wurden allesamt einstimmig gutgeheissen.

Zu Beginn der Versammlung unter der Leitung von Gemeindepräsident Martin Laupper wurde Urs Suter aus Oberurnen als Delegierter in den Abwasserverband Glarnerland AVG gewählt. Er ersetzt dort Hans Peter Schiesser. Unbestritten war schliesslich auch die Statutenänderung des AVG.

Nach zwei Stunden und 50 Minuten konnte der Gemeindepräsident die eher mager besuchte Gemeindeversammlung in der lintharena sgu schliessen.