Ja zur Umfahrungs-Projektierung

Der Glarner Landrat hat am Mittwoch den Kredit von 4,470 Millionen für die Projektierung der Umfahrungen Näfels, Netstal und Glarus zuhanden der Landsgemeinde gutgeheissen.

Dieser Entscheid stützt sich auf den Verkehrsrichtplan; Glarus will mit einem konkreten Projekt bereit sein, wenn der Bundesrat den Anschluss des Glarnerlandes ans Nationalstrassennetz beschliesst.

 



die Regierungsräte Röbi Marti und Rolf Widmer
die Regierungsräte Röbi Marti und Rolf Widmer

Die Teilkredite für die Umfahrungen Näfels (1,230 Millionen) und Netstal (1,750) waren unbestritten. Dagegen bekämpfte eine „unheilige Allianz“ aus Sozialdemokraten, Grünen und SVP-Ständerat This Jenny die 1,500 Millionen für Glarus. Die Grünen bezeichneten eine Umfahrung Glarus als unnötig und unwirksam; die Sozialdemokraten wollten die Kreditfreigabe an die Zusage des Bundes knüpfen, und Ständerat Jenny erklärte, der Bund werde der Umfahrung nie zustimmen; wir könnten Bern mit einer Planung „nicht zwingen“ - sprachs und reiste nach Bern ab.

Die Fraktionen von BDP, CVP, SVP und FDP waren praktisch geschlossen für den gesamten Planungskredit und betonten die Bedeutung der bessern Erschliessung des Hinterlandes durch die Umfahrung Glarus, aber auch von Glarus und Ennenda selber. Wir müssten nun ein klares Zeichen setzen, statt das Hinterland abzuschreiben, erklärten etwa Gemeindepräsident Dr. Thomas Hefti (FDP, Schwanden) und Dr. Fritz Schiesser (FDP, Haslen). Die Umfahrung Glarus sei ein überparteiliches Anliegen, sagte der Schwänder Landrat Kurt Zimmermann (SVP). Schiesser und auch Baudirektor Robert Marti gingen klar auf Distanz zu Ständerat Jenny, von dem sie eigentlich in Bern vollen Einsatz für die Umfahrung erwarten statt eine Auflistung von Gegenargumenten. Der fraktionsunabhängige René Brandenberger brachte die Verkehrssicherheit ins Spiel, die noch weit wichtiger sei als die wenigen Minuten Zeitersparnis, welche eine Umfahrung bringe.

Unter Namensaufruf stimmte der Rat mit 58 zu 15 bei vier Enthaltungen auch für den Kredit für die Umfahrung Glarus und hiess den Gesamtkredit in der Schlussabstimmung mit grosser Mehrheit gut. Für den Stadtglarner Kredit hatten u.a. die Nationalratskandidaten Martin Landolt (BDP) und Paul Hösli (CVP) gestimmt, dagegen Christoph Zürrer (SP).

Steuererleichterungen

Unbestritten war die Revision des Steuergesetzes, das mit einem günstigern Tarif sowie mit der Erhöhung der Kinderzulagen von 6000 auf 7000 Franken pro Kind, welche die Kommission unter dem Präsidium von Dr. Fritz Schiesser beantragte, die Familien entlastet. Schliesslich stimmte der Rat dem Beitritt zum Konkordat gegen die Gewalt im Sport zu.