Jacques Küng – ein Leben für das Samariterwesen

Samariter-Urgestein Jacques Küng, charismatischer Ehren-Präsident des Samariterverbandes Glarnerland, übergibt sein Amt nach jahrelanger, segensreicher Tätigkeit im Dienste des Nächsten dem Molliser George Scherer. Fünf engagierte Samariter erhalten die begehrte Henry-Dunant-Medaille. Das sind die wichtigsten Schlagzeilen der Delegiertenversammlung des Samariterverbandes Glarus.



Hahn im Korbe! SVG-Präsident Jacques Küng fühlt sich im Kreise seiner Vorstandsmitglieder sichtlich wohl. (Bilder: hasp) Die Delegiertenversammlung 2016 war gut besucht. Blick auf den Prominententisch mit Regierungsrätin Marianne Lienhard
Hahn im Korbe! SVG-Präsident Jacques Küng fühlt sich im Kreise seiner Vorstandsmitglieder sichtlich wohl. (Bilder: hasp) Die Delegiertenversammlung 2016 war gut besucht. Blick auf den Prominententisch mit Regierungsrätin Marianne Lienhard

Für den gelungenen Auftakt zur Delegiertenversammlung des Samaritervebandes Glarnerland im festlich geschmückten «Schwert»-Saal in Näfels sorgten das Alphorn-Duo Hauser und die ad hoc formierte Jugendmusik Näfels und Umgebung unter der musikalischen Leitung von Lorenz Stöckli. Der organisierende Samariterverein Näfels war für das Wohl der rund 50 Delegierten besorgt und die «Schwert»-Küche zauberte wie gewohnt Feinstes aus Küche und Keller auf den Tisch.

Ruhig und speditiv wie gewohnt


Zur Begrüssung konnte SVG-Präsident Jacques Küng Regierungsrätin Marianne Lienhard, Bruno Gallati, Vizepräsident der Gemeinde Glarus Nord, SSB-Vizepräsident Renato Lampert, Ehrenmitglied des Verbandes und langjähriger Leiter der Abteilung Bildung und Beratung beim Samariterbund, Roland Marti, sowie befreundete Delegationen aus der Innerschweiz sowie dem Kanton Graubünden begrüssen. Einen speziellen Willkommensgruss entrichtete der Verbandsvorsitzende den rund 50 anwesenden Delegierten. Ruhig, sachlich und speditiv, so wie man es von ihm gewohnt ist, führte Präsident Küng ein letztes Mal durch die elf Punkte umfassende Traktandenliste. Jahresberichte, Protokolle und Jahresrechnungen fanden die uneingeschränkte Zustimmung der Delegierten.

Georg Scherer neuer SVG-Präsident

Im Zentrum der Verhandlungen stand die Wahl eines neuen Präsidenten. Jacques Küng wollte nach vielen Jahren erfolgreicher Tätigkeit für das Samariterwesen ins zweite Glied treten. Er macht das mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Zufrieden darf er sein mit der Entwicklung des Samariterwesens im Kanton Glarus. Sein Hauptinteresse galt dabei immer dem Nachwuchs. Seinem grossen Engagement und seiner unbändigen Hartnäckigkeit ist es zu verdanken, dass im Kanton Glarus heute nicht weniger als sechs Help-Gruppen sich intensiv mit der Arbeit als Samariter befassen. Für Nachwuchs ist also gesorgt! Aus seinem ausführlichen Jahresbericht ist aber eindeutig zu entnehmen, dass ihm einiges im Samariterwesen ernsthafte Sorgen macht. Vor allem eine aufkommende Nonchalance und Desinteresse der Mitglieder, aber auch die vielen, teils komplizierten Vorgänge innerhalb der Strukturen geben ihm zu denken. Nichtsdestotrotz steht der Samariterverband Glarnerland auf festen Fundamenten. Ohne Zweifel ein Verdienst von Jacques Küng. Als seinen Nachfolger bestimmten die Delegierten mit Akklamation den Molliser George Scherer. Dieser tritt ein schwieriges Erbe an. Wir wünschen dem frischgewählten SVG-Präsident Scherer an dieser Stelle viel Freude und Erfolg in seinem anspruchsvollen Amt.

Die Ära Küng hinterlässt Spuren

Sein langjähriger Wegbegleiter und Ehrenmitglied Roland Marti würdigte in seiner Laudatio SVG-Präsident Küng als unermüdlichen Schaffer mit grossem Know-how. Als kompetenter technischer Leiter, Instruktor und Klassenlehrer profitierten die Samariterkader in der ganzen Schweiz. Sein grosses Wirken belohnte der Schweizerische Samariterbund mit der Ehrenmitgliedschaft. Zwölf Jahre amtete er als Vorstandsmitglied im SSB-Zentralvorstand. In Samariterkreisen, dies nicht nur im Kanton Glarus, sondern in der ganzen Schweiz, war der Stadtglarner Jacques Küng der Samariter schlechthin. Sein jahrelanges Engagement im Dienste des Samariterwesens hat in all den vielen Jahren nachhaltige Spuren hinterlassen. Kameradinnen und Kameraden begegneten Präsident Küng mit grossem Respekt. Er war ein Präsident mit Ecken und Kanten, sprach stets fadengerade Klartext, vergass aber nie den Respekt für sein Gegenüber. Sein Wort und seine kritische Stimme hatten Gewicht und man hörte auf seine Ratschläge. Mit einem grossen Dank für seine Dienste für das Samariterwesen und den besten Wünschen für gute Gesundheit und Wohlergehen verabschiedeten die Delegierten ihren «Jacques».

Feierliche Übergabe der Henry-Dunant-Medaille


Ein absolutes Highlight an der SVG-Delegiertenversammlung ist jeweils die festliche Verleihung und Übergabe der Henry-Dunant-Medaille. Der Schweizerische Samariterbund ehrt dabei Aktivmitglieder seiner Vereine, Mitglieder der Verbandsvorstände und in besonderen Fällen auch andere Persönlichkeiten, die sich bei der Entwicklung und beim Ausbau des Samariterwesens hervorragende Verdienste erworben haben. Die Henry-Dunant-Medaille wird beispielsweise abgegeben bei einer 15-jährigen Tätigkeit als Vorstandsmitglied eines Samaritervereins oder eines Samariterverbandes, Samariterlehrer, Leiter von Jugendgruppen oder mindestens eine 25-jährige aktive Mitarbeit in einem oder in mehreren Samaritervereinen oder Jugendgruppen durch regelmässigen Besuch der Übungen, Erste-Hilfe-Leistungen bei Unglücksfällen, Postendienst. In diesem Jahr wurde die heiss begehrte Medaille an Gemma Polonio (SV Mollis), Urs Fischli (SV Näfels), Stefan Schlittler (SV Linthli), Erika Böni (SV Schänis) und last but not least Friedemann Lauser (SV Schwanden und Umgebung) verliehen. Herzliche Gratulation allen Medaillen-Empfängern. Als nächsten Tagungsort bestimmten die Delegierten den Samstag, 25. März 2017, das hoch über dem Walensee gelegene Amden. Bis dahin allen Samariterinnen und Samaritern eine erfolgreiche Tätigkeit und viel «Gfreuts»!