Jagd ist Auftrag – Jagd ist auch Passion

Die Kerenzerberg-Gemeinde Filzbach bot am Wochenende Gastrecht für die Mitglieder des Glarner Jagdvereins und geladene Gäste. Im Zentrum der 13. Hauptversammlung standen der Jahresrückblick 2018 von GLJV-Präsident Fritz Stüssi, die Genehmigung diverser Anträge aus dem Vorstand und den Regionalversammlungen, interessante Hinweise zu den Jagdvorschriften für das Jahr 2019 sowie topaktuelle Informationen von Ständerat Werner Hösli aus dem «Stöckli» zur Revision des Eidgenössischen Jagdgesetzes.



Die Jagdhornbläsergruppe „Edelwyss“ sorgte für den musikalischen Background
Die Jagdhornbläsergruppe „Edelwyss“ sorgte für den musikalischen Background

Zum Auftakt der 13. Hauptversammlung spielte die Jagdhornbläsergruppe Edelwyss unter der bewährten musikalischen Leitung von Manfred Bertini. Nach einem feinen Aser aus der «Römerturm»-Küche konnte Vereinspräsident Fritz Stüssi 84 Mitglieder und verschiedene illustre Gäste, unter ihnen Ständerat Werner Hösli, Regierungsrat Kaspar Becker, Franco Scodeller von «Jagd Schweiz», Robert Brunold, Präsident des BKPJV, die Glarner Wildhüter Michi Freuler, Sämi Gantner und Fridli Luchsinger sowie die Vertreter der Jagdkommission Paul Elmer, Urs Spichtig und Köbi Schnyder herzlich willkommen heissen. In einer Schweigeminute gedachte die Versammlung den im letzten Jahr verstorbenen Jagdkameraden.

Grosse Wertschätzung bei der Bevölkerung

Departements-Vorsteher Kaspar Becker überbrachte eingangs der Hauptversammlung die Grüsse des Regierungsrates. Er zeigte sich erfreut über die erfolgreiche und unfallfreie Jagd 2018. Die Jagd habe im Kanton Glarus eine lange Tradition und die Wertschätzung in der Bevölkerung sei tief verankert. Dabei hob der Regierungsvertreter die tolle Zusammenarbeit zwischen Regierung und dem Glarner Jagdverein hervor.

Glarner Jägerschaft hat ihren Auftrag erfüllt

In seinem interessanten und ausführlichen Jahresbericht 2018/19 liess GLJV-Präsident Fritz Stüssi in einem schriftlichen Teil und mündlichen Ausführungen das vergangene Vereinsjahr nochmals in Revue passieren. Dabei blickte er mit berechtigtem Stolz auf die Jagd 2018 zurück. «Die Glarner Jägerschaft hat ihren Auftrag bestens erfüllt. Dazu beigetragen haben die ausgezeichneten, einfachen Rahmenbedingungen», lautet sein positives Fazit. Bei seinen Ausführungen streifte Stüssi die Problematik der Jagd im Spannungsfeld einer sensiblen Gesellschaft, der Medien und extremer Gruppierungen. In seinem Resümee zeigte er sich erfreut über die Tatsache, dass die Jagd im Kanton Glarus dank guten Rahmenbedingungen gut auf Kurs ist. Die Bejagung des Rotwildes ist eine grosse Herausforderung für die Glarner Jägerschaft. Die Gams-Jagd im Wald ist aktuelles Thema, welches sicher noch für Gesprächsstoff unter den Jägern sorgen wird. Erfreulich präsentiert sich das aktive Hundewesen. Das Meldewesen und die Zusammenarbeit bei der Nachsuche von verletzten Tieren funktioniert bestens. Sicher das Resultat vieler Trainings- und Ausbildungsstunden von den Haltern von Schweisshunden, Stöber- und Brackierhunden.

Zahlreiche Aktivitäten im Vereinsjahr 2019

Am 23. August 2019 ab 18.30 Uhr findet im «Schützenhaus» in Glarus ein Jägerabend statt, organisiert vom Glarner Jagdverein. Ein Highlight und Leckerbissen garantiert Fabian Rüedis Vortrag «365 Tage aus dem Leben eines Rothirsches». Die Jagdklinger sorgen unter dem Motto «Singen und Freude» für einen weiteren stimmungsvollen Abend. Selbstverständlich darf die Schiessfertigkeit nicht vergessen werden, ein wesentlicher Teil der Jagd. Ein geeignetes Mittel ist jeweils das Schiesstraining mit Schiessnachweis auf der Anlage im Äschen auf Obersee. Am 29. Juni 2019 findet das Vereins-Jagdschiessen ebenfalls im Äschen auf Obersee statt. Am 21./22. Juni trifft sich die Glarner Jägerschaft im Klöntal auf dem Jagdparcours. Und dasselbe am 14./15. Juni 2019 in Vättis SG. Nicht vergessen wollen wir die Hegetage 2019! Mit dem Hinweis auf den traditionellen Pelzfellmarkt in Glarus am 1. Februar wagte Präsident Stüssi bereits einen Ausblick auf das Jahr 2020.

Optimierung der Jagdvorschriften
Diskussionslos verabschiedeten die Vereinsmitglieder zuhanden der Kantonalen Jagdkommission die Vorschläge der Jagdvorschriften für das Jahr 2019. Diese werden wie folgt beantragt: Bei der Hochwildjagd, welche vom 2. – 16. September 2019 dauert, dürfen wie bis anhin zwei Gämsen, wovon maximal ein Gamsbock geschossen werden. Die Oktoberjagd oder Reh-Jagd sowie die Jagd auf Rotwild, Kahlwild und Spiesser soll vom 1. – 20. Oktober 2019 dauern. Die Herbstjagd soll je nach Witterung und bisherigen Abschusszahlen durchgeführt werden. Die Niederwildjagd entspricht den Vorschriften aus dem Jahre 2018. Die Bejagung des Gamswildes in den Waldeinständen, wegen dem zunehmenden Verbiss in den Wäldern, speziell in unseren Schutzwäldern, ist vertiefter zu prüfen.

Drohnen für die Rehkitzrettung

Die Regionalversammlung Glarus Nord stellte zuhanden der Hauptversammlung 2019 den Antrag, die Pass-Jagd auf Füchse sei insofern aufzuwerten, dass für den Abschuss räudiger Füchse künftig eine Abschussprämie bezahlt wird. Dies auch unter dem Aspekt der Seuchenbekämpfung. Ein weiterer Antrag kam aus den Reihen des Regionalverbandes Glarus. Mit der Anschaffung von ein bis zwei Drohnen mit Wärmebildkameras wollen die Antragssteller den Schutz der Rehkitze vor dem Vermähen inskünftig nachhaltig fördern. Beim dritten Antrag wollten die Antragsteller aus Glarus Süd im Sinne einer effizienten Rotwildbejagung in den Herbstmonaten September, eventuell Oktober/November, dass es an Einzeltagen für Jägerinnen und Jäger gestattet sein soll, selbstständig in den Wildasylen das Rotwild zu jagen. Weiter sollen die Jagdzeiten zur Ausübung der Nachtjagd bis am 1. Dezember verlängert werden. Alle Anträge wurden letztendlich angenommen.  

Informationen aus berufenem Munde

Im Anschluss an die Hauptversammlung informierte Ständerat Werner Hösli über den aktuellen Stand der Verhandlungen im «Stöckli» im Zusammenhang mit der Revision des Eidgenössischen Jagdgesetzes. Dieses stellt den Schutz vor Regulierung und jagdliche Nutzung. Für den Artenschutz ist der Bund zuständig. Regulierung und Nutzung der Wildpopulationen werden in den kantonalen Jagdgesetzen geregelt. So ist gewährleistet, dass beim Jagdbetrieb auf die regionalen Eigenheiten hinsichtlich der vorkommenden Wildarten, Lebensräume, Probleme und Traditionen Rücksicht genommen wird. Wildhüter Michi Freuler informierte über Zahlen und Fakten der Jagd 2018, wobei beim Rotwild steigende Bestände festzustellen sind. Der Glarner Jagdverein jedenfalls zeigt sich zufrieden mit dem Verlauf der Abschlusszahlen im Jagdjahr 2018.