Jagdkonzert in der reformierten Kirche in Schwanden

Zum Auftakt der Jagdsaison im Kanton Glarus haben sich das Männergesangs-Ensemble IMPULS von Nidfurn und dessen Dirigent, Franz Regli, ein ganz besonderes Konzert ausgedacht. Vor einer bis zum letzten Platz gefüllten Kirche konnte man am letzten Samstagabend ein aussergewöhnliches Jagdkonzert geniessen.



In der ref. Kirche in Schwanden fand am vergangenen Wochenende ein erfolgreiches und abwechslungsreiches Jagdkonzert statt (Bild: ehuber)
In der ref. Kirche in Schwanden fand am vergangenen Wochenende ein erfolgreiches und abwechslungsreiches Jagdkonzert statt (Bild: ehuber)

Der Präsident, Walter Böniger, diesmal als Oberjägermeister, führte auf unterhaltsame Weise das Publikum auf die Spuren früherer Jagdgesellschaften. So erklärte er nach dem Fürst Pless Horn Eröffnungssignal von Vater und Sohn Bertini, dass man sich nun im Garten des Jagdschlosses des Kurfürsten von der Pfalz befände und dieses gesellschaftliche Ereignis mit anhören und geniessen dürfe.

Das kurfürstliche Jagdorchester, die Glarner Jagdhornbläser, eröffneten unter der Leitung von Hornmeister Walter Erni, Kaltbrunn, das Konzert mit dem „Hubertus-Marsch“ sowie der „Kurfürsten-Fanfare“ von Reinhold Stief, und dem „Jägerchor“ aus der Oper „Der Freischütz“ von C.M. von Weber und entlockten damit ihren Parforce-Hörnern rassige Melodien. Der kleine Jägerchor, das Männergesangs-Ensemble IMPULS, wartete unter Dirigent Franz Regli mit zwei Volksliedern auf: „Es wollt ein Reiter jagen“ und „Der Jäger wollte schiessen gehen“, beide unverkennbar bearbeitet von Franz Regli. Einen nachhaltigen Eindruck hinterliessen die zwei Vorträge „On the hunting ground“ von T.A. Vitali und „Eine kleine Jagdmusik“ von W.A. Mozart, parodiert und instrumentiert von Franz Regli. Der weit herum berühmte Tonhalle-Orchester Solohornist und Auswärts-Schwander Jakob Hefti und unser hervorragender Organist Jakob Strebi gaben damit ein erstes Zeugnis ihres brillanten Könnens ab. Die mit dem Impuls-Chor befreundete Chorgemeinschaft Männerchor Schänis und Sängerbund Rufi-Maseltrangen trugen als grosser Jägerchor „Das Lied vom Fuchs“ vor, welches darlegte, dass die Füchse manchmal schlauer als die Jäger sind, und ein litauisches Volkslied „Zogen einst fünf wilde Schwäne“. Unter dem einfühlenden Dirigat von Bruno Canal, Walenstadt, geriet eine hochklassige Darbietung. Mit den drei etwas speziellen Titeln der Mandolini-4, dem Bariton Oswald Zangerle und dem Waldhornisten Jakob Hefti „Vivaldi auf die Jagd geht!“, „Nel burrone d’orso in Ticino“ und „Heut ist Jagd, da bläst das Horn“ erklangen als weitere Auflockerung südländische Varianten der Jagdmusik.

Den zweiten Teil eröffneten wiederum die Glarner Jagdhornbläser. Sie intonierten nebst dem „Glarner Gruss“ von Oscar Weber Beethovens „Freude, schöner Götterfunken“ und ernteten damit mächtigen Applaus. Das singende IMPULS-Ensemble vermochte mit Franz Reglis Lied „Des Jägers Lieb“ und Andreas Möllers „Auf! Auf! Zum fröhlichen Jagen“ zu überzeugen. Mit eleganter Souplesse intonierten Jakob Hefti und Jakob Strebi „Intermezzo da caccia“ und „Allegretto impulsivo“ von G.F. Ligure sowie „Halli – Hallo“ von Franz Regli. Gerne lauschte man dem Volkslied „Ein Jäger aus Kurpfalz“, das viele von uns an die Schulzeit erinnerte, vorgetragen vom grossen Jägerchor, der die von Franz Regli eingebauten schwierigen Passagen meisterhaft sang und dafür langen Applaus erntete. Das ungarische Jagdlied „Magyarische Hasen-Jagd“ von Franz Regli, interpretiert vom Duo Hefti – Strebi wurde mit einem tosenden Applaus belohnt, so dass es noch ein zweites Mal gespielt werden musste. Mit dem „Gruss der reiterlichen Jagdhornbläser“ von Oscar Weber gaben die Glarner Jagdhornbläser ein weiteres Zeugnis ihres Könnens ab. Einen letzten Höhepunkt setzte das mächtige Schlusslied „Der Jäger und die schöne Schäferin“, aufgeführt von allen Interpreten, das mit einem lang anhaltenden Applaus belohnt wurde. Selbstverständlich wurde diesem nicht enden wollenden Applaus mit Zugaben Rechnung getragen, nämlich mit der von Franz Regli swingend-rhythmischen Komposition „Bam Lumumba“ sowie dem nochmaligen Vortragen beider Schlusslieder.

Dass der Impuls-Chor immer wieder mit neuen Ideen aufwartet, zeigte auch die Überraschung in der Pause, als für alle ein Amuse-bouche Gebäck in Form eines Jagdhorns ausgeteilt wurde, sowie das „Programmheft“, welches als „IMPULSive Jagdzeitung“ produziert wurde. Uns bleibt allen Mitwirkenden für den einmaligen und unterhaltsamen Abend ganz herzlich zu danken.