Jahresabschluss der Technischen Betriebe Glarus Nord 2021

Hohe Energiepreise belasten den Jahresabschluss 2021 der Technischen Betriebe Glarus Nord und fällt mit einem Gewinn von CHF 0.17 Mio. deutlich tiefer aus als budgetiert. Grund dafür sind die ab Herbst 2021 markant gestiegenen Energiebeschaffungskosten.



Jahresabschluss der Technischen Betriebe Glarus Nord 2021 (zvg)
Jahresabschluss der Technischen Betriebe Glarus Nord 2021 (zvg)

Die TBGN beschaffen den Strom für die Grundversorgung in unter Energieversorgern bewährtem Verfahren gestaffelt über mehrere Zeitpunkte in mehreren Tranchen am Markt. Die Energiepreise stiegen ab Herbst 2021 stark an und verharren auch aktuell auf hohem Niveau. Die Stromtarife 2022 unserer Kunden und Kundinnen wurden, wie vom Regulator des Bundes vorgegeben, schon zuvor kalkuliert und am 31. August 2021 veröffentlicht. Beim Strom müssen die veröffentlichten Tarife durch die regulatorischen Vorgaben für das folgende Jahr beibehalten werden. Beim Gas sind unterjährige Tarifanpassungen hingegen möglich, die Gastarife wurden auch auf den 1. April 2022 erhöht.

Die markant höheren Kosten für die Strombeschaffung 2022 wurden mit CHF 2,8 Mio. zum grössten Teil in der Jahresrechnung 2021 zurückgestellt. Die Rückstellung von CHF 2,8 Mio. lässt den Gewinn auf CHF 0,17 Mio. sinken. Der tiefere Gewinn reduziert die Gewinnausschüttung an die Kundinnen und Kunden. Dafür bleiben den Kundinnen und Kunden in diesem Umfang Nachbelastungen über die Stromtarife künftiger Jahre erspart. Der Verwaltungsrat zeigt damit seine Absicht, die deutlich höheren Energiepreise für das Jahr 2022 ganz im Sinne der Eigentümerstrategie nicht im vollen Umfang in die Tarifierung der Folgejahre einfliessen zu lassen.

Dennoch muss mit einer deutlichen Tariferhöhung der Stromtarife 2023 gerechnet werden, da die Einkaufspreise auf dem Energiemarkt voraussichtlich auch in den folgenden Jahren auf einem hohen Niveau stagnieren werden.

Die höheren Energiepreise haben auch ihre positive Seite. Die Energieproduktion aus lokalen Wasserkraftwerken und Solaranlagen wird attraktiver. Den Eigenbedarf an Strom aus der eigenen Solaranlage zu decken, wird nicht teurer und die überschüssige Energie kann zu höheren Tarifen an den Netzbetreiber zurückgespiesen werden.

Die TBGN bedauert den tieferen Jahresgewinn 2021 sowie die stark gestiegenen Energiepreise. Sie kann sich jedoch diesen grossen Verwerfungen am Markt nicht entziehen. Die TBGN setzt alles daran, die Preise wieder zu senken, sobald sich die Lage wieder entspannt.

Diese Tage veröffentlichen die Technischen Betriebe Glarus Nord ihren Geschäftsbericht 2021. Um Ressourcen zu schonen, wird in diesem Jahr auf eine Printversion verzichtet. Der Geschäftsbericht ist zeitgemäss in digitaler Form auf der Homepage www.tbgn.ch abrufbar.