Jahresrechnung nur ein bisschen rot

Die Gemeinde Glarus Nord schliesst die Jahresrechnung 2017 ausgeglichen mit einem Aufwandüberschuss von CHF 178 '000.– ab. Gegenüber der Jahresrechnung 2016 verbessert sich das Ergebnis um knapp CHF 700 000.– Die Nettoinvestitionen belaufen sich auf CHF 5,8 Mio., während die Personalkosten gegenüber Budget 2017 insgesamt um CHF 34 000.– tiefer ausgefallen sind.



Gemeindepräsident Martin Laupper und Bereichsleiterin Finanzen Alexandra Hefti-Baumgartner präsentieren die Rechnung 2017. (Bild: jhuber)
Gemeindepräsident Martin Laupper und Bereichsleiterin Finanzen Alexandra Hefti-Baumgartner präsentieren die Rechnung 2017. (Bild: jhuber)

Das Jahresergebnis 2017 wird durch eine nicht-budgetierte Rückstellung in der Höhe von CHF 362 000.– für die Zahlungen der Krankenkassen an die Mittel- und Gegenständeliste der in den Pflegeheimen wohnhaften Patientinnen und Patienten getrübt.

Gemäss Entscheid des Bundesgerichts von vergangenem Jahr sind diese Kosten rückwirkend seit 2015 von den Pflegerestkostenfinanzierern zu übernehmen. Der budgetierte Ertragsüberschuss in der Höhe von CHF 228 000.– konnte daher knapp nicht erreicht werden.

Sehr positive Steuerentwicklung

Sehr erfreulich verläuft die Entwicklung der Steuereinnahmen. Diese sind gegenüber Budget 2017 (+CHF 1,2 Mio.) und Jahresrechnung 2016 (+CHF 2,6 Mio.) deutlich höher. Ebenso positiv ist die Entwicklung der Steuereinnahmen pro Einwohner. Die steigenden Fiskalerträge setzen sich im vergangenen Jahr hauptsächlich aus höheren Steuerzahlungen natürlicher Personen (ggü. Budget 2017: +CHF 0,4 Mio., ggü. Jahresrechnung 2017: +CHF 1,7 Mio.) sowie juristischer Personen (ggü. Budget 2017: +CHF 0,9 Mio., ggü. Jahresrechnung 2017: +CHF 0,9 Mio.) zusammen.

Weitere wichtige Einflussfaktoren sind die Mindereinnahmen bei den budgetierten Liegenschaftsverkäufen (-CHF 1,3 Mio.), die gestiegenen Kosten beim Winterdienst resp. der Schneeräumung (+CHF 0,33 Mio.) sowie die Abschreibung der Nutzungsplanung 1 (+CHF 0,24 Mio.).

Stabiler Personalaufwand

Der Personalaufwand ist insgesamt um CHF 34 000.– gesunken. Hierbei liegen die Löhne des Verwaltungs- und Betriebspersonals um CHF 120 000.– unter Budget. Bei den Lehrpersonen fielen CHF 318 '000.– zusätzlich an, davon CHF 208 000.– für den Einsatz temporärer Lehrkräfte.

Die Rückerstattungen für die Löhne der Lehrpersonen in der Höhe von CHF 257 '000.– liegen hierbei zwar CHF 44 000.– über Budget, können die Abweichungen jedoch nicht ganz zu kompensieren. Weiter ist die Lohnsumme der Lehrpersonen infolge neuer Klassen um CHF 154 '000.– gestiegen.

Der Sach- und übrige Betriebsaufwand steigt im Vergleich zum Budget um CHF 750 000.– auf CHF 14,9 Mio. Dies hauptsächlich durch zusätzliche Ausgaben in der Höhe von CHF 714 000.– beim baulichen Unterhalt, den Wertberichtigungen auf Forderungen der tatsächlichen Forderungsverluste in der Höhe von CHF 416 000.–

Die Abschreibungen belaufen sich auf CHF 4,5 Mio. und liegen CHF 0,5 Mio. unter Budget. Der Transferaufwand ist hauptsächlich infolge grösserer Rückstellungen und Beiträge an den Abwasserverband Glarnerland gegenüber Budget um CHF 868 000.– höher.

Erhöhte Investitionen und Selbstfinanzierung

Die Bruttoinvestitionen beliefen sich auf CHF 8,5 Mio. Netto investierte die Gemeinde im vergangenen Jahr rund CHF 5,8 Mio. Dies bedeutet eine Steigerung um CHF 1,8 Mio. gegenüber Vorjahr.

Die Selbstfinanzierung erhöht sich auf CHF 3,0 Mio., während der Finanzierungsfehlbetrag sich noch auf CHF 2,8 Mio. beläuft. Der Selbstfinanzierungsgrad liegt durch die höheren Investitionen bei 52 Prozent.

Solide Bilanz und Nettovermögen

Per 31.12.17 beträgt das Finanzvermögen der Gemeinde CHF 78,6 Mio. (-CHF 2,0 Mio.), während sich das Nettovermögen auf CHF 22,1 Mio. beläuft (Vorjahr CHF 24,9 Mio.). Das Eigenkapital ist CHF 98,4 Mio. (Vorjahr CHF 100,5 Mio.) und entspricht 63,5 Prozent der Bilanzsumme. Die Bruttoschulden erhöhen sich zum Vorjahr leicht auf CHF 52,1 Mio. Der Bruttoverschuldungsanteil mit 81 Prozent ist gemäss den Richtlinien von HRM2 gut.

Die finanzielle Entwicklung seit dem operativen Start der Gemeinde verläuft erfreulich. Sie wird in den kommenden Jahren jedoch von verschiedenen externen Faktoren beeinflusst. Nebst steigenden Steuereinnahmen wird hierbei auch weiterhin eine hohe Kostendisziplin nötig sein.