Jan Freuler biss sich durch

Der Reichenburger Jan Freuler fährt an der Omnium-Schweizer-Meisterschaft der Elite-Amateure auf Rang 17. Der 19-Jährige biss sich durch sechs Disziplinen.



Bei einer Übersetzung von 52 x 15 Zähnen musste Jan Freuler auf die Zähne beissen. (Bild: zvg)
Bei einer Übersetzung von 52 x 15 Zähnen musste Jan Freuler auf die Zähne beissen. (Bild: zvg)

Am Wochenende fuhren die Elite-Amateure in Aigle den Schweizer Meistertitel aus im Bahn-Sechskampf . 20 Fahrer, darunter auch der Reichenburger Jan Freuler, massen sich in den Disziplinen Rundenzeitfahren, Punktefahren, Ausscheidungsfahren, Einzelverfolgung, Scratch und ein Kilometer. Freuler wusste, dass eine vordere Platzierung schwer wird, da die meisten seiner Konkurrenten gestandene Bahnfahrer sind. Sie bringen die grosse Rennerfahrung mit und schliessen nun ihre Bahn-Hallen-Saison mit der Schweizer Meisterschaft ab.

Zu wenig Höhe und zu wenig Tempo

Bei der allerersten Disziplin, dem Rundzeitfahren (200 Meter mit 400 Meter Einfahren), verschlief Freuler den Start. Er versuchte das eingehandelte Handicap zwar wettzumachen, doch das gelang nicht. Beim Ausgang der Schlusskurve hatte der Reichenburger zu wenig Höhe, um von oben hinunter zur Ideallinie zu stechen. Weniger Höhe bedeutete auch weniger Tempo. Statt den angepeilten 11,7 Sekunden benötigte der für den RBT Glarnerland fahrende Märchler 12,3 Sekunden. Rang 19 war eine leise Enttäuschung für Freuler, denn das Rundenzeitfahren gehört zu seiner Lieblingsdisziplin. Da hatte er sich mehr ausgerechnet. Nun musste er das Negativerlebnis abhaken, denn schon stand mit dem 30 Kilometer langen Punktefahren die nächste Disziplin an. 150 Runden zu 200 Meter warteten darauf, absolviert zu werden. Alle zehn Runden gab es eine Sprintwertung.

Kampf gegen Rundenverlust

Freuler fuhr mit der gleichen Übersetzung von 52 Zähnen hinten und 15 Zähnen vorne. Das macht gemäss der Fritz-Brühlmann-Tabelle (Chefmechaniker der Nationalmannschaft) 7,28 Meter pro Pedalumdrehung. Bald einmal musste er um den Anschluss kämpfen. Vorerst wehrte sich der Reichenburger erfolgreich gegen einen Rundenverlust. Doch nach dem ersten Renndrittel war es passiert, Freuler kassierte eine Runde. «So konnte ich mich ein wenig erholen und den hohen Puls senken.» In der Folge verlor Freuler noch zwei weitere Runden. Das Punktefahren schloss er auf dem 18. Rang ab. Anfänglich haderte der 19-Jährige mit dem Schicksal, dass er eine zu strenge Übersetzung sich auflegte. «Doch ich bin nun froh um diese Erfahrung. Und ob ich mit einem leichteren Gang besser mithalten hätte können, bezweifle ich», sagt Jan Freuler. Das Ausscheidungsfahren führte über 40 Runden. Alle zwei Runden schied ein Fahrer aus. Das Rennen war geprägt von grosser Hektik und harten Zweikämpfen. Freuler scheute diese nicht und mischte munter mit. Mit einer tieferen Übersetzung (50 x 15) lief es auch besser. Rang 16 war ein versöhnlicher Abschluss des ersten Renntages.

Energie reicht noch nicht ganz

Die erste Disziplin am Sonntag war ein vier kilometerlanges Verfolgungsrennen. Mit 4,55 Minuten befand sich Freuler bei den Leuten. Das wollte er auch bei der fünften Disziplin, dem Scratch über 15 Kilometer, sein. Freuler spürte nun, dass die Energie nicht mehr reichte, um ganz vorne im Feld präsent zu sein. Mehr als der letzte Platz in dieser Disziplin schaute nicht raus. Trotz dieser Gewissheit zeigte Freuler grossen Sportsgeist und kämpfte um den Anschluss. Das entging auch nicht dem Junioren-Nationaltrainer Daniel Gisiger, der Freulers Kämpferwillen lobte. Für die letzte Wertung, dem Ein-Kilometer-Zeitfahren, nahm sich Freuler nochmals viel vor. Er legte sich wieder ein grösseres Kettenblatt (51,15) auf. 1,10 Minuten ergaben den 15. Rang. In der Endabrechung lag Neo-Amateur Jan Freuler auf dem 17. Rang. Als einer der Jüngsten im Feld schlug er sich beachtlich. Diese Rennerfahrung brachte Freuler weiter. «Während diesen zwei Tagen konnte ich meine Fahrtechnik enorm verbessern. Ich kann mich nun in einem solchen Feld viel souveräner bewegen», sagt der Märchler, der fürs RBT-Team aus dem Glarnerland fährt.