Jan Selinga dominiert am Glarner Schachtag

Jan Selinga darf sich zum dritten Mal «Glarner Schnellschachmeister» nennen. Mit 6 Siegen in 7 Runden gewinnt er am Glarner Schachtag den Titel souverän vor Martin Dürst und Thomas Hofstetter. Im gleichzeitig stattfindenden Juniorenturnier schwang Simon Schellenberg aus Pfäffikon ZH obenaus.



Martin Dürst (links) gratuliert als Turnierleiter und Zweitplatzierter dem neuen Glarner Schnellschachmeister Jan Selinga (rechts)
Martin Dürst (links) gratuliert als Turnierleiter und Zweitplatzierter dem neuen Glarner Schnellschachmeister Jan Selinga (rechts)

Manchmal trügt der erste Eindruck. Bescheiden und eher zurückhaltend auftretend, drängt sich Jan Selinga nicht in den Vordergrund. Setzt er sich aber am Glarner Schachtag ans Brett, kennt der junge Linthaler keine Gnade. So auch in der 12. Auflage des herbstlichen Tagesturniers, das der Schachklub Glarus in der Mensa der Kantonsschule durchführte. Ein Gegenspieler nach dem anderen stand geschlagen vom Schachbrett auf und suchte Trost bei der Kaffeemaschine oder am vielseitigen Kuchenbüffet. Nur wenige hielten das Tempo mit, das Jan Selinga von der ersten Runde an vorgab. Zum dritten Mal ist Selinga nun Glarner Schnellschachmeister – ob dem siebenfachen Titelhalter Oswald Bürgi da Konkurrenz erwächst? Durchaus möglich.

Einheimischer Doppelsieg und Preise für alle

Martin Dürst als einer der Favoriten auf den Turniersieg schob sich schliesslich mit einem halben Punkt Rückstand auf den zweiten Platz, während aus einem Trio mit 5 Punkten Thomas Hofstetter dank der Feinwertung auf den dritten Rang kam, knapp vor Bruno Saxer und Rolf Drijfholt. Mit 20 Teilnehmern war das Turnier kleiner als auch schon, was angesichts der ausserordentlich zahlreichen Anzahl anderer Turniere in diesem Jahr nicht erstaunt. Trotzdem fanden die Spieler ein vom OK unter der Leitung von Danny Pinggera gut organisiertes Turnier in einer angenehmen Atmosphäre vor. Dass es am Glarner Schachtag kein Geld zu gewinnen gibt, sondern der Gang zum Gabentisch die erbrachte Leistung für alle Teilnehmenden honoriert, ist für viele der regelmässigen Teilnehmer gerade das, was den Schachtag ausmacht. 

Kampf auf Biegen und Brechen beim Nachwuchs

Gleichzeitig zum Hauptturnier des Glarner Schachtags machte die Turnierserie «Zürisee-Junioren-Grandprix» in der Kanti Station. 36 Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 6 und 14 Jahren massen am Turnier ihre Kräfte und beeindruckten nicht nur durch vorbildliches Turnierverhalten, sondern auch durch ihren Kampfgeist. Da wurde gefightet bis zum bitteren Ende, Remis gab es nur vereinzelte. Mit 6 Punkten aus 7 Runden holte sich Simon Schellenberg aus Pfäffikon ZH den Turniersieg. Die Entscheidung fiel erst in der letzten Runde, als Simon den bis dahin führenden Andrew Heron (Triesen) niederrang und um einen halben Punkt überholte. Andrew Heron platzierte sich mit 5,5 Punkten auf dem zweiten Rang, gefolgt von Jona Jünger (Wädenswil).