Jazz Point in concert – „SAGERhaft“

Bereits zum 15. Mal erfreute die Dixielandband Jazz Point das Publikum in Schwanden mit seinem Programm. Für die Organisatoren war der Anlass ein grosser Erfolg, konnte doch eine Rekordzuschauerzahl von 270 Personen vermeldet werden.



Voll in ihrem Element: Regi Sager und Jazz Point (Bild: ehuber)
Voll in ihrem Element: Regi Sager und Jazz Point (Bild: ehuber)

Wieder einmal hatte das Sprichwort „wer zu spät kommt, den bestrafen die Götter“ seine Berechtigung. Wer am vergangenen Samstagabend nicht im voraus reserviert hatte und erst kurz nach 20.00 Uhr erschien, musste seinen Platz suchen. Um den grossen Publikumsandrang zu bewältigen, mussten zusätzliche Tische und Stühle aufgestellt werden. Zu guter Letzt fanden aber doch noch alle irgendwo einen Platz.

Stücke aus der neuen CD

Seit Jahren ist die Formation von Jazz Point unverändert, was zum einem für das gute Klima und Verständnis dieser Band spricht, zum andern sich aber auf die Qualität der Darbietung auswirkt. Die Zuschauer konnten vom ersten Stück an spüren, dass hier eine tolle Harmonie unter den Musikern herrscht. Einleitend erklärte Matthias Jenny – einer der drei Glarner in der Band – dass in einer ersten Sequenz diverse Stücke aus der neuen CD gespielt werden. Nebst bekannten Jazztiteln unter anderem auch eine Eigenkomposition von Igor Celko, Saxofonist und Arrangeur der Band. Entgegen früheren Gepflogenheiten hatte der Drumer, Hans Brunner, bereits zu Beginn des Konzertes seinen Auftritt mit einem Schlagzeugsolo der Sonderklasse. Auch die übrigen Musiker, Edy Kieser am Banjo, Jimmy Wettach am Bass und insbesondere Herbie Saurer an der Trompete und Gesang, zeigten sich an diesem Abend von der besten Seite.

Verstärkung nach der Pause

Nach der ersten Pause wurde die Formation geändert, anstelle des Schlagzeuges bediente Brunner ein Spezialwaschbrett und Wettach spielte anstelle des Basses auf der Tuba. Eine Formation speziell für ein Teekonzert oder auf einer abgelegenen Hütte ohne Strom und schlechter Zufahrt. Geschätzt wird vom Publikum, dass bei den Konzerten der Jazz Point auch getanzt werden kann. An diesem Abend wurde von dieser Gelegenheit einmal mehr rege gebrauch gemacht. Nach einigen Stücken wurde wieder zur alten Formation gewechselt und gleichzeitig konnte Jenny zur Freude der Anwesenden die neue Sängerin, Regi Sager, ansagen. Man war sehr gespannt auf die Gesangsstimme aber auch auf das Aussehen der bekannten Radiomoderatorin. Bereits nach den ersten Tönen war allen klar, die Sängerin versteht ihr Handwerk bestens. Regi Sager verfügt über eine kraftvolle, klare und variantenreiche Soulstimme. Ihr gelang es, sofort den Kontakt zum Publikum zu finden. „Es handelt sich um meinen ersten offiziellen Auftritt mit Jazz Point und die Stimmung hier in Schwanden ist einfach toll. Es ist auch eine grosse Freude mit den Musikern von Jazz Point aufzutreten, die sechs sind feine Typen und vor allem gute Musiker, welche auf mich eingehen.“ Eine klare Aussage von Regi Sager, welche erstmals im vergangenen Frühjahr beim Jazzfestival im Albisgüetli spontan bei drei Titeln bei der Band mitgesungen hatte. Schon damals war klar, hier stimmt „die Chemie“ und so kam es zum ersten Auftritt in Schwanden. Richtig geprobt mit der Band wurde erst am Samstag Nachmittag. Für das Publikum schien es, als ob sie bereits seit Jahren mitsingt. Für die Band wie auch für das Publikum ist Regi Sager zweifelsohne eine Bereicherung und Verstärkung.

„Seit mehr als zwei Jahren besuche ich erstmals wieder ein Konzert der Jazz Point und meines Vaters, Herbie Saurer. Früher als Kind habe ich meinen Vater oft zu solchen Dixieabende begleitet. Ich finde nach wie vor die Stimmung unter der Band toll und auch die Atmosphäre hier in Schwanden ist einmalig.“ Sagte Myriam Sauer, die Tochter von Herbie und übernahm spontan den Verkauf der neusten CD von Jazz Point.

Das nächste Konzert von Jazz Point in Schwanden findet am 19. Januar 2007 statt und es ist zu hoffen, dass Regi Sager auch an diesem Datum Zeit und Muse findet, um die ZuhörerInnen mit ihrer tollen Stimme ein weiteres Mal zu erfreuen.