Jodelklub Glärnisch Glarus am Kilchberger Schwinget

18 Glarner Aktive wurden zum Kilchberger Schwinget vom 7. September eingeladen.



Jodelklub Glärnisch Glarus.
Jodelklub Glärnisch Glarus.

Es wäre eine Sensation für die Glarner Schwingerfreude gewesen, wenn diese 18 als Schwinger im Sägemehlkreis angetreten wären. Es geht in diesem Bericht jedoch um die Aktiven des Jodelklubs Glärnisch Glarus. Am Kilchberger Schwinget, der nur alle sechs Jahre stattfindet, bestritten den «Folkloreteil» bisher ausschliesslich das Jodler-Sextett des TV Alte Sektion Zürich und das inzwischen aufgelöste Jodlerdoppelquartett des TV Kilchberg. Den Glarner fiel die grosse Ehre zu, in die Stapfen der Kilchberger zu treten. Die Jodler mussten an diesem Sonntag früh aus den Federn, um zusammen mit den rund 12 000 Zuschauern rechtzeitig vor Ort zu sein. Den ersten Einsatz bestritten die Jodlerinnen Sandra Bühler und ihre Kollegin Judith Meier, die als Ehrendamen auserwählt wurden, beim Einmarsch der Schwinger. «Bärgkristall» von Edi Gasser und «Chumm mit mer» von Ueli Moor sind die Titel der Lieder, die die Glärnisch-Jodler am Vormittag vorgetragen haben und bestens verstärkt über die weite Arena hallten.

Weitere Vorträge waren während dem Apéro der Ehrengäste vorgesehen. Die Prominenz, angeführt von Bundesrat Ueli Maurer, hatte sich offenbar sehr viel zu erzählen. Man verzichtet auf die Darbietungen, die im intensiven und fröhlichen Plaudern kaum gehört worden wären. Besser hatte es da die Alphorngruppe Albisblick, die auch erstmals am Schwinget teilnehmen durfte, und mit ihren 18 Hörnern einen ganz andern Phonpegel erreichten. Bald wurden die rund 500 Ehrengäste zu Tisch gebeten. Bevor der erste Gang serviert wurde, ergriffen die Glarner Jodler die Gelegenheit und erklärten dem im Nu mucksmäuschenstillen Publikum mit den Liedern «Ds Glarnerländli» ihre Herkunft und wo man gerne sitzt, nämlich «Am Jodlertisch». Die anwesende Zentralpräsidentin der Jodler, Karin Niederberger, setzte sich auch an diesen virtuellen Tisch und jodelte im Halbrund der Glarner kräftig mit.

Am Nachmittag präsentierten die Jodler mit dem Jutz «Hoch öbe» etwas zum Schwingen besonders Passendes: Der Komponist und Jodler Ruedi Ryman (wer kennt nicht seinen «Schacher Seppli») war auch Ehrenmitglied des Eidg. Schwingerverbandes. Dass es nicht nur «Bim Stärnewirt», dem letzten Vortrag des «Glärnisch», gerne spät wird, zeigten die Schwingerfreunde. Bis am späten Abend herrschte Hochbetrieb auf dem Festgelände. Die Jodler erledigten inzwischen eine übernommene Zusatzaufgabe, nämlich das Reinigen der Sitztribünen von einem enormen Berg von Zurückgebliebenen. Der Mond stand schon hoch am Himmel, als die Jodler, tief beeindruckt von diesem für sie einmaligen und langen Tag, den Heimweg antreten konnten.