Jodler- und Musigstubätä

Die erste Glarner Jodler- und Musigstubätä am Samstagabend im Schützenhaussaal Glarus war ein grosser Erfolg. Bis um Mitternacht traten Jodler-, Ländlermusik- und Blasmusikformationen im gut besetzten Saal auf. Bis in den frühen Morgen hinein wurde getanzt.



Jodler- und Musigstubätä

Beim Eintreten in den Schützenhaussaal fiel einem sofort die liebevolle Dekoration mit alten Instrumenten, aufgehängt von Hans Feldmann, auf, der immer viel Herzblut in die Dekoration steckt. Als Hintergrund auf der Bühne diente ein Gemälde, das den Klöntalersee zeigt. Zwei grosse Tannen und Holzbürdeli sowie Strohballen gaben einen heimeligen Touch.

Ab 18.30 Uhr konnte man das Abendessen zu den Klängen der Blaskapelle Glarnerland einnehmen: Sie spielte flotte, typische Blasmusik, darunter etliche Märsche, manchmal mit herausgehobenen Musikanten.

1. Teil des Programms

Der musikalische Hauptteil ab 20.00 Uhr beinhaltete viele Liedvorträge, teilweise gesungen nur vom „Jodelklub Glärnisch“ und teilweise mit Jodlern anderer Gruppen. Präsident Noldi Meier begrüsste die Ehrengäste – verschiedene Jodelklubs, das Akkordeonorchester, die Trachtengruppe Schänis, die Alphorngruppe usw. – und alle Zuhörerinnen und Zuhörer. Durch den Abend führte der bekannte Conférencier Franz Zihlmann aus der Innerschweiz, der mit vielen träfen, selten gehörten Witzen und Sprüchen das Publikum zum Lachen brachte.

Der „Glärnisch“ begann mit dem Lied „Z`Alp“ von Robert Fellmann, das vom Alpaufzug erzählt, das er gekonnt vortrug, und wie immer mit versierter solistischer Einlage von Elfrieda Züger. Wie mächtig klangen doch die Bässe, wie schön klang es mehrstimmig. Die Frauenstimmen rundeten den Vortrag in höheren stimmlichen Lagen ab. Der Schützenhaussaal war angefüllt mit harmonischen Klängen. Nach dem nächsten Lied „Bergwanderig“ von Ueli Moor erzählte Zihlmann den Witz, wonach beim Bergrestaurant, als auf der Tafel stand: „Hier essen Sie wie zu Hause!“, der Mann zur Frau sagte: „Dann gehen wir aber nicht hinein!“

Viele Höhepunkte folgten: Da war einmal das Duett Elfrieda Züger/Hanspeter Heiz mit dem Akkordeonisten Stefan Kessler, die gemeinsam das Lied „Mis Alphüttli“ vortrugen. Bei der „Kuschel-Polka“, gespielt von der Blaskapelle Glarnerland, standen die Musikanten auf und das Publikum klatschte mit. Auch erwähnenswert ist das Stück „Jungi Liebi“ von Willy Valotti, das Züger als Solo vortrug. Da merkte man, was für eine hervorragende Jodlerin sie doch ist. „Bi üs im Glarnerland“ sowie „Nimm dir chli Zyt“, das eine Mischung aus konventionellem Bigbandsound und Jodellied ist und das das Publikum mit langem rhythmischem Klatschen verdankte, beendeten den ersten Teil des Abends. Beide Lieder wurden komponiert vom Sohn des Dirigenten des „Glärnisch“, von Christoph Walter. Gerne hätte das Publikum das „Nimm dir chli Zyt“ nochmals gehört.

Anschliessend spielte das Nidwaldner „Echo vom Lizä“ auf, das später dann auch die Musik für die zahlreichen Tänzer lieferte. Ebenso mit dabei waren das „Ländlerquartett Gufelgruess“ und die „Ländlerkapelle Rast-Aggeler“ mit seinen jugendlichen Musikern.

Speziell zu erwähnen ist die noch sehr junge Nicole Heiz, die in ihrem noch zarten Alter bereits hervorragend Schwyzerörgeli spielt, dies an diesem Abend zusammen mit Stefan Kessler am Akkordeon. Sie ernteten einen tosenden Applaus. Es ist schon erstaunlich, was für ein Können ein vielleicht etwa 6-jähriges Mädchen bereits besitzen kann. Den Abschluss des Hauptteils machte das „Alphornduo Zimmerberg“. Die Alphörner nahmen den ganzen Platz auf der Bühne ein. So wurde aus fast allen Sparten der Volksmusik und für wirklich jeden Geschmack etwas geboten.

Fortsetzung des Programms

Nun kam der Gesamtchor an die Reihe, also der um viele Jodler aus anderen Gruppen erweiterte „Glärnisch“. Als Erstes brachte er „We d`Schwälbeli i Süde zie“ dar. Da tönte es mächtig aus vollen Kehlen und das Publikum hörte andächtig zu. Jetzt klang es erst recht imposant aus vielen Dutzend Kehlen. Vorne sangen zwei kleine Knaben mit. „Dr Bürgästöckler“ und der „Schnittertanz“ folgten. Die Auftritte des Gesamtchors waren ein absolutes Highlight des ganzen Abends.

In der Pause brachte Anita, die Akkordeonistin und Sängerin aus Schänis, den „alten Jäger“ sowie weitere bekannte Stücke dar. Ricardo Gatzmann spielte mit Kessler und anderen ein paar bekannte Ländler, die jeder Fan dieser Art Musik sofort erkennen würde.

Zum Abschluss des Abends – nachher wurde der Tanz fortgeführt – brillierte noch einmal der Gesamtchor mit „Mys Plätzli“ von Adolf Stähli, dem „Bärgchilbi-Jutz“ ebenfalls von Adolf Stähli und dem Lied „Am Jodlertisch“ von Fred Kaufmann.

Manch einer hatte Glück bei der Tombola: Als Preise waren verpacktes Fleisch, Butterzöpfe, Gemüsekörbe usw. zu ergattern. In der Küche hatte das „Echo vom Hirzel“ das feine Nachtessen zubereitet. Dem Team des Schützenhauses gebührt ein grosser Dank für die speditive Bewirtung. Es wurde getanzt und gefeiert bis in die frühen Morgenstunden. Hoffentlich wird die Stubätä im nächsten Jahr wiederholt.


Präsident Noldi Meier gratulierte dem ehemaligen Präsidenten, Friedrich Bühler, zum 60. Geburtstag. Als Präsent erhielt er eine Kiste Wein. Der „Jodelklub Glärnisch“ intonierte das „geheimgehaltene“ „Happy Birthday!“ und anschliessend den „Geburtstagsjuitz“.