Jubiläums-Rennen findet vor dem Bildschirm statt

Am 27. August 2022 sind es genau 100 Jahre her, dass der Klausenpass rennmässig befahren wird. Zu diesem Zeitpunkt wird es wieder ein Rennen geben, aber nur auf dem Simulator, wie den Teilnehmern der Generalversammlung der ACS Sektion Glarus verraten wurde. Beim Kerenzerberg hofft man hingegen nach zwei Verschiebungen auf Live-Action und viele Zuschauer.



Der Vorstand vom ACS Sektion Kanton Glarus an der diesjährigen Generalversammlung (Bilder: j.huber)
Der Vorstand vom ACS Sektion Kanton Glarus an der diesjährigen Generalversammlung (Bilder: j.huber)

Als im August 1922 topmoderne Fahrzeuge von Mercedes und Auto Union mit den talentiertesten Fahrern zum ersten Mal den Klausenpass hochjagten, hatte die ACS Sektion Glarus einen grossen Anteil an der Durchführung des Rennens, das schnell Legendenstatus erhielt. Dieses Ereignis jährt sich 2022 bereits zum hundertsten Mal; «leider kann kein richtiges Memorial durchgeführt werden», erklärte Willy Leuzinger, Präsident der ACS Sektion Glarus, an der Generalversammlung Ende September.

Klausenpass in seiner ursprünglichen Form

Dennoch seien verschiedene Jubiläumsaktionen geplant. Am spektakulärsten sicher das virtuelle Rennen rauf auf die Passhöhe. Denn Racing Fuel Academy haben bereits die aktuelle Strecke virtuell nachgebaut, und kann am eigenen Simulator fast unter echten Rennbedingungen befahren werden. «Für das Jubiläum haben wir aber etwas ganz Spezielles geplant», meinte CEO Wani Finkbohner. Bis dann sollen nicht nur zwei der legendärsten Fahrzeuge implementiert, sondern vor allem die historische Rennstrecke so genau wie möglich nachgebaut werden. Aus diesem Grund suche man so viel Material und Fotos wie möglich, denn nicht nur der Untergrund habe sich zum Teil von Schotter zu Asphalt gewandelt, sondern wo man heute durch einen Tunnel fährt, ging es früher durch eine Galerie. Finkbohner sieht sich hier auch ein bisschen als Kulturbewahrer, da man so am Bildschirm eine Rennstrecke, die es so in natura nicht mehr gibt, erleben kann, wie sie ursprünglich war. «Vielleicht ist das Klausenrennen der Auftakt für eine ganze Serie historischer Rennen.»

Noch sehr nah am Original ist die Strecke rauf auf den Kerenzerberg, dem zweiten legendären Rennen im Kanton Glarus. «Auch hier ist die ACS-Sektion tatkräftig daran, dass im kommenden Jahr endlich eine weitere Durchführung möglich ist», erklärte Leuzinger weiter. Corona-bedingt musste die dritte Durchführung bereits zwei Mal verschoben werden. Und nicht nur das hockkarätige Starterfeld wartet sehnsüchtig auf den Starschuss am Wochenende vom 17. bis 19. Juni 2022. «Uns ist aber klar, dass bei so einem Anlass unbedingt Zuschauer das Spektakel erleben müssen.»

Strassenprojekte im Kanton Glarus

Neben den historischen Aktivitäten auf den Glarner Strassen hatte der Präsident an der Versammlung auch die aktuellen Geschehnisse in seinem Jahresbericht im Fokus. Die Sanierung des Walensee-Tunnels, die neue Stichstrasse und das Parkierungskonzept im Kantonshauptort, beobachten wir mit Argus-Augen und bringen unsere Anliegen gerne ein. Zudem sei man Mitglied der Interessensgemeinschaft Zaunplatz Tiefgarage. Auch Regierungsrat Andrea Bettiga blickte auf die aktuellen Strassenprojekt, brachte aber auch die aktuellsten Unfallzahlen mit. «Nach den rekordverdächtig niedrigen Zahlen vom Vorjahr, scheint 2021 ähnlich erfreulich zu sein.» Vor allem sehe es zurzeit so aus, dass zwei Jahre hintereinander kein Verkehrstoter im Kanton Glarus zu verzeichnen sei. Auf die Verkehrsberuhigung und das Parkierungskonzept im Kantonshauptort blickte hingegen Gemeinderat Hanspeter Spälti. Nach einer turbulenten Einführungsfase habe man auch mit der Zusammenarbeit mit ACS und TCS dank Rückbauten und Sofortmassnahmen das Projekt auf die richtige Richtung gebracht. Mit einem neuen Planungsbüro erarbeite man nun die nächste abschliessende Etappe für das gesamte Gemeindegebiet. Hier erwarte er auf die kommende Gemeindeversammlung eine entsprechende Vorlage.

Zum Abschluss der Versammlung stand dann wie selbstverständlich ein Simulator von Racing Fuel Academy bereit, damit sich die Teilnehmer am virtuellen Klausenpass versuchen konnten.