Jugendfilmtage: Auszeichnung für junge Geflüchtete aus Glarus

Der in Glarus von fünf jungen Geflüchteten gedrehte Kurzfilm «Blöder Knopf» wurde an den Schweizer Jugendfilmtage 2024 speziell gewürdigt.



Die jugendlichen Filmemachenden werden auf der grossen Bühne in einem Zürcher Kino gewürdigt •
Die jugendlichen Filmemachenden werden auf der grossen Bühne in einem Zürcher Kino gewürdigt •

Der dreiminütige Kurzfilm mit dem Titel «Blöder Knopf» entstand im Rahmen des Sommerferienprogramms der Koordinationsstelle Integration Flüchtlinge im Kanton Glarus. Das von fünf jungen Geflüchteten aus Afghanistan und der Ukraine erarbeitete Werk wurde kürzlich zum Abschluss der 48. Jugendfilmtage in Zürich mit einer «Special Mention» gewürdigt, einer besonderen Erwähnung.

In der Begründung der Jury heisst es unter anderem: «Menschen mit Fluchtgeschichten sind davon traumatisiert, und umso mehr hat uns beeindruckt, mit welcher Resilienz, Leichtigkeit und welchem Augenzwinkern die fünf Filmemacherinnen und -macher das Gefühl des Ausgeliefertseins und der Ohnmacht gegenüber autoritären Regimen erzählerisch auf den Punkt bringen.» Die Geschichte sei einfach, eindringlich und hinterlasse trotz und wegen ihrer Komik ein mulmiges Gefühl. Die Gefahr, die von all den «blöden Knöpfen» auf dieser Welt ausgehe, sei gross. Die Jury sagt in ihrer Würdigung weiter: «Wie es gelingen kann, daran nicht zu verzweifeln, haben uns Alina, Erfan, Ehsan, Mustafa und Mohibullah vorgemacht.»

Die Schweizer Jugendfilmtage sind nach eigenen Angaben das grösste nationale Filmfestival für Nachwuchstalente. Über 3000 Jugendliche sind jedes Jahr am Festival beteiligt.

Special Mention: Blöder Knopf

Regie: Alina Nazaryshyna, Erfan Alkozay, Ehsan Alkozay, Mustafa Corak, Mohibullah Mohammadi (Glarus)
Die besondere Erwähnung der Jury im Wortlaut:
«Eine Gruppe von jungen Menschen verschiedener Nationalitäten mit unterschiedlichen Sprachen finden sich für ein paar Stunden zusammen und erzählen eine Geschichte über einen irren Diktator, der den Überblick verliert. Leider eine Realität, die uns zurzeit alle zu beschäftigen hat. Menschen mit Flüchtlingsgeschichten sind traumatisiert und umso mehr hat uns beeindruckt, mit welcher Resilienz, Leichtigkeit und welchem Augenzwinkern die fünf Filmemachenden das Gefühl des Ausgeliefertseins und der Ohnmacht gegenüber autoritären Regimes erzählerisch auf den Punkt bringen. Wir haben eine grosse Lust am gemeinsamen Gestalten gespürt. Die Geschichte ist einfach, eindringlich und hinterlässt trotz und wegen ihrer Komik ein mulmiges Gefühlt. Die Gefahr, die von all den blöden Knöpfen auf dieser Welt ausgeht, ist gross. Wie es gelingen kann, daran nicht zu verzweifeln, haben uns Alina, Erfan, Ehsan, Mustafa und Mohibullah vorgemacht. Die Jury bedankt sich dafür und gratuliert ihnen.»