Jugendliches Vergnügen am Musizieren

Eine der sympathischen Traditionen der Musikwoche Braunwald ist das Musizieren Jugendlicher, die erst am Beginn ihrer Ausbildung stehen oder ihren Weg in die Musikwelt der „Grossen“ suchen oder schon erste Schritte dorthin gemacht haben.



die Violinistin Noëlle Grüebler zusammen mit dem Cellisten Jonas Kreienbühl erstmals ein Werk des jungen Komponisten Jean-Sélim Abdelmoula (2.von links) zu seiner grossen Freude in gekonnter und begeisternder Weise auf. (Bilder: rzw.) Flurin Schwerzmann (1995*) begann schon mit sechs Jahren mit Trompetenunterricht und nimmt zusätzlich noch Klavierunterricht und ist auch noch „Zürcher Sängerknabe“. Trio „Fontane“ nach der gelungenen Aufführung
die Violinistin Noëlle Grüebler zusammen mit dem Cellisten Jonas Kreienbühl erstmals ein Werk des jungen Komponisten Jean-Sélim Abdelmoula (2.von links) zu seiner grossen Freude in gekonnter und begeisternder Weise auf. (Bilder: rzw.) Flurin Schwerzmann (1995*) begann schon mit sechs Jahren mit Trompetenunterricht und nimmt zusätzlich noch Klavierunterricht und ist auch noch „Zürcher Sängerknabe“. Trio „Fontane“ nach der gelungenen Aufführung

Jährlich räumen die Vorstandsmitglieder der Musikwoche jugendlichen Musiker/-innen Freiraum ein, um in den so genannten Podien in persönlichen Gesprächen mit einem Moderator ihren bisherigen musikalischen Weg aufzuzeigen. Alle Jugendlichen begannen schon im Vorschulalter mit ihrem ersten Musikunterricht, waren ihre Eltern Musiker oder entdeckten sie ihre Freude am Spielen eines Instrumentes ganz spontan aus sich heraus, die kindliche Begeisterung ist ihnen allen bis heute unvermindert geblieben.

Vergnügliches Komponieren

Schon vor dem Gymnasium-Abschluss im nächsten Jahr hat der erst achtzehnjährige Jean-Sélim Abdelmoula, der jüngste Komponist zurzeit, am Konservatorium in Lausanne 2008 sein Diplom als Klavierlehrer erreicht und plant im nächsten Jahr sein Solistendiplom zu erlangen. Seit seinen musikalischen Anfängen – ebenfalls im Vorschulalter – komponiert er mit Ernsthaftigkeit ganz zu seinem Vergnügen, wie er sagte und noch erwähnte, dass er momentan keine Kompositions-Klasse belegt, „…denn Komposition kann man kaum lehren, mich an Vorbildern orientieren und die bisher erworbenen Kenntnisse der Musikliteratur genügen mir…“. Dass dies keine Worte jugendlicher Unbekümmertheit waren, durfte das Publikum im anschliessenden Konzert des Trios „Fontane“ in beeindruckender Weise erfahren, das die Uraufführung von Jean-Sélim Abdelmoulas Werk „Pavane bleu“ in seiner ganzen Zartheit bis hin zu schwierigsten fulminanten Passagen im Mittelteil in faszinierender und den hohen Ansprüchen gerecht werdender Interpretation gleich zweimal aufspielte.

Jungmusiker überzeugten

Schon am Montagmittag erfuhr das Publikum von den jungen Musikern, dem Geiger Simon Wiener (1994*), Pianist Timm Bartal (1991*), Trompeter Flurin Schwerzmann (1995*) und der Cellistin Ursina Braun (1992*), wie sehr eine Spezialschule für „Kunst und Sport“ den jugendlichen Talenten die Möglichkeit verschafft, neben dem täglichen Schulunterricht dem Üben/Trainieren genügend Zeit einzuräumen und ihr Ziel konsequent anzustreben. Alle vier Jugendlichen zwischen 14 und 18 Jahren besuchen das K+S-Gymnasium „Rämibühl“ in Zürich und zeigten schon erstaunliches Können. Herausragend als schon reif gestaltende Cellistin erwies sich Ursina Braun (1992*), die als Jungstudierende bereits die „Zürcher Hochschule der Künste“ und dort noch zusätzlich Klavier- und Kompositionsunterricht besucht.

Wie montags zuvor konnten die vielen Zuhörer/-innen am Donnerstagmorgen einen weiteren beeindruckenden Auftritt von um die dreissig Jahre alten Musikerinnen und Musiker erleben, die sich 2002 zum Trio „Fontane“ zusammenfanden. Die oben schon erwähnte Uraufführung von Abdelmoulas Werk wurde umrahmt durch Josepf Haydens „Zigeunertrio“ und eines von Maurice Ravels Klaviertrio. Alle drei sind schon mit namhaften Preisen ausgezeichnet, sowohl als Solist/-innen wie auch Wettbewerbsgewinner/-innen, So ist es nicht erstaunlich, dass Cellist Jonas Kreienbühl, die Violinistin Noëlle Grübler zusammen mit der Pianistin Andrea Wiesli sich im Trio „Fontane“ zusammengefunden haben und ein hochstehendes Konzert sowohl was die Wek-Interpretation wie auch den künstlerischen Ausdruck und das technische Können betrifft in harmonischer Perfektion und begeisternder Weise vortrugen.

Wie wichtig die Konservatorien und die erst seit wenigen Jahren geführten Schulen für Kunst+Sport für talentierte junge Menschen sind, erwies sich nicht nur in den beiden Podien an der diesjährigen Musikwoche in Braunwald. Immer wieder traten auch hochtalentierte Musikerinnen und Musiker in Konzerten auf, die eine dieser Schulen in der Schweiz besuchten und heute als etablierte Musiker/-innen ein grosses Publikum mit ihrem Können begeistern. Wenn auch nicht vom Starrummel vereinnahmt, jedoch ebenso – oder vielleicht eben gerade deshalb – hochstehende, anspruchsvolle manchmal in witziger Weise vorgetragene Musik einem durchaus ebenso anspruchsvollen Publikum zum uneingeschränkten Genuss.