Junge Glarner Autoren

Am Samstag, 3. November, werden im Hänggiturm im Mühleareal in Schwanden die beiden Jungautoren aus Glarus Süd, Rhea Schiltknecht und Alfonso Hophan, ihre Bücher vorstellen. «Femmi» – ein Glarner Kinderschicksal aus den Kriegsjahren 1799/1800 und «Die Chronik des Balthasar Hauser» (um 1530 Religionswirren im Glarnerland). Für die passende musikalische Umrahmung sorgen Paul Haag mit dem Alphorn, Roland Schiltknecht, Hackbrett, und Gabriel Schiltknecht, Perkussion.



Junge Glarner Autoren

Was ist eigentlich aus den geplagten Menschen in den Kriegswirren in der Zeit Napoleons geworden? Wie haben sie die schlimmen Kriegsjahre erlebt? Rea Schiltknecht hat eine berührende Geschichte verfasst: «Femmi».

Haben Sie gewusst, dass die Religionswirren im Kanton Glarus im 16. Jahrhundert mit unglaublich krimineller Energie begannen? Die spannende «Chronik des Balthasar Hauser», verfasst von Alfonso Hophan, berichtet über diese schlimme Zeit hautnah. Ein aussergewöhnlich spannender «Krimi» ist entstanden.

Die beiden Bücher legen Sie mit Sicherheit nicht vor dem letzten Satz auf die Seite!

Femmi – ein Glarner Kinderschicksal aus den Kriegsjahren 1799/1800


Rhea Schiltknecht schrieb 2010 ihre Matura-Arbeit über das Mädchen Femmi. Das fiktive Schicksal eines Glarner Kindes in den Kriegsjahren 1799/1800 ist als Buch erschienen.
Es herrscht Not im Tal. Das Glarnerland wird europäischer Kriegsschauplatz im 2. Koalitionskrieg zwischen Frankreich und den Verbündeten Russland und Österreich. Anfang Oktober 1799 befinden sich 50 000 Soldaten im Tal der Linth. Sämtliche Wintervorräte werden aufgezehrt. Die Glarner Bevölkerung steht vor einer unmittelbaren Hungersnot. Verzweiflung macht sich breit.

Vor allem die Kinder leiden unter dieser Not. Eine Trennung von zu Hause und eine lange Reise in kriegsverschonte Gebiete der Schweiz scheint die einzige Überlebenschance für sie zu sein. Auch Femmi und ihr kleiner Bruder Balz werden von der Not nicht verschont.

Die Hauptfigur Femmi muss darin ihre kriegsversehrte Heimat verlassen und im fremden Kanton Zürich Zuflucht suchen. Die Autorin schildert die Zeit der «Glarner Kinderzüge» so authentisch, wie man es sich im 21. Jahrhundert vorstellen kann. So wird die Kälte, der Hunger, die ganze Brutalität des Krieges, die Vergewaltigung der Mutter, das Betteln vor verschlossenen Türen, die Sorge um das jüngere Geschwisterchen, die Sehnsucht im fremden Zürich nach dem Glarner Zuhause aus der Sicht des jungen Mädchens spür- und nachvollziehbar.

Die Chronik des Balthasar Hauser

Alfonso Hophan verfasste die Chronik des fiktiven Balthasar Hauser im Rahmen seiner Matura-Arbeit 2011. Die Vereinigung dreier Leidenschaften ist ihm mit diesem Buch gelungen; jene für die Geschichte, für das Schreiben und für das Glarnerland. Das Buch wurde mit dem Maturapreis 2011 der Theologischen Hochschule Chur ausgezeichnet.

Anno Domini 1526. Angetrieben durch die Lehren Luthers und Zwinglis durchzieht die Reformation Europa wie ein Riss, an dem das bekannte Weltgefüge zu zerbrechen droht. Der religiöse Zwist lässt Bündnisse vergessen, macht Verbündete zu Feinden und die sichere Heimat zu einem kriegsähnlichen Schauplatz schlimmster Verbrechen. Doch während sich die anderen Stände der damaligen Eidgenossenschaft auf zwei verfeindete Lager aufteilen und auf die Kappeler Kriege zusteuern, zeigt sich das Glarnerland uneins.

Die Spannungen in der Bevölkerung entladen sich in streiterfüllten Landsgemeinden, an denen keine der Konfessionen die Überhand gewinnt. Religiöse Sekten entstehen und machen sich die Lage der Umbruchszeit zunutze.

Inmitten dieser Zeit des Wandels findet sich der Glarner Bauerssohn Balthasar Hauser als Waise wieder. Diverse Schicksalsschläge bestimmen seinen Weg durch ein gespaltenes und pestgeplagtes Glarnerland, wo er nach Wahrheit, Friede und der Liebe sucht.