Junioren-Weltmeister 2005 am OCHSNER SPORT Tennis Open 2011

Nur noch etwas mehr als eine Woche, ehe die 15. Ausgabe des Tennis Opens, bereits zum fünften Mal unter dem Namen von OCHSNER SPORT als Hauptsponsor, in Ennenda und Mollis vom Stapel läuft. Bereits jetzt ist das oberste Tableau N2/R2 gut besetzt und mit illustren Namen bestückt. Einer fehlt indessen: derjenige des Titelverteidigers und damit des amtierenden Königs von Mollis.



Favorit am diesjährigen OCHSNER SPORT Tennis Open: Robin Roshardt. (Bild: zvg)
Favorit am diesjährigen OCHSNER SPORT Tennis Open: Robin Roshardt. (Bild: zvg)

So ereilt das Tennis Open zum zweiten Mal in Folge dasselbe Schicksal, obschon die Vorzeichen in diesem Jahr anders sind: Während der zweifache «Tennis Open»-Sieger Raphael Lustenberger im vergangenen Jahr voll auf die Karte Profi setzte und daher am gleichen Wochenende in England im Einsatz war, wird der Basler Stefan Kilchhofer, welcher die Ausgabe 2010 und dessen ausgeglichenes Tableau für sich entscheiden konnte, Opfer der nicht abgestimmten Spielpläne innerhalb der verschiedenen europäischen Ligen: Nebst dem TC Old Boys steht Kilchhofer bei einem französischen Verein unter Vertrag, für welchen er am Wochenende des Tennis Opens bereits Ligaspiele zu bestreiten hat.

Kilchhofer bedauert es, «an diesem schönen Turnier in Mollis und Ennenda» nicht teilnehmen zu können, wie er in einem Schreiben an die Turnierleitung mitteilte. Er hoffe, im nächsten Jahr wieder am Turnier dabei sein und seinen Titel (wenn auch mit einjähriger Verspätung) verteidigen zu können. Der Königsthron von Mollis ist im Moment also verwaist, ein spannender Kampf um die Thronfolge somit garantiert.

Robin Roshardt – «The Next One» – auch am Tennis Open?

Die schlechte Nachricht über die Nichtteilnahme von Titelverteidiger Stefan Kilchhofer war spätestens Anfang dieser Woche (beinahe) vergessen, als die Anmeldung von Robin Roshardt ins Wydeli Mollis flatterte.

Robin Roshardt braucht man eigentlich weder sportinteressierten Menschen, geschweige denn der Tennisszene näher vorzustellen: Der mittlerweile 23-jährige Stadtzürcher weist ein eindrückliches Palmarès auf, darunter unzählige Schweizer-Meister-Titel bei Junioren und Aktiven, Teamstütze bei Interclub-Schweizer-Meister TC Ried Wollerau und langjährige Zugehörigkeit zur N1-Kategorie. Für nationales Aufsehen sorgte Roshardt, als er im Jahr 2005 als erst dritter Schweizer nach Marc Rosset und Roger Federer die Orange Bowl, die inoffizielle Junioren-Weltmeisterschaft auf Key Biscayne (Florida) für sich entscheiden konnte und so von den nationalen Medien als «The Next One» nach Roger Federer in Stellung gebracht wurde. Zwischenzeitlich kletterte er als 17-Jähriger auf den ATP Rang 543. Die Basis für eine Weltkarriere schien, wie bei Roger Federer und auch Marc Rosset, also geschaffen.

Damit einem Spieler eine solche Karriere gelingt, sind jedoch stets unterschiedlichste Faktoren zu berücksichtigen: So plagte sich Robin nach seinen Triumphen mit langwierigen gesundheitlichen Problemen mit dem Handgelenk seiner Schlaghand herum, was schliesslich im Jahr 2008 dazu führte, dass er seine internationale Karriere gezwungenermassen auf Eis legen musste und bis heute keine weiteren internationalen Ernstkämpfe mehr bestreiten konnte. Dennoch ist er an Schweizer Turnieren nach wie vor anzutreffen und stellt seine individuelle Klasse regelmässig unter Beweis: So gewann er zuletzt den Silvestercup in Derendingen (N1/N4) gegen den an N2 (13) klassierten Yanick Thomet.

Glückliche Turnierleitung

Bereits seit Jahren in Mollis zu Gast war bislang Robins jüngerer Bruder Luca, welcher denn auch im Finale des vergangenen Jahres den Triumph nur äusserst knapp verpasst hatte. Durch die Teilnahme des älteren Bruders wird die Ausgangslage nochmals spannender, zumal es ein lange gehegter Wunsch der Turnierleitung war, beide Roshardt’s am Tennis Open begrüssen zu können.

Nebst der Teilnahme von Robin Roshardt haben sich mit dem Thuner Janusch Graf, Riad Sawas sowie mit dem Landquarter 2-Meter-Mann Amar Zubcevic bereits frühzeitig weitere topklassierte Spieler angemeldet, welchen der Sieg am Tennis Open durchaus zugetraut werden kann. Doch auch den Glarner Tenniscracks Marco und Simon Honegger sowie dem Molliser Lokalmatador Walter Iten jun. können in der Königskategorie durchaus Exploits zugetraut werden, wenn der Weg bis auf den Königsthron doch ein bisschen weit sein dürfte.

Anmeldefenster weiter offen

Während die oberste Kategorie bereits gut ausgelastet ist und der Run auf die letzten Plätze erfahrungsgemäss erst in den letzten Stunden vor Anmeldeschluss erfolgt, hat es in den weiteren Kategorien R3/R5, R6/R9 sowie den Jung- und Seniorenkategorien noch genügend Platz für weitere Teilnehmer.

Die Turnierleitung hofft darüber hinaus, dass das schöne Wetter, welches den gesamten April prägte und den Tennisspielern die Saison deutlich verlängerte, weiter anhalten wird, sodass einer abermals unvergesslichen Austragung nichts im Wege stehen wird.