Juwelen im Glarnerland

Auf Anregung von Ruedi Schwitter, Gemeinderat von Glarus Nord und Mitarbeiter der Informatikdienste der ETH Zürich, führte der traditionelle Ausflug der Informatikdienste dieses Jahr am 22. Juni in den Kanton Glarus. Nebst dem Besuch des Landesplattenbergs Engi und der Höhenwanderung von Obererbs nach Ämpächli rief auch die Besichtigung der Firma Kunststoff Schwanden in Erinnerung, dass das Glarnerland weit mehr als nur nationalen Gesprächsstoff über die Landsgemeinde als eine Erscheinungsform direkter Demokratie zu bieten hat.



Besichtigung der Firma Kunststoff Schwanden der Informatikdienste der ETH Zürich.
Besichtigung der Firma Kunststoff Schwanden der Informatikdienste der ETH Zürich.

Die Informatikdienste der ETH Zürich sind im Umfeld der IT selber im Hightech-Bereich tätig. Das Interesse am gewährten Gastrecht bei der Firma Kunststoff Schwanden war daher auch sehr gross. Das Unternehmen mit Kernkompetenz auf dem Gebiet des Kunststoffspritzgusses ist Projekt- und Produkt-Partner für eine Vielzahl namhafter Firmen. Die Besichtigung der Firma hat eindrücklich gezeigt, wie neue Produkte mithilfe innovativer Verfahren, so z.B. Computersimulationen oder rapide Prototyping, innert kurzer Zeit zur Produktionsreife entwickelt werden. Die gesamte Logistik und Produktion werden in einem 7x24-Stunden-Betrieb sichergestellt. Dabei spielt auch das imposante, voll automatisierte Hochregallager eine wesentliche Rolle. Unermüdlich arbeiten Spezialroboter in den klinisch sauberen Produktionshallen und erzeugen unter Aufsicht des Fachpersonals unterschiedlichste Produkte auf Kunststoff-Basis.

Mikrometer-Genauigkeit

Davon, dass die Sicherstellung hoher Qualität nicht bloss auf dem Papier durch zahlreiche Zertifikate belegt wird (TS 16949, ISO 9001, …), konnten sich die IT-Spezialisten der ETH selber überzeugen. Das Qualitätsmanagement deckt alle Prozesse vom Wareneingang bis Warenausgang ab, wobei auch voll automatische Verfahren mit Computervision im Einsatz sind und so Präzision auf Mikrometer-Genauigkeit gewährleistet wird. Die rund 400 Mitarbeitenden und 25 Lehrlinge sind durchwegs in voll klimatisierten, grosszügigen Räumlichkeiten untergebracht und es war spürbar, dass sich die von aussen sichtbare Architektur der Firma in der inneren Betriebskultur widerspiegelt.

Über die Grenzen von Glarus hinaus

Die Gründung der Firma geht auf das Jahr 1883 (Bär-Luchsinger) zurück. Der Betrieb ist heute im Familienbesitz. Es ist bemerkenswert, wie es der Firmen-Patron Albert Kiener vormacht, dass auch in der Zeit der Globalisierung am Standort Schweiz international tätige, konkurrenzfähige Unternehmen mit grossem Wachstumspotenzial Realität sein können. Beim Verlassen der Firma ist der Eindruck zurückgeblieben, einen nicht alltäglichen Betrieb besichtigt haben zu dürfen, der in der oberen Liga spielt und der den einen oder anderen sogar über die Grenzen von Glarus hinweg mit etwas Stolz erfüllen mag.

Die Informatikdienste der ETH Zürich wurde ein grosses Privileg zuteil, hinter die geschlossenen Tore der Kunststoff Schwanden blicken zu dürfen. Personen oder Gruppen, die ins Glarnerland reisen, ist dieses Sonderrecht in der Regel verwehrt. Dennoch ist ein Besuch der Region unbedingt anzuregen. Tolle Wandergebiete und die Möglichkeiten einer Vielzahl interessanter Aktivitäten laden dazu ein.