Kadlerhaus in Glarus ist bezogen

Anfang Oktober haben die Übernahmen der Dossiers aus den Gemeinden durch die Abteilung Vormundschaft des Kantons begonnen. Die neue Abteilung hat in der Zwischenzeit das Kadlerhaus in Glarus bezogen



Dossierübergabe der Vormundschaftsbehörde Ennenda an den Kanton: Peter Stengele
Dossierübergabe der Vormundschaftsbehörde Ennenda an den Kanton: Peter Stengele

Augenschein am vergangenen Freitag im Kadlerhaus an der Hauptstrasse 8 in Glarus. Früher befand sich die Fremdenpolizei in diesem Gebäude, nun ist die mit 700 Stellenprozenten bestückte neue Abteilung Vormundschaft des Departementes Volkswirtschaft und Inneres hier untergebracht. Grund für den Augenschein ist die Dossierübergabe der Vormundschaftsbehörde Ennenda an den Kanton.

Jakob Beglinger, Leiter der Hauptabteilung Soziales, bespricht in einem Büro mit Kurt Reifler, Präsident der Sozialkommission Ennenda, einen konkreten Fall. Ein Stockwerk höher sind Dorine Halder, Abteilungsleiterin Vormundschaft, ihre Mitarbeiterin Margret Züger und Peter Stengele, Leiter des Sozialamtes Ennenda, mit der Sichtung der Akten beschäftigt. Mit Ennenda übergibt die zweite Vormundschaftsbehörde ihre Dossiers dem Kanton. Den Anfang hat am 2. Oktober Glarus-Riedern gemacht, den Schlusspunkt wird Mollis am 4. Dezember setzen. Parallel dazu laufen die Übergaben im Sozialbereich.

Ab der Übernahme der Dossiers ist die kantonale Abteilung Vormundschaft für die operative Arbeit zuständig. Die Entscheidungsbefugnis liegt hingegen noch bis Ende Jahr bei den örtlichen Vormundschaftsbehörden.

«Saubere Übergaben sind wichtig»

Kurt Reifler lobt die Modalitäten der Dossierübergabe: «Es läuft gut.» Wichtig sei ihm als Präsident einer örtlichen Behörde, dass sie alles sauber übergeben und die Verantwortung noch bis Ende Jahr tragen könnten. Die Kantonalisierung erachtet er als richtig: «Die Arbeit hat mir zwar Freude bereitet, und ich konnte viel Positives bewirken. Sie war aber nicht immer einfach, und die Übernahme durch den Kanton stellt auch eine gewisse Entlastung dar.» Mit der in der Zwischenzeit gewählten kantonalen Vormundschaftsbehörde werde ein fachkompetentes Gremium die Qualität der Arbeit sicherstellen.

Jakob Beglinger stellt den Dank in den Vordergrund: einerseits an die internen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die doch einige Unannehmlichkeiten hätten in Kauf nehmen müssen, anderseits an die Gemeinden für den grossen Mehraufwand, der mit der Dossierübergabe verbunden sei. «Wichtig ist, dass alles sauber übergeben wird und ohne Unterbruch weiterläuft. Die Klienten sollen nichts merken, ausser dass sie sich an eine andere Adresse wenden müssen.»

Die Kantonalisierung des Sozial- und Vormundschaftswesens, die am 1. Januar 2008 vollzogen sein wird, gehört zu den zentralen Vorhaben im Rahmen der Gemeindestrukturreform «GL 2011: 3 starke Gemeinden – 1 wettbewerbsfähiger Kanton».