Kalt, kälter – wärmer!

Spüren Sie auch den Frühling? Mindestens meteorologisch hat er am 1. März begonnen.



Auch wenn der Winter durchaus seinen Reiz hat
Auch wenn der Winter durchaus seinen Reiz hat

«Wie geht’s?» Auf diese Frage kam in den vergangenen Tagen meistens die gleiche Antwort: «Eigentlich gut, wenn nur die Kälte nicht wäre ...» Einige klagten sogar über Gelenkschmerzen, welche die bissige Kälte bei ihnen ausgelöst hatte.

Das Dauerthema beherrschte die Diskussionen nicht zu Unrecht: Der Februar war tatsächlich zu kalt und liess uns richtiggehend schlottern. Im Mittelland lagen die Temperaturen 2 bis 2,5 Grad unter dem langjährigen Durchschnitt, im Hochgebirge fast 5 Grad. Dazu machte sich die Sonne noch rar. Ausgerechnet!

Nun aber wird alles besser. Zwar sind die Nächte und frühen Morgen noch kalt. Aber tagsüber steigen die Temperaturen deutlich an. Die Sonne wärmt unsere Gesichter und Glieder schon wunderbar. Wir hören die Vögel wieder zwitschern. Es ist früher und länger hell. Und so machen sich die ersten Frühlingsgefühle bei uns bemerkbar.

Meteorologisch hat die Jahreszeit, die nach dem frostigen Winter wärmere Temperaturen bringt und die Natur erwachen lässt, am 1. März begonnen. Kalendarisch fängt sie allerdings erst am 20. März um 12.02 Uhr MEZ an. Doch wen kümmert’s? Wo die Schneedecke sich zurückzieht, spriessen die ersten Blumen – jedes Jahr wieder ein Wunder der Natur! Joseph von Eichendorff hat dies im Gedicht «Frühlingsnacht» treffend beschrieben:

Übern Garten durch die Lüfte
Hört ich Wandervögel ziehn,
Das bedeutet Frühlingsdüfte,
Unten fängt’s schon an zu blühn.
Jauchzen möcht ich, möchte weinen.
Ist mir’s doch, als könnt’s nicht sein!
Alle Wunder wieder scheinen
Mit dem Mondesglanz herein. (...)

Haben wir nicht schon ein laues Lüftchen verspürt nach der kalten Bise? Vielleicht war’s auch nur Einbildung. Aber der Frühling kommt, jeden Tag ein bisschen mehr. Und nach dem langen, kalten Winter geniessen wir ihn umso mehr!