Kantate «Fürio» zum Gedenken an den Brand von Glarus vor 150 Jahren

Die Kantate «Fürio» geht der historischen Spur vom Feuerausbruch bis zum Wiederaufbau von Glarus nach. Darin sind sämtliche Gefühle aufgezeichnet, die bei einem derartigen Ereignis ausbrechen, und die vom Texter gekonnt dargestellt und vom Komponisten meisterhaft übersetzt wurden.



Zeichnung von Franz Reggli: brennende Kirche.
Zeichnung von Franz Reggli: brennende Kirche.

«Fürio» heulte es vor 150 Jahren durch die Gassen von Glarus. In der Nacht vom 10. auf den 11. Mai 1861 brannte ein Grossteil des damaligen Fleckens Glarus ab. 600 Häuser wurden Opfer des Feuers und 2400 Menschen obdachlos. Vom 10. Mai bis zum 9. September 2011 finden zahlreiche Gedenkfeiern statt. Eine davon stellt die Aufführung der Kantate «Fürio» dar. Getextet von Walter Böniger und vertont von Franz Regli. Die beiden haben bereits ein Jahr zuvor miteinander die Kantate «Sankt Fridolin» geschrieben, welche mit grossem Erfolg in Näfels, Glarus und Bad Säckingen aufgeführt wurde.

Die Kantate «Fürio» geht der historischen Spur vom Feuerausbruch bis zum Wiederaufbau von Glarus nach. Darin sind sämtliche Gefühle aufgezeichnet, die bei einem derartigen Ereignis ausbrechen, und die vom Texter gekonnt dargestellt und vom Komponisten meisterhaft übersetzt wurden.

Marcel Frischknecht, seines Zeichens Kantonaldirigent, studierte mit dem verstärkten Männergesangs-Ensemble IMPULS von Nidfurn die Lieder ein und wird schliesslich auch die Aufführung vom 2. September 2011 dirigieren. Als Orchester wirken die jungen glarnerlandstriicher mit, welche von weiteren Freunden unterstützt werden.

Die Kantate «Fürio» ist das eine – ein zweites ist die Stadtbrand-Szene «Tränä». In der Zeitspanne von Mitte Mai bis Mitte September wird jeden Samstagabend das multimediale Freilichtspektakel «Glarus brennt – Das Schauspiel» in fünf Szenen durch Glarus hindurch aufgeführt. Die zweite Szene spielt am Morgen nach der Brandnacht auf dem ehemaligen Friedhof. Und dort treten Solisten des Männergesangs-Ensembles IMPULS mit Instrumentalisten auf. Sie singen und spielen «Totästilli» und «Tränä». Noch nie sass der Schock so tief und sind so viele Tränen geflossen wie nach dem Brand von Glarus. Dies nehmen die beiden Vorträge gefühlvoll auf.

Beides, die Aufführung der Kantate, wie auch die zahlreichen Auftritte im Rahmen von «Glarus brennt – Das Schauspiel» sind für das aktive Männergesangs-Ensemble IMPULS wie auch für die jungen glarnerlandstriicher und die «Tränen»-Musikanten immer wieder Höhepunkte.

Das Männergesangs-Ensemble IMPULS wurde 2003 gegründet, mit dem Ziel, die von Franz Regli geschriebene Kantate «Juan, der König der Hirten» aufzuführen. Dies geschah gerade vier Mal. Vom Erfolg gestärkt, blieb das Ensemble beisammen und schmiedete laufend neue Pläne. Nebst den «obligaten» Weihnachtskonzerten kamen insbesondere eigene Werke zur Aufführung: 2006 das Musical NIDO-FORNO, eine Hommage an den Probenort Nidfurn; 2008 ein Jagdkonzert, zusammen u. a. mit dem ehemaligen 1. Hornisten des Tonhalleorchesters Jakob Hefti; 2010 die Kantate «Sankt Fridolin» und eben 2011 die Kantate «Fürio». Das Ensemble setzt sich aus einem «harten Kern» von zirka zehn Sängern und wechselnden Projektsängern zusammen; der «Fürio»-Chor zählt gegenwärtig 19 Sänger aus dem ganzen Kanton Glarus und sogar aus Walenstadt.

Kantate «Fürio»: Freitag, 2. September 2011, um 20.00 Uhr in der Aula der Kantonsschule Glarus.