Mit den Leistungsvereinbarungen mit der Krebsliga Ostschweiz schliesst sich der Kanton Glarus den vielen Kantonen an, die bereits über kantonal organisierte Programme zur Früherkennung der häufigen Krebsarten Brustkrebs und Darmkrebs verfügen.
Brustkrebs
Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung aller Frauen in der Schweiz. Jährlich erkranken rund 6600 Frauen an Brustkrebs und rund 1400 Frauen sterben daran. Die am besten untersuchte und damit wichtigste Methode zur Früherkennung von Brustkrebs ist die Mammografie. Damit können kleine Tumore entdeckt werden, noch bevor sie sich tasten lassen oder Beschwerden bereiten. Je früher dies geschieht, umso grösser sind die Heilungschancen.
Aktuell verfügen 18 Kantone über ein systematisches Mammografie-Screening-Programm oder haben dessen Einführung geplant. Die Krebsliga Ostschweiz bietet mit dem Programm «donna» ein über viele Jahre gewachsenes und etabliertes Angebot an. Dieses wird ab dem Jahr 2026 auch im Kanton Glarus angeboten. Es richtet sich an Frauen im Alter von 50 bis 74 Jahren. Alle zwei Jahre erhalten sie per Post Informationen und eine Einladung zur Früherkennungsmammografie. Wenn eine Untersuchung im Rahmen eines Früherkennungsprogramms durchgeführt wird, werden die Kosten von der Grundversicherung übernommen, ohne Anrechnung an die Franchise. Die teilnehmenden Frauen bezahlen nur den Selbstbehalt von zehn Prozent (ca. 20 Franken). Die Aufbaukosten betragen für den Kanton 32 000 Franken, die jährlichen Betriebskosten 39 000 Franken.
Darmkrebs
Darmkrebs ist in der Schweiz die dritthäufigste Krebserkrankung. Pro Jahr erkranken rund 4500 Personen und rund 1700 Personen sterben jedes Jahr daran. Die meisten Personen erkranken nach ihrem 50. Lebensjahr an Darmkrebs. Mit einer gezielten Vorsorge kann Darmkrebs frühzeitig entdeckt und Krebsvorstufen können entfernt werden. Dank Vorsorge erkranken weniger Menschen, die Behandlungen sind weniger belastend und weniger Menschen sterben an den Folgen der Krankheit.
Aktuell verfügen 16 Kantone über ein systematisches Früherkennungsprogramm oder haben dessen Einführung geplant. Die Krebsliga Ostschweiz bietet bereits im Auftrag des Kantons St.Gallen ein Programm zur Darmkrebsvorsorge an. Personen im Alter zwischen 50 und 70 Jahren erhalten alle zwei Jahre Informationsmaterial per Post. Sie können sich für eine Teilnahme mittels FIT (Blut-im-Stuhl Test) oder mittels Darmspiegelung entscheiden, sofern nicht kürzlich bereits eine Vorsorge durchgeführt wurde. Wenn eine Untersuchung im Rahmen eines Früherkennungsprogramms durchgeführt wird, werden die Kosten von der Grundversicherung übernommen, ohne Anrechnung an die Franchise. Die teilnehmenden Personen bezahlen nur den Selbstbehalt von zehn Prozent (4.60 Franken beim «Blut-im-Stuhl Test» und 100 bis 250 Franken bei einer Darmspiegelung). Die Aufbaukosten betragen für den Kanton einmalig 40 500 Franken, die jährlichen Betriebskosten 45 000 Franken.