Kanton Glarus investiert in seine Gebäude

Die Regierung plant die Pflege und Erhaltung der kantonalen Hochbauten und nimmt eine Neubeurteilung vor.



Der Landratssaal im Rathaus soll modernisiert werden. (Foto: S. Trümpy)
Der Landratssaal im Rathaus soll modernisiert werden. (Foto: S. Trümpy)

Der Regierungsrat beantragt dem Landrat das Mehrjahresprogramm für Hochbauten für das Jahr 2020 zu genehmigen und das Mehrjahresprogramm für Hochbauten für die Jahre 2021–2024 zur Kenntnis zu nehmen.

Das Mehrjahresprogramm für Hochbauten dient als Planungsinstrument für die Erhaltung der kantonalen Hochbauten in den nächsten 25 Jahren. Es wird jedes Jahr überarbeitet und der finanziellen Ausgangslage angepasst. Mit der Neubeurteilung wurde die Entwicklung der Zustandswerte der kantonalen Gebäude für die 25-jährige Zeitperiode errechnet. Beiträge an Investitionen von Dritten wie beispielsweise an das Kunsthaus, an die lintharena sgu, an den Werkhof Biäsche, an das Brunnerhaus oder an den Freulerpalast sind nicht Bestandteil des Mehrjahresprogramms. Es handelt sich dabei nicht um kantonale Bauten.

Sorgfältige Planung

In den kommenden 25 Jahren muss die Hälfte des Neubauwertes für die Instandsetzung investiert werden, um die Gebrauchsfähigkeit der Bauten zu erhalten. Für die reine Substanzerhaltung sind pro Jahr durchschnittlich zirka 7,7 Millionen Franken notwendig. Für das Jahr 2020 werden 6 416 000 Franken für die Instandhaltung und die Instandsetzung budgetiert, davon sind 340 000 Franken wertvermehrend (Wettbewerb Neubau Erweiterung Berufsschule Ziegelbrücke). 

In den kommenden zehn Jahren 2020–2029 genügen jeweils gut 6,6 Millionen Franken, um den guten Zustand zu halten. Über 25 Jahre betrachtet sind durchschnittlich pro Jahr gut 7,7 Millionen Franken erforderlich, um die Substanz in durchschnittlich gutem Zustand zu erhalten.

Investitionsvorhaben für das Budgetjahr 2020

Gerichtshaus Glarus, 50 000 Franken

Das Gefängnis im Nordosttrakt muss dringend saniert oder in absehbarer Zeit stillgelegt werden. Die Sanierung ist für das Jahr 2022 vorgesehen. 2020 soll ein Vorprojekt mit einer Kostenschätzung erarbeitet werden. Alternativ dazu wird eine Auslagerung in ein Gefängnis eines anderen Kantons oder ein Neubau zu prüfen sein.

Gewerbliche Berufsfachschule Ziegelbrücke, 300 000 Franken

Letzte Instandsetzungsarbeiten an den Klassenzimmern in den Trakten A und B stehen an. Die WLAN-Verkabelung auf dem Areal muss verbessert werden. Es sind Abschlussarbeiten an der Lüftung umzusetzen. Die Heizung wird saniert.

Neubau Berufsschulareal Ziegelbrücke, 340 000 Franken

Nach der Klärung des Standortes und der Genehmigung des Raumprogramms wurde 2019 ein Architekturwettbewerb durchgeführt. Im Anschluss sind 2020 durch die Architekten und diverse Fachplaner die Kosten zu ermitteln. Die Vorlage soll 2021 vor die Landsgemeinde gebracht werden. 

Kantonsschule Glarus, 300 000 Franken

Es sind laufend Sanierungen erforderlich, welche nicht im Rahmen der Erfolgsrechnung getätigt werden können. 2020 ist die Sanierung des Traktes D vorgesehen.

Rathaus Glarus, 2 000 000 Franken

Ab Mitte Mai 2020 wird der Landratssaal bis Ende Jahr saniert. Der Boden wird neu aufgebaut und die Verkabelung der Landratsplätze integriert. Die Malerarbeiten führen die ermittelte Farbigkeit fort. Die neue Möblierung beinhaltet diverse technische Ausrüstungen (Steckdosen, Mikrofon, Abstimmungsanlagen). Es wird eine Akustikdecke mit einer neuen Beleuchtung eingebaut. Auf den Einsatz einer Ersatzluftanlage und einer Unterstützung von Deckenkühlelementen wird verzichtet.

Alte Stadtschule Glarus, 100 000 Franken

Eine zusätzliche Vorrichtung für den biometrischen Pass muss eingebaut werden. Arbeitsplätze werden verlagert. Ein kleiner Umbau muss den erforderlichen Platz schaffen.

Asylunterkunft Linthal, 100 000 Franken

Das Steildach und die Küche werden saniert.

Zeughaus Glarus, 500 000 Franken

18 Parkplätzen werden südlich der Einfahrt zum Zeughaus gebaut und weitere Leitungen ausserhalb der Gebäude und Belagsarbeiten saniert. Der Ersatz der Heizung (2022) wird geplant und vorbereitet.

Sanierung Reitbahn Glarus, 950 000 Franken

In enger Zusammenarbeit mit der Kantonspolizei wird 2019 die Sanierung der kantonalen Notrufzentrale am neuen Standort im Obergeschoss der Reitbahn geplant. Beim Altbau der Reitbahn wird 2020 die Fassade innen gedämmt und das Dach vollständig saniert. Auf der Dachfläche wird eine Fotovoltaikanlage integriert.

Investitionsvorhaben für die Finanzplanjahre 2021–2024

Gerichtshaus Glarus, 2021: 80 000 Franken / 2022: 1 800 000 Franken

Das Gefängnis im Nordosttrakt muss dringend saniert oder in absehbarer Zeit stillgelegt werden. Die Sanierung mit Ersatz der gesamten Haustechnik, dem Auswechseln aller Türen und Erneuerung aller Oberflächen ist für das Jahr 2022 vorgesehen.

Haus Hug Glarus, 2021: 150 000 Franken (Bilanzkonto)

Die Fassade muss saniert werden. Das Haus wird eingerüstet, die Natur- und Kunststeinarbeiten werden saniert, der Putz ausgebessert und neu gestrichen.

Terrassenhaus beim Spital in Glarus; 2023: 110 000 Franken (Bilanzkonto)

Das Flachdach des Nordtraktes muss saniert werden. Dabei wird auch die Solaranlage saniert.

Gewerbliche Berufsschule Ziegelbrücke, 2021: 150 000 Franken

Die Beleuchtung der Klassenzimmer im Trakt B wird saniert. Die Abwasserrinne bei den Unterständen wird ersetzt.

Neubau Berufsschulareal Ziegelbrücke, 2021: 800 000 Franken / 2022: 6 000 000 Franken / 2023: 9 000 000 Franken / 2024: 9 000 000 Franken

Nach der Genehmigung durch die Landsgemeinde 2021 wird die Ausführungsplanung und die Submission der Bauarbeiten angegangen. Der Bau wird 2022 bis 2024 ausgeführt. Im Frühjahr 2022 erfolgt der Aushub, anschliessend der Abbruch der alten Turnhalle und der Rohbau der Neubauten. Ausbau und Fertigstellung bis Sommer 2024. 

Kantonsschule Glarus, 2021: 300 000 Franken / 2022: 500 000 Franken / 2023: 500 000 Franken / 2024: 500 000 Franken

Bodenbeläge, Anstriche, Beleuchtung werden laufend saniert. 2021 ist die Sanierung des Traktes C vorgesehen. Es sind Brandschutzmassnahmen zu treffen.

Rathaus Glarus, 2021: 50 000 Franken / 2023: 600 000 Franken

2023 soll das Regierungsratszimmer saniert werden. 2021 muss dazu ein Vorprojekt erstellt werden.  

Liegenschaft Bär Glarus, 2021: 350 000 Franken

Das Steildach über dem Wohngebäude wird saniert. Das Dach wird mit einer Fotovoltaikanlage ausgerüstet.

Asylunterkunft Näfels, 2021: 150 000 Franken / 2022: 100 000 Franken

Im Innenausbau wird der Brandschutz verbessert. Die Heizung ist 2021 zu ersetzen, dabei wird der CO2-Ausstoss verringert. Die Küchen sind 2022 zu ersetzen. 

Asylunterkunft Niederurnen, 2022: 120 000 Franken

Ein Badezimmer und die Heizung werden saniert, dabei wird der CO2-Ausstoss verringert. 

Asylunterkunft Näfels, 2024: 50 000 Franken

Die Heizung muss saniert werden, dabei wird der CO2-Ausstoss verringert. 

Kantonspolizei Spielhof Glarus, 2021: 300 000 Franken / 2022: 800 000 Franken / 2023: 300 000 Franken

2021 erfolgt eine zweite Etappe der Innensanierung. Die Böden werden teilweise erneuert. Die Wände und Decken werden neu gestrichen. 2022 erfolgt nach dem Umzug in das umgebaute Objekt Reitbahn der Rückbau der Kantonalen Notrufzentrale im Mercierhaus, die Sanierung des Daches und der Umbau des Dachgeschosses für Büroarbeitsplätze. 2023 erfolgt eine dritte Etappe der Innensanierung.

Areal Kantonsspital Glarus, 2022: 300 000 Franken

Die letzten Jahrzehnte hat die Verkehrsausbildung der Schüler des Kantons durch die Kantonspolizei auf einer temporären Installation auf dem Parkplatz des Kasernenareals (im Besitz der Gemeinde Glarus) stattgefunden. Durch die Entwicklung des Kasernenareals steht diese Fläche ab 2022 voraussichtlich nicht mehr zur Verfügung. Es wird für die kommenden Jahrzehnte ein Ersatz südlich des Schwesternhochhauses auf dem Areal des Spitals gebaut.

Zeughaus Glarus, 2022: 500 000 Franken

2022 wird im Zeughaus die Heizung durch eine Wärmepumpe mit Grundwassernutzung ersetzt. 

Innenausbau Reitbahn Glarus, 2021: 950 000 Franken

Der Innenausbau für die kantonale Notrufzentrale und weiterer Räume werden anschliessend an die Sanierung der Gebäudehülle durchgeführt.  

Strassenverkehrsamt Schwanden, 2021: 350 000 Franken / 2022: 100 000 Franken

2020 soll die Schalterhalle umdisponiert werden, um den Anforderungen der Kunden gerecht zu werden. Dabei werden alle Oberflächen nach einer Nutzung von gut 20 Jahren aufgefrischt. 2021 wird der Innenausbau (Teppich, Malerarbeiten) im 1. Obergeschoss erneuert.