Kanton Glarus meldet Zivilschutzanlage als Unterbringungsreserve

Der Bund rechnet mit einem Anstieg der Zahl von Asylsuchenden. Er hat die Kantone aufgefordert, mögliche Zivilschutzanlagen zu eruieren, die im Notfall genutzt werden könnten. Der Kanton Glarus meldet die Zivilschutzanlage in der Allmeind in Glarus.



Die Leiterin des kantonalen Sonderstabs Asyl, Regierungsrätin Marianne Lienhard, (Bild: Samuel Trümpy)
Die Leiterin des kantonalen Sonderstabs Asyl, Regierungsrätin Marianne Lienhard, (Bild: Samuel Trümpy)

Das Staatssekretariat für Migration (SEM) rechnet damit, dass die Zahl der Asylgesuche im Frühherbst steigen. Die prognostizierten Belegungszahlen der Bundesasylzentren zeigen, dass die bestehenden Plätze je nach eintreffendem Szenario bereits ab September belegt sein könnten. Nachdem das Parlament im Juni einen Kredit für die Schaffung von 3000 Reserve-Plätzen in Containerdörfern abgelehnt hatte, wurden die Kantone aufgefordert, mögliche Schutzanlagen zu melden. Das SEM würde die Anlagen von den kantonalen Eigentümern mieten und erst bei Bedarf als Bundesasylzentren in Betrieb nehmen. Dabei kommen deren Betriebs- und Sicherheitskonzepte zum Einsatz und es entstehen keine zusätzlichen Kosten für den Kanton. Die Zahl der Plätze orientiert sich am Verteilschlüssel für Asylsuchende, für den Kanton Glarus geht es um 100 Plätze. Die Anlage soll dem Bund von September 2023 bis Ende Februar 2024 zur Verfügung stehen. Die zusätzlichen Plätze werden im Verteilschlüssel für Asylsuchende kompensiert.

Zivilschutzanlage in der Allmeind Glarus eignet sich am besten

Departements- und gemeindeübergreifend hat der Sonderstab Asyl des Kantons Glarus mögliche Schutzplätze evaluiert. Zu den Kriterien gehören die Verfügbarkeit und passende Räumlichkeiten zum Schlafen, Essen, Aufenthalt sowie sanitäre Anlagen. Die Zivilschutzanlage und Truppenunterkunft Allmeind in Glarus erwies sich als am besten geeignet. Sie steht in Glarus, ist im Eigentum des Kantons und verfügt über die notwendige Infrastruktur.

Die Leiterin des kantonalen Sonderstabs Asyl, Regierungsrätin Marianne Lienhard, lobt die konstruktive und lösungsorientierte Zusammenarbeit im Stab und begründet die Rückmeldung des Kantons wie folgt:

«Wir erachten die Schaffung von Unterbringungsreserven für die Bundesasylzentren als Bundesaufgabe und sind überzeugt, dass in Zusammenarbeit mit der Armee Lösungen gefunden werden können. Die Kantone sind bei der Unterbringung der Flüchtlinge und Schutzsuchenden selbst stark gefordert. Dem Kanton Glarus ist es aber wichtig, dass die Prozesse im Asylbereich reibungslos funktionieren. Dies ist nur möglich, wenn die Bundesasylzentren genügend Kapazitäten aufweisen, denn frühzeitige Zuweisungen an die Kantone gilt es zu vermeiden.»