Die Glarner Elektrizitätsproduktion ohne Pumpbetrieb von Wasserkraftwerken betrug 2020 total 959 Gigawattstunden (GWh). Das sind 7,5 Prozent weniger als im Vorjahr. Die Elektrizitätsproduktion aus Wasserkraftwerken entspricht etwa dem Durchschnitt der Jahre 2000 bis 2020, was vor allem auf das durchschnittliche Wasserangebot in den Gewässern zurückzuführen ist. Neben den Niederschlägen sind aber auch andere Faktoren für die jeweilige Jahresproduktion entscheidend, etwa der Stand der Speicherseen oder längere Unterbrüche wegen Unterhalts- oder Bauarbeiten.
2020 hat das Kraftwerk Doppelpower erstmals über ein ganzes Jahr produziert und 18,8 GWh an die Gesamtproduktion beigetragen. Dafür wurde das frühere Kraftwerk der Textil AG stillgelegt und zurückgebaut. Dieses Kraftwerk hat in jüngster Zeit jährlich etwa 2,5 GWh produziert und wurde ursprünglich im Jahr 1823 zur mechanischen Nutzung der Wasserkraft gebaut.
Kleinkraftwerke mit Rekordproduktion
Einige Kraftwerke an Seitenbächen mit mittelhohem Einzugsgebiet wie das Kraftwerk Luchsingen, das Kraftwerk Leuggelbach, das Kraftwerk Mühlebach in Engi und das Kraftwerk SN Energie am Sernf, haben Rekordmengen an Elektrizität produziert (bezogen auf die letzten 20 Jahre, im Fall des Kraftwerkes Mühlebach seit seiner Inbetriebnahme im Jahr 2008).
Strom aus der KVA und der Fotovoltaik
Die Elektrizitätsproduktion der Kehrichtverbrennungsanlage Niederurnen (KVA Linth) lag mit 79,8 GWh wieder im langjährigen Bereich. Das Kraftwerk der KVA ist nach der Kraftwerke Linth-Limmern, der SN Energie, dem Kraftwerk am Löntsch und dem Fätschbachwerk das fünftgrösste im Kanton.
Die Produktion des Biogas-Kraftwerkes der Kläranlage Glarnerland betrug 2,2 GWh (Vorjahr 2,1 GWh).
Die Fotovoltaik-Anlagen produzierten 2020 mehr Strom als im Vorjahr: Es wurden wiederum einige grosse Anlagen in Betrieb genommen, wodurch die gesamte produzierte Elektrizitätsmenge auf etwa 7,9 GWh (Vorjahr 5,7 GWh) stieg. In den Ortschaften Bilten, Näfels, Mollis, Schwanden und Braunwald wird am meisten Sonnenstrom produziert.
Die Elektrizitätsproduktion des Kantons Glarus stammte im Jahre 2020 überwiegend aus der Wasserkraft (90,7%), daneben aus der Kehrichtverbrennung (8,3%), Biogas (0,2%) und Fotovoltaik (0,8%). Die Produktion an Elektrizität lag im Jahre 2020 um das 2,78-fache höher als der Verbrauch im Kanton Glarus, welcher etwa 345 GWh betrug.