Kanton Glarus stimmt Organisationsreform der Schweizer Salinen zu

Die Schweizer Salinen AG stellt die solidarische Salzversorgung der Schweiz aus heimischer Produktion sicher. Nun wird die Organisation modernisiert. Der Regierungsrat stimmt dem Vorhaben zu.



Hauptsitz der Schweizer Salinen AG in Schweizerhalle, Kanton Baselland • (Foto: Schweizer Salinen AG)
Hauptsitz der Schweizer Salinen AG in Schweizerhalle, Kanton Baselland • (Foto: Schweizer Salinen AG)

Die Schweizer Salinen sind ausschliesslich im Besitz der Kantone und des Fürstentums Liechtenstein. Die interkantonale Vereinbarung über den Salzverkauf in der Schweiz, das sogenannte Salzkonkordat, regelt den Salzverkauf und garantiert damit die Versorgung aller Regionen zu einheitlichen Preisen. Es stammt aus dem Jahr 1973. Seither haben sich das Schweizer Recht sowie die Regeln, mit denen die Strukturen und die Führungskräfte gesteuert und überwacht werden können, weiterentwickelt. Die heutige Zusammensetzung des 27-köpfigen Verwaltungsrates aus Regierungsräten aller Kantone und dem Fürstentum Liechtenstein ist nicht mehr zeitgemäss. Deshalb wurde ein Reformprozess initiiert, der die Trennung der Konkordatsaufgaben und der strategischen Führungsaufgaben der Schweizer Salinen AG vorsieht. Die Organisationsstruktur wird einer zeitgemässen Form sowie dem politischen und rechtlichen Umfeld angepasst. Der Verwaltungsrat der Schweizer Salinen AG wird von heute 27 auf 5 bis maximal 9 Mitglieder verkleinert und nicht mehr mit Mitgliedern der Kantonsregierungen besetzt.

Das bei den Kantonen liegende Salzhandelsmonopol (Salzregal) wird von einem Konkordatsrat übernommen, in welchem alle Kantone und das Fürstentum Liechtenstein vertreten sind. Die Glarner Regierung bestimmt Landesstatthalter Benjamin Mühlemann als Vertreter des Kantons Glarus im Konkordatsrat. Die Reform muss nach der Prüfung der Kantone durch die Generalversammlung der Schweizer Salinen AG im Juni 2022 genehmigt werden. Sie soll am 1. Januar 2023 in Kraft treten.

Die Schweizer Salinen AG

Seit mehr als 450 Jahren fördern, lagern und vertreiben die Schweizer Salinen den lebenswichtigen Rohstoff Salz für die Schweizer Bevölkerung. Die Schweizer Salinen produzieren an ihren Standorten Riburg (AG), Schweizerhalle (BL) sowie Bex (VD) jährlich bis zu 600 000 Tonnen Salz. Sie stellen die inländische Versorgung mit allen Salzarten (Speisesalz, Winterdienst, Wasserenthärtung) sicher. 

Vom vergeblichen Kampf für eine Salzpreisreduktion an der Landsgemeinde 1926

Ein Landwirt stellte im Jahr 1926 den Antrag, der Preis des für Mensch und Tier lebensnotwendigen Salzes sei zu senken. Davon berichtet eine hier nochmals publizierte Episode einer losen Serie über einzelne Beschlüsse der Glarner Landsgemeinde im Verlauf der Jahrzehnte. Es besteht kein direkter Zusammenhang mit der oben publizierten aktuellen Mitteilung.