Kantonsspital Glarus wird Partner von «smarter medicine – Choosing Wisely Switzerland»

Das Kantonsspital Glarus verpflichtet sich als Partnerorganisation des Vereins «smarter medicine – Choosing Wisely Switzerland» gegen die Über- und Fehlversorgung in der Medizin einzutreten. smarter medicine knüpft dabei an die erfolgreiche amerikanische Initiative «Choosing Wisely» an, welche zum Ziel hat, die offene Diskussion zwischen Ärzteschaft, den Patientinnen und Patienten sowie der Öffentlichkeit zu fördern.



Kantonsspital Glarus wird Partner von «smarter medicine – Choosing Wisely Switzerland» (Bild: zvg)
Kantonsspital Glarus wird Partner von «smarter medicine – Choosing Wisely Switzerland» (Bild: zvg)

Es werden immer mehr Behandlungen und Abklärungen durchgeführt, welche den Patientinnen und Patienten mehr schaden als nützen. Der Verein «smarter medicine – Choosing Wisely Switzerland» kämpft gegen diesen Missstand, indem er unnötige Behandlungen aus den verschiedenen medizinischen Fachgebieten veröffentlicht und Patientinnen und Patienten ermutigt, mit den Gesundheitsfachpersonen in einen Dialog zu treten. Dabei verfolgt «smarter medicine» den Grundsatz, dass eine Behandlung nur dann angewendet werden sollte, wenn sie tatsächlich zur Gesundheit und dem Wohle der Patientinnen und Patienten beiträgt. Das Kantonsspital Glarus schliesst sich nun einem wachsenden Partnernetzwerk von Universitäts-, Kantons-, Regional- und Privatspitälern an, welche diesen Grundsatz aktiv leben wollen.

Gegen Über- und Fehlversorgung

Das Kantonsspital Glarus unterstützt aktiv die Ziele des Vereins, der unter anderem von der Schweizerischen Gesellschaft für Allgemeine Innere Medizin (SGAIM), der Schweizerischen Akademie der Medizinischen Wissenschaften (SAMW) sowie Konsumenten- und Patientenorganisationen 2017 gegründet wurde. Dabei geht es insbesondere um die Sensibilisierung für das Thema der medizinischen Über- und Fehlversorgung im Schweizerischen Gesundheitswesen sowie die Befähigung der Bevölkerung, bei wichtigen Fragen zur Behandlung mitentscheiden zu können. Mit einem interprofessionellen Ansatz soll die Behandlungsqualität durch Vermeidung von unnötigen Untersuchungen und Eingriffen verbessert werden. Die Senkung der Gesundheitskosten steht bei smarter medicine allerdings nicht im Vordergrund: «Im Zentrum steht die optimale Patientenbetreuung, der finanzielle Nutzen ist lediglich ein willkommener Nebeneffekt», erklärt Geschäftsführer Lars Clarfeld.

Empfehlungen von unnötigen Behandlungen ermöglichen offenen Dialog

Kernstück von «Choosing Wisely» sind sogenannte «Top-5-Listen» aus allen medizinischen Fachdisziplinen, welche mittlerweile in der Schweiz von 17 Fachgesellschaften publiziert worden sind. Sie enthalten je fünf konkrete medizinische Massnahmen, welche in der Regel unnötig sind. Für das Kantonsspital Glarus gehört zu hochstehender medizinischer Qualität seit jeher dazu, überflüssige oder gar schädliche Abklärungen und Behandlungen nach dem Motto «weniger ist manchmal mehr» zu vermeiden. Das Kantonsspital Glarus setzt die Empfehlungen von «smarter medicine» insbesondere in den Bereichen Anästhesie, Chirurgie, Intensivmedizin, stationäre Allgemeine Innere Medizin und Radiologie im Behandlungsalltag um. Das Kantonsspital sensibilisiert zudem Patientinnen und Patienten für die optimale Behandlung, auch um für eine effiziente Gesundheitsversorgung in der Schweiz zu sorgen.

Gemeinsam Lösungen entwickeln

Die Partnerspitäler von «smarter medicine – Choosing Wisely Switzerland» erarbeiten in der Arbeitsgruppe «smarter hospitals» gemeinsam Lösungen im Kampf gegen die medizinische Über- und Fehlversorgung im stationären Kontext und teilen «best practice»-Beispiele, um einer massvollen Medizin Sorge zu tragen. Zu den Partnerspitälern gehören die Universitätsspitäler Genf (HUG) und Waadt (CHUV), das Luzerner Kantonsspital (Standorte Luzern, Wolhusen und Sursee), das Spital Nidwalden, das Kantonsspital Glarus, das Kantonsspital Zug, das Stadtspital Waid und Triemli der Stadt Zürich, das Ente Ospedaliero Cantonale in Bellinzona, die Clinica Luganese Moncucco, das Hôpital de La Tour in Genf sowie das Spital Limmattal in Schlieren.