Katholischer Kirchenrat für weitere Amtsdauer bestätigt

An der Herbstversammlung des Kantonalen Katholischen Kirchenrates in Oberurnen wurde der gesamte Vorstand für eine weitere Amtsdauer bestätigt. Ferner wurde über die Situation im Bistum Chur orientiert und das Budget 2011 verabschiedet.



Die katholische Kirche in Schwanden. (Bild: Edi Huber)
Die katholische Kirche in Schwanden. (Bild: Edi Huber)

Kantonalpräsident Stefan Müller informierte zu Beginn der sehr gut besuchten Herbstversammlung in Oberurnen über die Ereignisse in Sachen Weihebischofsernennung im Bistum Chur. Nachdem durchgesickert war, dass Bischof Vitus Huonder Martin Grichting zum zweiten Weihebischof im Bistum Chur ernennen wollte, wehrte sich die Biberbrugger Konferenz, in der alle sieben Bistumskantone vertreten sind, vehement gegen eine solche Ernennung. Grichting ist ein klarer Gegner der heute wirkenden staatskirchenrechtlichen Organe und möchte diese am liebsten abschaffen. Auch die Dekane des Bistums sprachen sich gegen eine solche Ernennung aus. Es gab medial einen ziemlichen Wirbel. Schliesslich fand eine offene Aussprache mit dem Bischof statt, der zusicherte noch weitere Gespräche zu führen und sich wieder zu melden. «Wir wollen nicht wieder eine Situation wie beim Bischof Haas», sagte Müller an der Versammlung. Der Protest gegen eine solche Ernennung habe man daher auch aus der Sorge um die Einheit in der Kirche geführt.

Beitragsgesuche geben zu reden

Auf der Traktandenliste der Herbstversammlung standen drei Beitragsgesuche an Kirchgemeinden. Hubert Stucki, Oberurnen, hatte die Beiträge des Kantonalen Katholischen Kirchenrates der letzten Jahre untersucht und festgestellt, dass diese sehr unterschiedlich hoch sind und im Verhältnis zur Bausumme zwischen vier und 40 Prozent liegen. Die Versammlung erklärte sich damit einverstanden, dass der Vorstand versucht, diese Beiträge zu standardisieren und der Frühlingsversammlung eine neue Regelung vorzulegen.

Martin Leutenegger, Glarus, stellte fest, dass das Beitragsgesuch der Kirchgemeinde Näfels für einen Beitrag an die Renovationskosten der Marienkirche Mollis von 30 000 Franken an der letzten Versammlung bereits abgelehnt worden war und stellte daher den Antrag auf Nichteintreten. Präsident Müller erwiderte, dass man damals erklärt habe, die fehlenden Unterlagen nachzuliefern, die der Grund zur Ablehnung waren. Daniela Gallati, Kirchenratspräsidentin Näfels, erinnerte an die wichtige Sanierung der Kirche auch aus energetischer Sicht. Der Nichteintretensantrag wurde abgelehnt und das Beitragsgesuch genehmigt. Stillschweigend gutgeheissen wurde das Beitragsgesuch von 40 000 Franken an die Sanierung des Kirchengeläuts in Niederurnen.

Gesamter Vorstand wiedergewählt

Die Kirchgemeinde Oberurnen hatte ihr Gesuch um Übernahme der Zuständigkeit für den Religionsunterricht an der HPZ Glarnerland in Oberurnen zurückgezogen, in Anbetracht der Zusage, das ganze Beitragswesen neu zu regeln. Zusammen mit der Evangelischen Landeskirche soll auch diskutiert und geregelt werden, wie der Religionsunterricht an verschiedenen Schulen und Heimen finanziert wird.

Das von Verwalter Heinrich Stucki erläuterte Budget 2011 rechnet mit einem Defizit von rund 15 000 Franken. Nachdem verschiedene Vertreter der Kirchgemeinden von massiven Einbussen bei den Steuereinnahmen berichtet hatten, stellte der Verwalter selbst den Antrag, die Einnahmen von 530 000 auf 500 000 Franken zu senken, wodurch sich das Defizit entsprechend erhöhen wird. Dem Antrag wurde zugestimmt.

Der Vorstand des Kantonalen Katholischen Kirchenrates musste für eine weitere vierjährige Amtsdauer gewählt werden. Mit Applaus quittierte die Versammlung, dass sich Stefan Müller weiter als Präsident zur Verfügung stellte. Auch die übrigen wieder kandidierenden Mitglieder des Vorstandes wurden einhellig bestätigt: Dekan Hans Mathis, Daniela Gallati, Vreni von Felten, Balz Hauser, Annemarie Hodel.

Wie Dekan Mathis ausführte, soll im nächsten Jahr, am 21. Mai, im Kanton Glarus ein Bruderklausentag durchgeführt werden. Die Glarner Landeswallfahrt nach Einsiedeln wurde auf den 26. Juni 2011 festgelegt.