Kdt Heinz Rast letzter emotionsvoller Auftritt

Feuerwehrkommandant Major Heinz Rast stand am Samstag letztmals im Rampenlicht des Abends und durfte wiederum eine stattliche Anzahl Gäste, Ehrenmitglieder und 73 aktive Feuerwehrleute im «Schützenhaus» Glarus begrüssen. Neben den Vertretern des Gemeinderats Glarus fanden sich der Feuerwehrinspektor Sepp Gisler, von der glarnerSach, Dr. Jakob Marti, vom Dep. Bau und Umwelt, Hans-Peter Horat als neuer Kommandant der Feuerwehr Glarus und zugleich Vize-Kdt der Feuerwehr Netstal sowie der Samaritervereine im «Schützenhaus» ein.



Kdt Heinz Rast letzter emotionsvoller Auftritt

Nach dem Nachtessen schritt Kommandant Rast zum Rednerpult und eröffnete die 6. gemeinsame Hauptversammlung der Feuerwehr Glarner Mittelland. Es wäre die 150. HV der Freiwilligen Feuerwehr Glarus gewesen. «So einfach, wie sich gewisse Leute die Zusammenführung der zwei Feuerwehren vorgestellt hatten, war es leider nicht. Viele Turbulenzen und Frustrationen begleiteten die Geburt der neuen Feuerwehr Glarus. Ich hoffe, dass sich jetzt die Wogen glätten und die FWG in ein ruhigeres Fahrwasser gelangt», eröffnete der ausscheidende Kommandant seine letzte HV. Nach 44 Jahren aktivem Feuerwehrdienst, von denen 22 als Kommandant, muss nun Heinz Rast sein Chefposten unfreiwillig räumen. «Ich werde mit Stolz auf das Erreichte zurückblicken. Mein Motto war immer: «Jeder ist ersetzbar», meinte Rast.

Mehr Elementarereignisse

Jedes Schadenereignis ist für die Betroffenen vielfach eine Katastrophe. Auch unser Kanton blieb im Jahre 2011 von kleinen bis ganz grossen Schadenereignissen nicht verschont.

Die FGM wurde im vergangenen Jahr zu 68 Hilfeleistungen angefordert. Insgesamt gab es so 638 Einsatzstunden (Vorjahr 877). Wobei 2011 die 21 Elementarereignisse, 13 Öl-, und 11 Feuerwehreinsätze sowie acht Alarme von Brandmeldeanlagen den Hauptanspruch der FGM ausmachten. Vermehrt wird die Feuerwehr auch für unbeliebte Personenbergung beansprucht. Damit nicht die Fülle, sondern die heiklen Einsätze überhaupt bewältigt werden können, braucht es sehr viel Weiter- und Spezialausbildung. «Die täglichen Meldungen über Brand-, Chemie- und Elementar-ereignisse in den Medien sollten uns vor allzu vielem Übermut bewahren. Glimpflich ging einmal mehr das Unwetter am 10. Oktober an uns vorbei. Genau zum rechten Zeitpunkt hat es aufgehört zu regnen», meinte Rast. Die Jubiläumsaktivitäten 150 Jahre FFG und 150 Jahre Brand von Glarus, ein Blaulichttag im Buchholz, Kinderausbildung im Güterschuppen usw., hielt die ganze FGM immer wieder auf Trab.

Ehrungen

Der Vorsitzende durfte diesmal nur einen Feuerwehrler zum Ehrenmitglied ernennen: Hanspeter Schnyder, Netstal, hat während 20 Jahren wertvollen Wehrdienst für die Öffentlichkeit geleistet. Nach Erreichen der üblichen Feuerwehrplicht wurden Dave Green, Walter Wieland und Josef Ruoss entlassen.

Nur lobende Grussworte

Den Reigen der Redner eröffnete der Vizepräsident des Gemeinderates Reto Frei, Riedern, mit nur lobenden Worten: «Eine Ära als Feuerwehrkommandant geht zu Ende.» Heinz Rast stand unzählige Stunden im selbstlosen und uneigennützigen Einsatz für die Bewohner im ganzen Kanton im Einsatz. Dies gebührt ein grosser aufrichtiger Dank seitens Gemeinderat Glarus. Dr. Jakob Marti, Dep. Bau und Umwelt, überbrachte den Dank des Kantons und erwähnte die 20-jährigen Arbeiten der Chemiewehr Glarus, welche unter Rast geleistet wurden. «In 20 Jahren hat die Chemiewehr Glarus immerhin 323 Ereignisse professionell und souverän gelöst. Dass es dabei zu keinen Unfällen kam, war auch mit Glück verbunden», lobte Marti. Im 200-Jahr-Jubiläum der glarnerSach darf von einem unterdurchschnittlichen Schadenjahr geredet werden. «Wir sind mit viel Glück an einem grösseren Ereignis vorbeigeschrammt», wusste Feuerwehrinspektor Sepp Gisler zu berichten.

Der neue Sicherheitschef und Feuerwehrkommandant Hans-Peter Horat dankte Heinz Rast für die gute Truppe, die er ihm überlassen werde. Bruno Giovanoli, Vertreter der Ehrenmitgliedervereinigung und Manfred Kistler vom Samariterverein Glarus-Riedern überbrachten allesamt Dankesworte und rundeten diese obligate Runde der Grussworte ab. Bei der Verabschiedung kam Vizekommandant Fridli Jacober nochmals auf die grossen Verdienste von Rast zu sprechen. «Heinz, mit den meisten Amtsjahren aller Kommandanten, hat massgeblich bei den Feuerwehrfusionen Glarus, Riedern und Ennenda mitgewirkt. War zuständig beim Stützpunkt Neubau, Aufbau Chemiewehr, Anschaffung diverser Fahrzeuge, beratend in Feuerwehr Futura, B7, Glarner Mittelland und in der PGK des Schweizer Feuerwehrverbandes und vieles mehr. Kaum einer hat in über vier Jahrzehnten zugunsten der Öffentlichkeit mehr bewirkt», lobte Jacober. Er geizte auch nicht mit unrühmlichen Sprüchen an die Behörden. Der Abgang von vier Offizieren (inkl. ihm) sei das Verdikt dieses Geplänkels. Mannschaft und Anwesende würdigten schliesslich die Verdienste mit einer Standing Ovations.

Tolle Unterhaltung

Letztmals kündigte Heinz Rast zum Schluss ein tolles Abendprogramm an. Röbi Gaus führte durch einige unterhaltsame Stunden mit Komiker Peach Weber, dem Zauberer Pat Perry und der attraktiven Yevgeniya Stöcklin, der ersten Miss Polefitness der Schweiz.