Kein Sägemehlduft am Pfingstmontag

Wieder nichts mit dem Glarner-Bündner am Pfingstmontag. Mit der Absage des Schwingfests in Näfels sind alle Kranzfeste der Monate April und Mai vorzeitig verschoben oder abgesagt. Noch haben die Molliser die Hoffnung nicht aufgegeben.



Glarner-Bündner 2019 in Glarus Daniel Bösch (oben) gegen Domenic Schneider. (Foto: Lorenz Reifler)
Glarner-Bündner 2019 in Glarus Daniel Bösch (oben) gegen Domenic Schneider. (Foto: Lorenz Reifler)

Die Organisatoren des Glarner-Bündner Schwingertages, die turnenden Vereine Mollis, haben es nicht einfach. 2020 wurde ihr Fest wegen der Corona-Pandemie um ein Jahr ins 2021 verschoben. Der Nordostschweizer Schwingerverband machte die Weisung, dass nach Möglichkeit alle sieben Kantonalen im Verbandsgebiet um ein Jahr geschoben werden. Diesem Wunsch kamen auch die Molliser nach.

Mit den sich im Herbst 2020 abzeichnenden Szenarien, beschränkte Zuschauerzahl oder womöglich gar Geisterschwingfeste gänzlich ohne Publikum, fiel für die Organisatoren der ursprünglich geplante Austragungsort Flugplatz Mollis weg. Eine Durchführung an diesem Standort wäre speziell im Bausektor mit riesigem Aufwand verbunden gewesen und somit finanziell nicht tragbar. In einer Abstimmung entschied sich das OK für eine Zusammenlegung des Festes mit einem anderen Organisator. Da am Auffahrtstag (13. Mai) in Näfels bereits der Glarner Kantonale Nachwuchsschwingertag festgesetzt ist, welcher vom Schwingklub Niederurnen und Umgebung durchgeführt wird, sind Infrastruktur und Auflagen, welche durch das BAG vorgegeben sind, bereits vorhanden bzw. erfüllt. Aus all diesen Gründen entschieden die Molliser ihr Fest am 24. Mai, statt im eigenen Dorf, auf der Klosterwiese im Nachbarsdorf in Näfels durchzuführen.

Keine Kranzfeste im Mai

Weil immer mehr Veranstalter von Kranzfesten im April und Mai ihre Feste in die zweite Jahreshälfte verschoben, nahm man auch ein Ersatzdatum dazu. Für das OK Mollis kam nur noch der 6. Juni infrage. Infolge weiterer Anlässe innerhalb des Turnvereins ist für sie eine Verschiebung in die zweite Jahreshälfte kein Thema.

Mit dem Bundesratsentscheid per 14. April wurde den Verantwortlichen klar, dass die Zeit bis zum 24. Mai nicht mehr reicht. Somit kommt nun das Ersatzdatum, der 6. Juni, zum Zug. Ist auch am Ersatzdatum ein Schwingfest nicht möglich, geben die turnenden Vereine von Mollis ihr Fest zurück. In diesem Falle liegt der Ball beim Glarner Kantonalen Schwingerverband, ob und in welcher Form heuer noch ein Glarner-Bündner stattfindet. Mit der Verschiebung des Glarner-Bündners sind sämtliche Kranzfeste im April und Mai abgesagt. Im NOS-Verbandsgebiet sind vor dem Glarner bereits das Thurgauer, St. Galler, Zürcher verschoben und das Bündner-Glarner (im Juni) abgesagt worden.

Kein Bergschwinget 2021

Der Präsident des Glarner Kantonalen Schwingerverbandes Rolf Figi hat betont, dass die Durchführung des Kantonalen Nachwuchsschwingertages sowie des Glarner-Bündner erste Priorität haben. Deswegen hat per 12. April auch das OK Bergschwinget Klöntal ihr Fest im Juli abgesagt. Ein Geisterschwingfest im Klöntal ist für die Organisatoren kein Thema. OK-Präsident Jakob Heer und Kantonalpräsident Rolf Figi sind sich einig: «Ein Geisterschwingfest im Klöntal ist für uns kein Thema. Alle Kraft muss dafür investiert werden, dass das Glarner-Bündner und der Nachwuchsschwingertag in irgendeiner Form durchgeführt werden können.» Sollte das Glarner-Bündner am 6. Juni in Näfels am Ersatzdatum ebenfalls nicht durchgeführt werden können, entscheidet der Kantonalvorstand über eine Durchführung sowie das Datum und den Ort. Mit der Absage des Bergschwingets wäre der 10. Juli wieder frei. Da aber fast alle Veranstalter auf die Monate Juli und August ausgewichen sind, ist der Terminkalender in der zweiten Jahreshälfte schon jetzt pumpenvoll. Zudem stehen in der zweiten Jahreshälfte mit dem Jubiläumsschwingfest in Appenzell und dem Kilchberger Schwinget zwei Eidgenössische Anlässe für die Aktiven an. Und: am darauffolgenden Sonntag, 11. Juli, sind die NOS-Schwinger auf der Rigi eingeladen.

Bundesratsentscheid abwarten

Gemäss Beschluss des Bundesrates per 14. April sind Kampfsportarten wie Schwingen weiterhin nicht erlaubt. Somit gilt es für das OK Mollis den nächsten Entscheid abzuwarten. Folgen bis spätestens 10. Mai keine Lockerungen, geben die Molliser ihre Bemühungen auf und das Fest zurück. Schwingen dürfen aktuell die Jahrgänge 2001 und jünger. Ebenfalls bestehen für die 120 besten Schwinger des Landes wieder die Möglichkeit zu trainieren. Dies aber bloss in fix zugeteilten Vierergruppen. Auch der Nordostschweizer Schwingerverband hat längerem Hin und Her die 26 Schwinger dem Eidgenössischen Technischen Leiter Stefan Strebel gemeldet. Wettkämpfe für die über 20-Jährigen bleiben weiterhin verboten. Bevor ein Athlet einen Wettkampf bestreiten darf, muss er mindestens vier Wochen trainieren können. Dies ist eine Vorgabe des Eidgenössischen Schwingerverbandes in Zusammenarbeit mit dem Aktivenrat.