Kein Unterricht und keine Besuche in Spital und Heimen

Die Massnahmen und Einschränkungen im Zusammenhang mit dem Corona-Virus wurden heute von Bund und den Kantonen nochmals deutlich verschärft: Keine Anlässe mit mehr als 100 Leuten, kein Unterricht vor Ort in den Schulen sowie keine Besuche im Spital oder in den Heimen.



Informierten über die neuen Massnahmen im Zusammenhang mit dem Corona-Virus (von links): Benjamin Mühlemann, Rolf Widmer und Orsolya Bolla. (Bild: jhuber)
Informierten über die neuen Massnahmen im Zusammenhang mit dem Corona-Virus (von links): Benjamin Mühlemann, Rolf Widmer und Orsolya Bolla. (Bild: jhuber)

Das Corona-Virus schränkt das Leben in der Schweiz und auch im Glarnerland noch weiter ein. Am Freitag haben Bund und Kanton die Massnahmen nochmals deutlich verschärft. «Das Wohl der Allgemeinheit ist unser höchstes Ziel. Dem müssen wir andere Dinge unterordnen», meinte dazu Regierungsrat Rolf Widmer an der Medienkonferenz. So werde ab dem kommenden Montag alle Veranstaltungen mit mehr als 100 Personen verboten, zudem gilt die Weisung, dass in Gastronomiebetrieben, Bars oder Discos maximal 50 Personen (inkl. Personal) sich aufhalten dürfen. «Unsere Faustregel ist da pro Person vier Quadratmeter.»

Schüler bleiben zu Hause

Betroffen sind nun aber auch die Schulen im Kanton, berichtete Regierungsrat Benjamin Mühlemann. So finde auf allen Stufen kein direkter Unterricht mehr statt. Während man ab der Oberstufe davon ausgehe, dass sich die Kinder und Jugendlichen zu Hause selber beschäftigen können, biete man für Familien mit Kindern vom Kindergarten bis zur 6. Primarklassen ein Betreuungsangebot an den Schulstandorten an. «Hier aber wirklich nur für den Fall, dass es keine andere Möglichkeit der Betreuung gibt.» Zudem sollen die Kinder und Jugendlichen auch mit den heutigen elektronischen Medien weiter beschult werden. «Damit sie weiter lernen und Aufgaben lösen können.»

Keine Besuche

Im Kantonsspital sowie den Alters- und Pflegeheimen, wie auch ähnlichen Institutionen, gilt zudem ein restriktives Besuchsverbot. Orsolya Bolla, Hauptabteilungsleiterin Gesundheit, weiss, dass dies für die Betroffenen ein grosses Opfer bedeutet. «Gerade die Risikogruppen müssen wir besonders schützen. Und diese Massnahme gehört auch dazu.» Wenn es um Geburten oder auch Sterbebegleitung gehe, könnten natürlich Ausnahmen gewährt werden. Es gehe zudem natürlich darum, die Ausbreitung so gut wie möglich einzudämmen. Denn wie man an Italien sehen kann, könnte sonst das Gesundheitssystem auch in der Schweiz und im Glarnerland überfordert werden.

Wie auch vom Bund angeordnet, gelten die Massnahmen und Bestimmungen im Glarnerland bis Ende April. Man analysiere die Lage aber ständig und schliesst mögliche Anpassungen nicht aus. Zudem berät der Regierungsrat am kommenden Dienstag, was mit der Näfelser Fahrt und der Landsgemeinde geschehen soll. Hier müsse man aber kein Wahrsager sein, wenn man eine Absage und eine Verschiebung vorhersieht, meinte dazu Ratschreiber Hansjürg Dürst.