Keine Beanstandungen bei Kontrolle von Import-Wildpilzen

Lebensmittelkontrolleure untersuchten während des Jahres 2022 verschiedene Proben von importierten Wildpilzen auf ihre Radioaktivität. Sämtliche Werte liegen weit unterhalb der Grenzwerte.



Lebensmittelkontrolle bei importierten Wildpilzen (Bild: iStock)
Lebensmittelkontrolle bei importierten Wildpilzen (Bild: iStock)

Auch Jahrzehnte nach der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl im Jahr 1986 können Wildpilze aus bestimmten Wäldern noch immer radioaktiv kontaminiert sein. Die Belastung liegt aber deutlich unter den gesetzlichen Grenzwerten, was auch die neuste Überprüfung durch das Amt für Lebensmittelsicherheit und Tiergesundheit der Kantone Graubünden und Glarus bestätigt. Alle Proben waren lebensmittelrechtlich konform.

Nach dem Nuklearunfall in der damaligen Sowjetunion zog eine radioaktive Wolke nach Mitteleuropa. Die Folgen sind auch 37 Jahre später noch durch radioaktive Spuren in Willpilzen feststellbar. Aus diesem Grund wurde die sogenannte Tschernobyl-Verordnung erlassen: Lebensmittel, die aufgrund des Unfalls im Kernkraftwerk Tschernobyl mit Cäsium-137 kontaminiert sind, dürfen nur eingeführt werden, wenn sie die festgelegten Höchstwerte nicht überschreiten. Bestimmte Lebensmittel aus bestimmten Herkunftsländern dürfen nur zusammen mit einer amtlichen Bescheinigung importiert werden.

Fallout belastet Wildpilze bis heute

Im Lauf des Jahres 2022 wurden im Einzelhandel 15 Wildpilzproben aus verschiedenen Ursprungsländern erhoben, darunter auch solche, die von der radioaktiven Wolke von 1986 nicht betroffen waren. Bei den getrockneten Steinpilzen wurden fünf Proben aus China und je eine Probe aus Serbien, Montenegro, Montenegro/Russland, Bosnien-Herzegowina und Südafrika genommen. Bei den frischen Steinpilzen wurden zwei Proben aus Rumänien und bei den getrockneten Morcheln je eine Probe aus China, Indien und Kanada erhoben. Die höchsten Werte für Cäsium-137 in Wildpilzen wurden erwartungsgemäss aus den Ländern gemessen, die aufgrund des Tschernobylunfalls eine Bescheinigung für den Import benötigen: Montenegro, Montenegro/Russland und Bosnien-Herzegowina. Der höchste Wert wurde mit 80 Becquerel bei einem Steinpilzprodukt aus Rumänien gemessen. Auch dieser Wert liegt aber deutlich unter dem gesetzlichen Höchstwert von 600 Becquerel pro Kilogramm.