Die Finanzsituation sieht in der Gemeinde Glarus nicht rosig aus. Genau wie bei den Kollegen im Norden und Süden sowie dem Kanton muss der Gemeinderat mit den Mitteln haushälterisch umgehen und Sparmassnahmen prüfen und durchsetzen. Mit diesem Hintergrund wurden die meisten Traktanden an der Herbstgemeindeverammlung von letztem Freitag behandelt. Ganz zum Schluss ganz besonders beim Budget und der Festsetzung des Gemeindesteuerfusses. Hier beantragte der Gemeinderat eine Erhöhung von 3 Prozent auf 59 Prozent; noch ein Prozent forderten die Grünen; Ablehnung und Beibelassung von 56 Prozent forderten hingegen die SVP und FDP. Mit 222 zu 207 Stimmen wurde die Steuererhöhung knapp abgelehnt. Beim Budget wurde zuerst die Zurückweisung mit Aufforderung zu mehr Sparmöglichkeiten beantragt, wurde aber mit grossem Mehr abgelehnt. So kam es zu einigen Detailänderungswünschen. So forderte die FDP die Einfrierung der Lehrerlöhne auf den Stand von 2024. Zudem sollte auf den Studienkredit für die Gastronomie im Volksgarten verzichtet werden, indem die Gemeinde die Gespräche mit der Denkmalpflege weiterführen soll. Nicht zulässig war ausserdem die Forderung von Thomas Hefti, auf den Verkauf der gemeindeeigenen Liegenschaften zu verzichten. Dies sei im Auftragsgebiet des Gemeinderates und aber einer gewissen Sache Thema für die Gemeindeversammlung. Zudem wurden bei den Investitionen Streichung von Projektierungskrediten beim Schulhaus Buchholz, einer möglichen Turnhalle mit Sportanlagen beim Schulhaus Erlen/ Gründli sowie bei der Sanierung des Kindergarten Erlen eingereicht. Von allen Anträgen wurde nur der Verzicht auf die Turnhalle im Erlen angenommen. Hier aber auch mit der Aufforderung, den Bedarf an Sportinfrastruktur zu prüfen. Ebenfalls eingehend diskutiert wurden auch die Schaffung von weiteren Tempo-30-Zonen im Gemeindegebiet. Hier forderte die FDP die Ablehnung des gesamten Vorhabens. Zudem wurde gleichzeitig gefordert, dass die Projekte in Ennenda trotzdem oder trotzdem nicht durchgeführt werden sollen. Am Schluss wurde die Gesamtvorlage deutlich abgelehnt.
Die neue Leistungsvereinbarung mit GlarusService wurde nur dahingehend geändert, dass hier in jedem Jahr ein Bericht über die Tätigkeiten und Finanzierungen abgelegt werden muss. Gar keine Wortmeldungen gab es zum Anschluss des Gemeindehauses und Gesellschaftshaus in Ennenda an den Wärmeverbund sowie die Sanierung der Alp Hinterschlatt.
Zum Abschluss einer langen Versammlung wurden die scheidenden Gemeindeschreiber Markus Rhyner und Gemeinderat Hans Peter Spälti verabschiedet und ihr Engagement für die Gemeinde verdankt.