Keine Unfalltoten 2010 im Kanton

Erstmals seit Jahrzehnten gab es im Kanton Glarus keinen Verkehrstoten zu beklagen. Deshalb fällt auch die Verkehrsunfallstatik 2010 fast durchwegs positiv aus. Augenfälliger Negativpunkt ist allerdings, dass die Zahl der Unfälle unter Alkoholeinfluss stark anstieg. Die Kriminalstatistik zeigt auf, dass die Gewaltstraftaten leider ebenfalls stark zugenommen haben.



Chef Kriminalpolizei. (Bilder: ehuber) Polizeikommandant Markus Denzler begrüsst die Medienvertreter zur Verkehrsunfall- und Kriminalstatistik 2010 der Kapo Glarus. In der Folge verschiedene Statistiken:
Chef Kriminalpolizei. (Bilder: ehuber) Polizeikommandant Markus Denzler begrüsst die Medienvertreter zur Verkehrsunfall- und Kriminalstatistik 2010 der Kapo Glarus. In der Folge verschiedene Statistiken:

Bei der Präsentation der Verkehrsunfall- und Kriminalstatistik 2010 sprach Polizeikommandant Markus Denzler von einem intensiven Jahr. «Ich hoffe, dass wir dieses Jahr wieder zum Normalbetrieb zurückkehren», meinte Denzler. Im vergangenen Jahr haben vor allem Unfälle auf der A3- und auch der Baustelle Linthal 2015 personellen Mehraufwand bedeutet. «Die Einsätze am WEF oder an den Fussballspielen in St. Gallen bedeuten für die Glarner Kapo eine Belastung von einem halben bis einem ganzen Mannjahr.»

Mehr Unfälle unter Alkoholeinfluss

Im vergangenen Jahr waren bei 52 Verkehrsunfällen Alkohol im Spiel, im Vergleich von 35 Fällen im Vorjahr eine massive und bedauerliche Steigerung. «27 Lenker hatten bei den Unfällen sogar 1,5 Prozent Alkoholpromille und mehr im Blut.» Dies gab Oberleutnant Anton Landolt, Chef Spezialdienste, an der Medienorientierung bekannt. Erfreulich, so Landolt weiter, war die Zahl der verletzten Kinder noch nie so gering wie 2010. Dies trotz weiterer Zunahme des Fahrzeugbestandes und allgemein dichterem Verkehr. «Die Kantonspolizei wird auch im Jahr 2011 mit präventiver Verkehrserziehung und repressiven Kontrollen versuchen, die Verkehrssicherheit weiter zu fördern.» Insgesamt registrierte die Polizei im vergangenen Jahr 261 Verkehrsunfälle, rund zehn Prozent weniger als im Vorjahr. «Wir können aber den Verkehrsteilnehmern durchwegs ein gutes Verhalten attestieren.»

Zunahme der Gewaltstraftaten

«Die Gesamtzahl der Straftaten hat gegenüber 2009 abgenommen, die steigende Tendenz der Gewaltdelikte ist aber zu beachten und gibt zu Sorge Anlass. «In seinen Ausführungen wies Leutnant Rolf Gubser, Chef Kriminalpolizei, darauf hin, dass die Anzahl der Straftaten nicht bloss in der Quantität bemessen werden dürften. Die Qualität der Delikte bestimmen über Art, Umfang und Aufwand der Ermittlungen. Während die Zahl straffällig gewordener Jugendlicher um 13 Prozent von 85 auf 74 abnahm, nahmen demgegenüber die von Jugendlichen begangenen Straftaten um über 10 Prozent zu. «Die Kantonspolizei Glarus erreichte für das laufende Jahr eine Aufklärungsquote von 43,7 Prozent bei einem schweizerischen Durchschnitt von 29,1 Prozent», gab Gubser am Ende seiner Ausführungen mit sichtlichem Stolz bekannt.