Nach dem Erdrutsch im Gebiet der Wagenrunse Schwanden im August 2023 hat die glarnerSach eine unabhängige Überprüfung der geologischen und geotechnischen Arbeiten im Zusammenhang mit der Sanierung der Niederentalstrasse in Auftrag gegeben. Diese Untersuchung wurde von einem Expertenteam bestehend aus Frau Anita Lutz der Firma Dr. Vollenweider AG und Herrn Markus Liniger der Firma Geotest AG durchgeführt. Die zentrale Fragestellung lautete, ob bei der Sanierung der Niederentalstrasse im Jahr 2020/2021 Verantwortlichkeiten verletzt wurden, die zur grossen Rutschung im August 2023 hätten führen können.
Im Dezember 2020 ereigneten sich plötzlich Rutschungen im Gebiet Wagenrunse in Schwanden, welche die Niederentalstrasse beschädigten. Diese Strasse wurde um 1932 erstellt und im Jahr 2021 nach umgehend ausgeführten geologischen Untersuchungen und entsprechenden Schutzmassnahmen wieder instand gesetzt. Trotz sorgfältiger Planung und Umsetzung kam es im August 2023 jedoch erneut zu einer grossen Rutschung, die die Strasse vollständig zerstörte und bis hinunter zu den Liegenschaften am Hangfuss zu schweren Schäden führte.
Das von der glarnerSach beauftragte Gutachterteam hat die geologischen und geotechnischen Arbeiten intensiv überprüft und kommt zum Schluss, dass bei der geologischen Beurteilung, der Erkundung und der Überwachung sowie bei der Planung und Ausführung der Strassensanierung keine Verantwortlichkeiten verletzt wurden. Die geologischen Rahmenbedingungen der Wagenrunse sind extrem komplex, was die Ereignisse der Jahre 2020 bis 2023 zu nichtvorhersehbaren Naturereignissen machen.
Die Expertise bestätigt, dass alle damals erkennbaren geologischen Faktoren berücksichtigt und die notwendigen Entwässerungs- und Sicherungsmassnahmen korrekt umgesetzt wurden. Die Rutschungen von 2020 und 2023 sind auf nichtvorhersehbare und plötzliche Veränderungen in den unterirdischen Wasserfliesswegen zurückzuführen, die durch Erdbeben und andere natürliche Prozesse ausgelöst wurden.
Die eingerichteten Überwachungs- und Notfallmassnahmen haben jedoch funktioniert und ermöglichten rechtzeitige Evakuationen, sodass keine Personen zu Schaden kamen.
Auf Basis der vorliegenden Expertise sieht die glarnerSach keinen Anlass für rechtliche Schritte oder Regressansprüche. Die Ereignisse im Gebiet der Wagenrunse Schwanden müssen als extreme Naturereignisse betrachtet werden, deren Verlauf trotz aller getroffenen Massnahmen nicht massgeblich beherrschbar war. Die glarnerSach kommt mit den Schadenerledigungen gut voran und bleibt weiterhin bestrebt, den Betroffenen rasch und kompetent zu helfen.
