Kessler Snowboards – Der Ferrari unter den Brettern

In Braunwald werden nicht nur Snowboard Bretter für Olympiasieger und Weltmeister hergestellt. Auch der „Normale“ Snowboardfahrer kann ein solches Brett erwerben. Jedes dieser Bretter ist auf jeden Fall ein „Unikat“.



Der Meister und sein Werk: Hansjürg Kessler mit einem seiner Bretter (Bild: ehuber)
Der Meister und sein Werk: Hansjürg Kessler mit einem seiner Bretter (Bild: ehuber)

Warum Snowboard Bretter aus Braunwald?

Tag für Tag werden in den gemieteten Räumen der Holzbau AG in Braunwald drei bis vier Snowboard Bretter hergestellt. Jedes Brett wird nach genauen Angaben und Designwünschen des Kunden. Zu Beginn alleine und seit einigen Jahren zusammen mit einem fachkundigen Mitarbeiter, produziert Hansjürg Kessler „seine“ Bretter. Zuerst erlernte er den Beruf des Zimmermannes. Anschliessend besuchte er die Holzfachschule, um sich dann zum Bauführer auszubilden. Im Winter betätigte er sich als Skilehrer in Braunwald und fand so eine sehr intensive Beziehung zum Verhalten der damaligen Skis. Im Jahre 1988 produzierte er nebenamtlich und aufgrund seiner gesammelten Erfahrungen einige erste Snowboard Bretter. Zu jener Zeit begann der stetig steigende Trend der Snowboardinteressierten. Nachdem seine Bretter immer mehr Anklang und Fans fanden, gründete er im Jahre 1993 eine Einzelfima. Damit begann die Aera der Kessler Boards. Seit dem 1. Januar 2005 ist die Firma Kessler GmbH eine im Handelsregister eingetragene Firma. „Ich bin ein „Tüftler“ so Hansjürg Kessler, „und das ist sicher ein Teil meines Erfolges.“

Der Aufstieg der Marke Kessler

Nachdem sich bei den Snoawboard Rennen nach und nach erste Erfolge auf seinen Brettern vermelden liessen, wurde die Marke Kessler auch für namhafte RennläuferInnen interessant. So konnte er im Jahre 2001 – trotz gutem Vertrag mit K2 – den nachmaligen Olympiasieger Phillip Schoch ins Boot holen. Da er aber – entgegen grosser Firmen – nicht in der Lage war Fahrer finanziell zu unterstützen, stellte er ihnen das notwendige Material kostenlos zur Verfügung. Für Schoch war wichtiger ein Brett für Siege zu haben, als einen gutbezahlten Vetrag ohne Siegeschancen. Die Bretter wurden laufend verbessert und den individuellen Fähigkeiten des Fahrers angepasst. Das Jahr 2002 stand für die Firma Kessler ganz im Zeichen der Weiterentwicklung, was sich für die späteren Jahren auszahlen sollte. Nach und nach kamen weitere Spitzenfahrer auf den Geschmack und fuhren Bretter von Hansjörg Kessler: die Gebrüder Simon und Philip Schoch, Heinz Inniger, Urs Eiselin, Daniela Meuli und Fränzi Kohli. Aber auch die junge Deutsche Amelie Kober (Silbermedaillengewinnerin an der Olympiade) zählen noch heute zur treuen und siegreichen „Kessler Family“.

Zukunftsaussichten

Die Zeit steht nicht still. So arbeitet Hansjörg Kessler intensiv mit verschiedenen Spitzenfahrern zusammen. Deren Ideen und Verbesserungsvorschläge werden wenn immer möglich umgesetzt. Ein grosser Teil dieser technischen Entwicklung und der Erfahrung werden auch in die herkömlichen Bretter eingebaut. So profitiert auch der „normale“ Snowboardfahrer von den Weiterentwicklungen der Spitzenfahrer. Die Nachfrage nach seinen Brettern ist so gross, dass er zusammen mit seinem Mitarbeiter bereits den zweiten Sommer über Bretter produziert. Letztes Jahr hat Kessler einen Auftrag vom russischen Verband für die Herstellung und Lieferung von 80 Brettern erhalten. Auch in diesem Jahr wird er für Russland weitere Bretter bauen. Vor kurzem hat Südkorea 50 Bretter in Auftag gegeben. Seine Bretter werden heute in ca. 20 Länder exportiert. Ein Brett – was ihn besonders mit Stoz erfüllt – besitzt seit letztem Winter auch Bodie Miller. Als Gegenleistung hat Miller ihm eines seiner Paar Skis geschenkt. Bei voller Leistung kann Kessler im Moment die laufend steigenden Bestellung noch bewältigen. Neu werden in Braunwald auch normale Carver-Skis hergestellt. Hier befindet Kessler sich noch in der Testphase. Als bekannter Tester konnte er Paul Accola gewinnen. Dass diese beiden das Heu auf der gleichen Bühne haben, muss sicher nicht speziell erwähnt werden. Auf jeden Fall darf man gespannt sein auf die ersten Skis aus der Fabrik von Hansjürg Kessler. Ski wie vor allem auch Snowboard Bretter der Marke Kessler haben einen sehr hohen Wiedererkennungswert. Nur einige wenige Sportartikelhändler in der Schweiz können die Bretter aus Braunwald anbieten. Die Mehrheit wird direkt– nach individuellen Wünschen – bei Kessler in Auftrag gegeben.

glarus24 bedankt sich für das Gespräch bei Hansjürg Kessler in Braunwald. Mit Interesse werden wir den ganzen Winter über die Resultate der vielen Spitzenfahrer auf den Kessler Boards verfolgen. Sicher ist: Die Goldkrone auf dem Logo steht zu Recht auf jedem Kessler Brett…