Kinder, ab ins Bergwerk!

Seit Samstag, 15. Juli, bekommen die Kinder auf dem Spielplatz Hüttenberg in Braunwald ein ganzes Bergwerk, um zu baggern, zu fördern, zu rutschen und zu klettern. Reto Glarner, Präsident des Vereins «Braunwald aufwärts» und Fridolin Hösli, Geschäftsführer VISIT Glarnerland, können einen Spielplatz vorzeigen, der im Winter und im Sommer spielerisch zum Teamwork animiert.



Reto Glarner präsentiert das neue «Bergwerk» für Kinder auf dem Hüttenberg. (Fotos: Janine Rickenbacher)
Reto Glarner präsentiert das neue «Bergwerk» für Kinder auf dem Hüttenberg. (Fotos: Janine Rickenbacher)

Einsteigen können die Kinder hinter dem Hotel Cristall. Im Holzhäuschen befindet sich der Start, am Ende der Rutsche sind Bergwerk und Berg aufgebaut, hinter der 2020 eröffneten 1. Etappe des Mehrgenerationenspielplatzes. Mit Baggern wird das Förderband von zwei Kindern mit Kies befüllt, während ein anderes im «Hamsterrad» das Förderband antreibt. Daneben bietet die Anlage viele «Klettermöglichkeiten». Am «Berg» aussen kann gebouldert werden, innen kann man in den ersten Stock klettern, um dann oben raus durch ein Netz hinüber ins Bergwerk zu kriechen. «Wir wollten eine Attraktion schaffen, welche die Kinder eine Zeit lang beschäftigt und wo sie eben auch das Zusammenarbeiten entdecken», sagt Reto Glarner. Die vier Aktiven dieses Vereins – neben Glarner, Matthias Kappeler, Stephan Kobler und Silvia Blatter – haben eine Lösung gefunden, die auch im Winter bespielt werden kann, da ein Teil des Platzes überdacht ist. Rund eine Mio. Franken haben sie bisher aufgetrieben und in ihre Projekte investiert. Bei Beratung und Bau arbeiteten sie mit der Firma Holzpur aus Sempach zusammen, sie realisierte neben der Rutsche aus Metall die Bauwerke für die spielenden Kinder aus langlebigem und splitterfreiem Accoya- und Robinienholz. «Unser Spielplatz war auch für ‹Holzpur› eine neue Idee, etwas, was sie so noch nicht gemacht haben», sagt Glarner. «Für die Gestaltung der Spitze des Berges sind wir übrigens noch auf der Suche nach einem starken Partner für eine passende Idee.» Im Winter sind rund um den Platz die Schneesportlehrer am Arbeiten im Übungsgelände von «Braunwald aufwärts», auch im Sommer will sich Braunwald stärker aufstellen. Am «neuen Berg in Braunwald» soll eine fixe Arbeitsstelle entstehen – mit Aufgaben von Restauration über Vermietung von Klettermaterial, Touristeninfo bis hin zur Spielplatzaufsicht.

Grundinfrastruktur

«Spielplätze gehören, gerade für Orte wie Braunwald, die sich familienfreundlich positionieren, zur Grundinfrastruktur», ist Fridolin Hösli von VISIT Glarnerland überzeugt. «Dieser neue Spielplatz Hüttenberg ist eine willkommene Ergänzung zum touristischen Angebot. Weil es bis jetzt auf Ebene Dorf keinen Spielplatz gab, war das auch ein Anliegen der Tourismusorganisation. Braunwald aufwärts hat sich dafür kräftig ins Zeug gelegt. Der Hüttenberg ist der richtige Ort dafür: zentral gelegen, gut erschlossen, bei zwei Sportbahnen und Restaurants, der ideale Punkt für einen öffentlichen Spielplatz. Insofern geht es mit Braunwald jetzt wirklich aufwärts. Der Spielplatz ist wie der Seilpark, der hoffentlich bald eröffnet wird, ein wichtiger neuer Stein im Mosaik, diese angebotsseitige Entwicklung gilt es kommunikativ an den Gast zu bringen.» Reto Glarner seinerseits ist überzeugt: «Nicht einfach Visionen haben, sondern machen, was in der Gegenwart realisierbar ist. Wir zeigen damit, dass wir das hier selber an die Hand nehmen.» Unser Heimweg vom Hüttenberg zur Bergstation Braunwaldbahn führt an der Baugrube des «Alpenblick» vorbei, wo die Bauarbeiter mit Baggern aufgefahren sind. l