Kinder und Betagte basteln gemeinsam

Marita Hösli, Kindergärtnerin aus Schwanden, organisierte für ihre jüngsten Kindergartenkinder einen Heimbesuch der besonderen Art. Drei Tage lange buken, bastelten und feierten die Fünfjährigen zusammen mit den Bewohner/-innen des Pflegeheims – ein Projekt, das die Generationen auf einfache, aber ergreifende Art zusammenbrachte.



Jung und Alt backen zusammen: Die Kindergärtner aus Schwanden und die Bewohner/-innen des AZS.
Jung und Alt backen zusammen: Die Kindergärtner aus Schwanden und die Bewohner/-innen des AZS.

Kinder im Altersheim? Das weckt bei vielen Erinnerungen an erzwungenes Blockflötenspiel und straff organisierte Feierlichkeiten. Nicht so bei den Kindergartenkindern von Marita Hösli. Bereits beim gemeinsamen Ostereierfärben vor zwei Jahren – auch damals im Alterszentrum Schwanden – stellte die erfahrene Pädagogin fest, dass gerade die kleinen Kindergartenkinder sehr gut mit den betagten Menschen klarkommen und ungezwungen Kontakte knüpfen. Wichtig dabei ist es, so Hösli, dass man gemeinsam etwas macht, dass es also nicht eine blosse Vorführung vor den ältern Menschen ist.

Während ihre grösseren Kindergartenkinder im Rahmen eines Projektes der Schule Schwanden dieses Jahr bereits die Schüler der Primarschule besuchen, wollte sie für die kleineren Kinder einen ganz besonderen Heimbesuch organisieren und fragte das AZS an. Im AZS war man über den bevorstehenden Besuch hoch erfreut und so öffnete Cornelia Bruhin den Kindern vom 16. bis 18. Dezember die Tür zum Wohnzimmer des Pflegeheims. Hösli arbeitete für jeden Tag ein zweistündiges Programm aus, welches kurzweilig ist und alle Sinne ansprechen soll. Am 1. Tag backen die Kinder zusammen mit den betagten Menschen, am 2. Tag werden Sterne gebastelt und am 3. Tag gibt es eine gemeinsame Feier mit Lichtern und Musik.

Bereits am ersten Tag zeigte sich, dass das Projekt erfolgreich sein würde. Während die Kinder die Schuhe auszogen und die Spielecke in Beschlag nahmen, führte das Pflegepersonal die pflegebedürftigen Bewohner/-innen an die Tische. Als der Teig und die Formen verteilt waren, konnte es losgehen. In grünen Schürzen und mit Namensschildern machten sich die Kinder ans Werk, tüchtig unterstützt von den Betagten. Es wurde schnell gelacht und geplaudert; und schon bei ersten gemeinsamen Singen leuchteten die Augen und es flossen sogar einige Freudentränen.