Kindernachmittag im Museum des Landes Glarus Freulerpalast

Am Kindernachmittag im Museum des Landes Glarus beschäftigten sich Kinder mit dem Leben von Soldaten gestern und heute. Neugierig und nachdenklich zugleich folgten sie den Ausführungen von Werner Schindler, Vizepräsident der Beresina Grenadiere.



Neugierig und nachdenklich zugleich folgten sie den Ausführungen von Werner Schindler
Neugierig und nachdenklich zugleich folgten sie den Ausführungen von Werner Schindler

«Eine Wurst, klar!», antwortet ein achtjähriger Bub keck auf die Frage von Werner Schindler, was ein «Landjäger sei». Klar, eine Wurst, sind sich die übrigen fünf Jungen und das eine Mädchen einig. Sie nahmen am Samstag am Kindernachmittag des Museums des Landes Glarus teil. Unter dem Motto «Das Museum blickt zurück auf die Schweiz vor 200 Jahren» fand der Kindernachmittag unter dem Titel «Mit Sack und Pack: Soldatenleben vor 200 Jahren» statt, wobei die Museumspädagogin Agnes Müller und Werner Schindler viele Parallelen zur Gegenwart zogen.

So lernten die Teilnehmer zunächst, was ein Schweizer Grenadier vor 200 Jahren in seinem Tornister mittrug und wozu es diente. Gemeinsam mit Schindler packten die Kinder die wenigen Habseligkeiten aus. Sie bestaunten den Vorrat Tabak, den ein Soldat mitführte. Fasziniert folgten die Teilnehmer den Ausführungen zum Gewehr. Ein Schüler wusste ganz genau, welche Funktion ein Steinschloss hatte. Mit diesen Gewehren konnten die Soldaten vor 200 Jahren 3 Schuss pro Minute abfeuern, erklärte Schindler und liess die Teilnehmer die Waffe in die Hand nehmen.

«Man darf aber nichts beschönigen», erklärte er. Die Schweizer waren gefragte Soldaten. «Doch da gibt es auch eine Kehrseite», so der Referent. Junge Glarner wurden, teils erst 17 und 18 Jahre alt, zum Militärdienst in den Schweizer Regimentern gepresst. Oft kamen sie nach Hause, mit abgeschossenen Gliedern und an der Seele versehrt. Arbeitsunfähig mussten sie von den Gemeinden unterstützt werden. Wer nach vier Jahren Dienst gesund in die Heimat zurückkehrte, wurde beispielsweise Landjäger – nein, nicht Wurst, «ein Landjäger ist ein Polizist», so Schindler.

Fasziniert verglichen die Kinder die historischen mit den Uniformen und Waffen der Gegenwart. «Cool», lautete der Kommentar zur Sonnenbrille, die gleich anprobiert wurde. Beeindruckt waren sie von der heutigen Ausrüstung und der Verpflegung, die so viel besser ist, als die historische. Auf grosse Resonanz stiessen am Schluss die spendierten «Bundesziegel» und –schokoladen». Diese wurden in Hosentaschen für den Heimweg reichlich gebunkert.

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