Kirche ausser Programm

Ein aussergewöhnlicher Geburtstag bescherte der Kirchgemeinde Obstalden-Filzbach einen samstäglichen Fest-Gottesdienst ausser Programm.



Brachten Italien näher: Die Sänger des Chors „Coro degli Alpini del Piave“ aus Feltre. (Bild: zvg)
Brachten Italien näher: Die Sänger des Chors „Coro degli Alpini del Piave“ aus Feltre. (Bild: zvg)

Der „Coro degli Alpini del Piave“ aus Feltre, am Fusse der Dolomiten, weilte hier als Geburtstagsgeschenk für Frau Violetta Joos-De Pauli aus Näfels. Nach einer privaten Feier zum 80. Geburtstag der Jubilarin nahm sich der Chor auch Zeit für einen öffentlichen Auftritt in der Kirche Obstalden. Die Geburtstagsfeier und das Konzert waren ein Dankeschön der Kinder an die Jubilarin und so standen auch die Wortbeiträge von Pfarrer Uli Knöpfel, in Deutsch und Italienisch, unter dem Thema Dankbarkeit.

Voll besetzte Kirche

Zum Auftakt ertönte ein vielstimmiges „Ave Maria“ in der bis fast auf den letzten Platz gefüllten Kirche. Dankbarkeit sei Wertschätzung für das eigene Leben; so Pfr. Knöpfel in Anlehnung an die Geschichte der 10 Aussätzigen (Lukas Kap. 17), die durch ihren Glauben gesund wurden. Nur einer von ihnen kam zurück und dankte für die Heilung. So sei es auch im wirklichen Leben: Dankbarkeit könne nicht verordnet werden. Echte Dankbarkeit habe Gründe, seien es Begegnungen, Talente oder wertvolle Momente. Wer sich überlege, wofür er heute dankbar sein könne, erlebe eine Leichtigkeit, die sich einstellt, ein Lächeln. Dankbarkeit und Freude stecken an und so passiere auch ein kleines Wunder, wenn die Gottesdienstbesucher die Kirche am Schluss mit einem Lächeln verlassen. Das deutsch gesungene „Stille Nacht, heilige Nacht“ liess einen an diesem Samstagmorgen ein feierliches, vorweihnachtliches Frösteln verspüren.

Blumenstrauss von Melodien

Die weiteren Lieder der vorwiegend weiss- und grauhaarigen Sänger übermittelten eine Botschaft aus einem anderen, unbekannten Italien, fern von Skandalen. Sie erzählten Geschichten der ehemaligen Gebirgsinfanteristen und überbrachten einen Blumenstrauss von Melodien, unter denen auch das bekannte „La Montanara“ nicht fehlen durfte.
Die Herbstsonne lachte durch das Kirchenfenster, als begeisterter Applaus die Sänger auf den Heimweg entliess.