Kirchenjubiläum Ennenda – ein festlicher Schlusstag

Voll besetzte Kirche, Musik, Besinnliches, Markt im Freien, Konzertantes – an Angeboten mangelte es für die vielen Besucherinnen und Besucher gar nicht. Mit Beginn des Gottesdienstes waren praktisch alle Plätze in der Kirche besetzt. Unter Leitung von Daniel Spälti sang der Kirchenchor Ennenda, unterstützt von Instrumentalisten, gehaltvoll, mit grossem Einfühlungsvermögen – dies im Beisein prominenter Gäste wie Sebastian Doll, Stadtpfarrer in Glarus; Peter Aebli, Gemeindepräsident in Glarus, damit auch Ennenda, Netstal und Riedern; Regierungsrat Kaspar Becker, Landammann; Ivo Oertli, Kirchenratspräsident in Ennenda.



Kirchenjubiläum Ennenda – ein festlicher Schlusstag

Iris Lustenberger, Gemeindepfarrerin, führte mit spürbarer Fröhlichkeit und Wertschätzung ein. Gar viele Fest- und Erwartungsfreudige durfte sie in der stilvoll restaurierten Kirche begrüssen. Immer noch spüre man das bespiellose Miteinander, die verbindende Kraft, wie sie beim Bau der Kirche vor exakt 250 Jahren spürbar gewesen sei. Auf diesen Gründungstag wurde nochmals hingewiesen. Die Ennendaner Kirchgänger hatten es damals einfach satt, bei jedem Wetter nach Glarus zu gehen und dort die Gottesdienste zu besuchen. Es wurde derart geplant und gearbeitet, dass die Kirche nach wenigen Monaten mitten im Dorfe stand, als stolzes, formschönes Wahrzeichen, als Ort der Begegnung, Raum der Stille, musikalisch wertvolle Stätte mit herrlicher Akustik und raumfüllender Orgel. Mit der Predigt befasste sich Iris Lustenberger mit den Gründungsjahren, mit heutigen Wünschen der Kirche, als da sind: Frieden, Umgang mit Angst und Belastungen, Befreiung, Gebet, Stille – mit ansprechender, einladender Vielfalt. Diese Mannigfaltigkeit beschränkt sich nicht auf den Kirchenraum, sie greift weiter. Die Rede kam auf die von Eva Oertli gefertigte Stele westlich des Kircheneingangs. Weiteres galt dem Kunstmarkt, der just mit Schluss der Predigt gar gut besucht war, zum Kauf und Verweilen einlud. Die Predigt galt Umfassendem, Einendem, lautete das Gesamtmotto zu diesen festlichen Tagen doch «Mir mitenand»!
Sebastian Dolls Grüsse galten der Existenzberechtigung der Kirchen, die keine Soloprojekte seien, sondern für die Gemeinschaft stünden. In Zeiten der vielen Änderungen sei das Miteinander höchst bedeutsam, in positiv Lebendigem sollen wir uns weiterhin begegnen.
Landammann Kaspar Becker rückte die Freude, Leid, innerem Frieden, äusserte sich zur Kirche als zentralem Teil unserer Gesellschaft. Wir dürfen dankbar sein, dass wir hierzulande, in unserer Gesellschaft im Frieden leben dürfen. Er munterte zum kurzen Innehalten auf.
Gemeindepräsident Peter Aebli erwähnte die zuweilen aufkommenden Verunsicherungen. Die Kirche sei es, die unsere Gemeinschaft mittrage, mitpräge. Er verdankte, wie seine Vorredner das hohe Engagement der Kirchenverantwortlichen und gratulierte selbstverständlich zum bemerkenswert runden Jubiläum.
Dem schloss sich Kirchenratspräsident Ivo Oertli gerne, bereitwillig an. Es sei nun seine dritte Rede innerhalb weniger Tage, nachher werde er sich gerne wieder dem Alltag zuwenden. Unerwähnt blieb das von ihm kenntnisreich und sorgsam geschaffene Modell der Kirche, das im EG des Restaurants Trigonella – in der Gemeindestube – samt erläuternden Texten noch bis Donnerstag ausgestellt bleibt.  

Dann blieb viel Zeit, um an den vielen Ständen mit selbstgefertigten Erzeugnissen aller Art zu verweilen, Kaufwillige hatten buchstäblich die Qual der Wahl aus sorgsam und kunstreich Gefertigtem Passendes auszuwählen – sicher auch im Hinblick auf weihnachtliche Überraschungen. Verpflegung war ebenfalls angeboten.
Wieder andere geladene Gäste fanden sich im EG des Pfarrhauses zusammen, um zu verweilen, zu plaudern, sich vielleicht sogar Behördlichem hinzugeben – vieles wurde in freundschaftlichen Gesprächen erwähnt.
Und auf den frühen Nachmittag war – wiederum in der Kirche – ein Chorkonzert angesagt, wie man es in derartiger Kompaktheit selten geniessen kann. Es gab kaum Reden, dafür umso mehr Lieder aus fast allen Teilen unserer Welt. Besinnliches, Harmonisches, ungemein Schwungvolles, Berührendes – so vieles klang nach den jeweiligen Ansagen auf. Man durfte sich genussreich mittragen lassen, staunend, was derart überzeugend erarbeitet worden war, dass es riesig ansprechend, formschön ertönte.

Den Anfang machte das Heimatchörli Ennenda mit Marcel Frischknecht als schwärmerisch Ansagendem und Dunja Kern als Stimmführerin, beseelt Anleitende. Es wurde in eine harmonische, friedliche Welt entführt, eine Kultur voller Schönheiten und harmonischem Reichtum klang auf.

Dann folgte der Songline-Chor, von Mi-Helen Müller Trautmann musikalisch gar umsichtig geführt. Es kam eine andere Kultur zum Tragen, man wurde mit Liedern aus gar vielen Teilen unserer Welt richtiggehend verwöhnt, mit Gospel, Liebe, Herzwärme – mit willkommener Vielfalt und gehaltvollem Reichtum. Man durfte das gemeinsame Singen der beiden Chöre riesig geniessen; erspürend, wie Musik zu vereinen mag.

Der Männerchor Ennenda-Glarus, von Christoph Bächtiger enorm engagiert und schwungvoll geführt, führte in eine Kultur ein, in der Verweilen, hohe Geselligkeit unter Gleichgesinnten, Verweilen und intensives Geniessen zum Hauptinhalt hatte. Man war zum Mitgeniessen nachhaltig eingeladen.

Aus den verschiedenen Grussbotschaften der Chorverantwortlichen wurde spürbar, wie gross die Wertschätzung ist, die den Ausgestaltenden des kirchlichen Lebens entgegenkommt.

Und mit dem späteren Nachmittag fanden viele der so sorgsam vorbereiteten Anlässe einen Abschluss. Es bleiben positives Erinnern, Dank an alle Organisierenden und die Hoffnung, dass dieses starke Miteinander weitergelebt wird – über ganz lange zukünftige Zeitspannen hinweg.