«gluschtig» machen auf den Kirchentag

Am Pfingstwochenende findet Historisches im Glarnerland statt; nicht nur findet dann nach über 30 Jahren wieder ein Kantonaler Kirchentag statt, es ist durch die Teilnahme der Reformierten Landeskirche, der Katholischen Landeskirche und er Evangelisch-methodistischen Kirchen der erste ökumenische Kantonale Kirchentag überhaupt. «Geplant war der Anlass eigentlich schon vor einem Jahr», blickte OK-Präsident Martin Laupper an der Medienkonferenz am letzten Montag in der Stadtkirche Glarus zurück. Aufgrund der Massnahmen gegen das Coronavirus musste nicht nur der Termin verschoben werden, «man musste auch immer prüfen, was wie möglich ist.» Jetzt sei man froh, dass man das Fest so feiern kann, wie das vom OK von Anfang an beabsichtigt war. «Es ist wieder möglich, frei aufeinander zugehen zu können.» Denn trotz dem christlichen Fundament, soll es ein Fest für alle sein. «Es war wichtig, den Mittelweg zwischen Missionierung und Chilbi zu finden», erklärte Cornelia Dauber, welche für das Programm verantwortlich ist. Jeder könne so bei der Veranstaltung so viel Religion finden, wie er will. «Es wird Menschen geben, die von den drei Tagen nur das gemeinsame Ein- und Ausläuten von allen Kirchen im Kanton mitbekommen. Wir hoffen natürlich, dass dies eine kleine Minderheit sein wird.» Nach dem akustischen Auftakt geht der Kirchentag gleich in allen Dörfern des Kantons weiter, denn alle Kirchgemeinden haben für den Freitagabend einen eigenen Anlass organisiert. «Der Kreativität war hier keine Grenze gesetzt», führt Dauber weiter aus. Von den Dörfern geht es dann am Samstag in die Stadt, denn in Glarus finden zu den Themen Bildung, Spiel & Spass, Tradition, Weltoffen, Musik, Bücherwelt verschiedenste Aktivitäten statt. «Kirche ist vielseitig und findet nicht nur im Gottesdienst statt», meint dazu der Beirat Ulrich Knoepfel. «Auch die christlichen Werte Gemeinschaft, Toleranz und Solidarität sollen im Fokus stehen.» So zum Beispiel konnte der jährlich stattfindende Kantonale Flüchtlingstag integriert werden.

Am Sonntag wird der Kirchentag mit dem Festtagsgottesdienst abgeschlossen, hier bringen alle Kirchgemeinden einen Pilgerstab und Salz mit. Aus dem Stab macht Martin Stützle eine Live-Performance; das Salz wird vermischt und wird als «Bhaltis» den Besuchern mitgegeben. Beides widerspiegelt auch die Losung «Salz der Erde, Licht der Welt», unter welcher der Kirchentag durchgeführt wird. «Als «Gluschtigmacher» gibt es im Vorfeld was für den Magen», führt Laupper weiter aus. Speziell markierte Wurst, Brot und Käse sollen auf die Veranstaltung aufmerksam machen und den «weltlichen» Aspekt hinweisen. «Er zeigt aber auch die breite Unterstützung, die wir bei der Organisation erlebt haben. Eine Gemeinschaftlichkeit, die wir hoffentlich auch an Pfingsten erleben werden», freut sich Laupper zum Abschluss.