Klassisches, Musical und Volkstümliches

Die Vielfalt an Musikalischem kam einem gar reichhaltigen, riesig bunten und unnachahmlich schönen Geschenk gleich. Zu verdanken war das den fünf Musikern, die sich unter dem Namen Philharmonic Brass Zürich – Generell5 zusammengefunden haben und in wechselnder Besetzung seit beinahe 15 Jahren an verschiedensten Orten auftreten, erfolgreich und mit originellem Konzept, das die Interpretierenden spürbar fordert. Und alles ist mit riesiger Eleganz, inhaltlichem Reichtum und überzeugender Virtuosität angeboten.



Klassisches, Musical und Volkstümliches

Auf Einladung des Kulturvereins Glarus Süd gastierten Thomas Gmünder (Waldhorn, Ansagen, Akkordeon), Markus Hauenstein (Tuba), Xaver Sonderegger (Posaune), Christoph Luchsinger und Patrik Arnold (beide Trompete) im gut besetzten Gemeindezentrum Schwanden. Sie sind stets willkommene, liebenswürdige Gäste, die sich aus früheren Jahren in Glarnerischem recht gut auskennen und auf treue Fans zählen dürfen. Das kam zwischen der Vielfalt an Interpretiertem zum Ausdruck, als Bekannte ab Bühne gar herzlich begrüsst wurden. Und Thomas Gmünder war ein gar gesellig Erzählender, der sich hin und wieder selber leicht massregelte, weil eine der zahlreichen Ansagen zu lange dauerte. Das missbilligende Reagieren seiner Mitspieler nahm er jeweils mit leichtem Stirnerunzeln zur Kenntnis.

Vor der Pause wurde in adrettem Schwarz aufgetreten, schliesslich gehörten Klassisches, Festliches, gern Gehörtes zu diesem Programmteil. In der Vielfalt der Klänge ging Ruth Tüschers freundliche Begrüssung – in ihrer Funktion als Präsidentin des Kulturvereins – beinahe unter. Die vier hochbegabten Bläser verfügen über ein riesiges Repertoire, das sie mit spürbarer Freude, Spielwitz und kenntnisreich auszugestalten wissen. Sparsames Bewegen deutet schon mal an, was noch folgen würde. Die musikalische Kurzweil kam einem Verwöhnprogramm mit exquisiten Inhalten gleich, mitreissend, elegant, originell zusammengesetzt. Man konnte sich der Festlichkeit aus einem Teil der von Händel komponierten Feuerwerksmusik, wenig später einem lüpfigen Csardas, Teilen der «Kinderszenen» von Robert Schumann, Weisen von John Lennon und Paul Mc Cartney oder der für Bläser umgeschriebenen Toccata und Fuge in d-Moll von J. S. Bach und anderem hingeben, sich mittragen lassen in dieser Fülle aus Leidenschaft, harmonischem Reichtum, Beseeltheit, Träumereien und Tanz. Es wurde ohne Noten interpretiert, eine meisterliche Leistung angesichts der immensen inhaltlichen Vielfalt an derart verschiedenen Stücken.

Nach der Pause konnte man sich eher Weltlichem, Lockerem, musikalischen Inhalten aus Peru und Mexiko, inländischer Folklore und Ausschnitten aus Musicals zuwenden. Alles wurde so locker gespielt, als ob das gar nicht so schwierig wäre. Gerne und bereitwillig liess man sich mittragen. Die Zuhörenden aus der ersten Reihe avancierten kurzzeitig zu Alphornträgern – bereitwillig und gerne. Der Mix aus Bewährtem, Forderndem, zuweilen Unbekanntem, Lebensfrohem kam an, wurde mit verdient grossem Beifall verdankt.

Es wäre vermessen, nicht angebracht, die Leistungen Einzelner hervorzuheben. Alle sind sie brillante Künstler, die über eine hochkarätige gestalterische Reife verfügen und sich in verschiedensten Stilrichtungen mit beneidenswerter Eleganz zurechtfinden.

Der Dank von Publikumsseite war derart, dass Zugaben folgen mussten. Ein herzlicher Dank ging von den Musikern an Toni Bieri, Bühnenmeister und gute Seele des Gemeindezentrums. Und wer an Musikalischem noch nicht genug hatte, freute sich auf den 21. Januar des kommenden Jahres und damit den Auftritt im Saal des Gemeindehauses Ennenda.