Kleine Pride ins Land von Heinrich Hössli

Diese Woche beginnt in Zürich wieder die Pride Week. Der Demonstrationsumzug findet am 11. Juni 2016 statt. Er erinnert an den Stonewall-Aufstand in der New Yorker Christopher Street von 1969. Stonewall gilt als Wendepunkt der Schwulen- und Lesbenbewegung. Im Kanton Glarus machte sich bereits in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts ein einfacher Hutmacher die Legitimation der Männerliebe zur Lebensaufgabe. Pink Alpine widmet dem frühen Vorkämpfer der Männerliebe nun eine Kultur- und Wanderreise ins Glarnerland.



Am 30. Juli 2016 übernachten die Teilnehmenden der Wander- und Kultureise von Pink Alpine im Landvogthaus Nidfurn
Am 30. Juli 2016 übernachten die Teilnehmenden der Wander- und Kultureise von Pink Alpine im Landvogthaus Nidfurn

Pink Alpine ist ein Reiseanbieter für Schwule, Bisexuelle und Heteros mit Sitz in Bern. Seine Touren und Reisen sind Orte der Begegnung. Einen solchen Ort schafft der Anbieter vom 30. Juli bis 1. August 2016 im Glarnerland. Die Kultur- und Wanderreise beginnt in Glarus mit einer Heinrich-Hössli-Stadtführung. Danach führt die Reise ins Landvogthaus Nidfurn zu einer Lesung mit Rolf Thalmann aus seinem Buch «Keine Liebe ist an sich Tugend oder Laster» über den Ur-Vater der Schwulenbewegung. Tag zwei und drei stehen im Zeichen der Natur. Dann machen sich die sechs bis acht teilnehmenden Männer auf die Kärpfwanderung von Mettmen zum Ämpächli und weiter zur Tschinglenalp. Von dort brechen sie am Schweizer Nationalfeiertag auf zur Martinsloch-Bergtour mitten ins Wahrzeichen des UNESCO-Welterbes Tektonikarena Sardona.

Kontrastreiches Glarnerland


Ein Grossteil des Glarnerlands zählt zum UNESCO-Welterbe Tektonikarena Sardona. Mächtige Höhenunterschiede von 450 m ü. M. im Talboden bis weit über 3000 m ü. M. prägen das Landschaftsbild eines der eindrücklichsten Alpentäler. Auch architektonisch ist Glarus ein kontrastreicher Kanton. Hier erinnern Industriegelände, Fabrikantenvillen und Arbeitersiedlungen aus dem 19. Jahrhundert an die industrielle Herkunft der Glarner, genauso wie Alpbetriebe an die ursprüngliche Landwirtschaft. Das Glarnerland überrascht zudem mit einem unerwartet vielseitigen kulturellen Angebot und einer reichhaltigen Geschichte mit Figuren wie «der letzten Hexe», Anna Göldi, und dem Vorkämpfer der Schwulenbewegung, Heinrich Hössli.

Heinrich Hössli


Aufgewühlt durch einen «Mord aus Leidenschaft» 1817 veröffentlichte der Glarner Heinrich Hössli 1836 das Buch «Eros – die Männerliebe der Griechen». Der Glarner Modist und Autodidakt Heinrich Hössli (1784–1864) war einer der ersten Autoren überhaupt, der die Liebe unter Männern rechtfertigte. Wurde sein «Eros» vor 150 Jahren noch verboten, macht er ihn heute zum Ur-Vater der Schwulenbewegung. 2014 ist ein Buch über den frühen Vorkämpfer der Männerliebe erschienen, an dem sich auch der Historische Verein des Kantons Glarus beteiligte: «Keine Liebe ist an sich Tugend oder Laster» von Rolf Thalmann.
www.heinrichhoesslistiftung.ch

«Im Glarnerland auf den Spuren von Heinrich Hössli»


30. Juli bis 1. August 2016

Treffpunkt: 30. Juli 2016, 15.30 Uhr in Glarus Bahnhof
Rückreise am 1. August 2016 ab Elm Station
Gruppengrösse: 6 bis 8 Männer

Kosten: Fr. 565.– pro Mann
Anmeldung bis 30. Juni 2016:
Telefon +41 31 371 33 91, [email protected], www.pinkalpine.ch