Klimakonferenz ohne Happy End

Es ist eigentlich schon erstaunlich, dass wir Menschen des 20. und 21. Jahrhunderts es fertigbringen, eine Erde, die über Jahrmillionen entstanden ist, in wenigen Jahrzehnten zu zerstören.



Die Erde aus dem Weltall betrachtet.
Die Erde aus dem Weltall betrachtet.

Im Zeitraum des Universums gesehen, existieren wir ja weit weniger als ein Wimpernschlag. Und genau in diesem Wimpernschlag bin auch ich hier. Nicht vorher und nicht nachher. Nein. Jetzt.

Ich beschäftige mich oft mit Astronomie. Mit Ausserirdischem, sozusagen. Es ist eine grossartige und fantastische Welt da draussen. Unvorstellbar gross und schön. Vieles kann nicht erklärt werden. Ich finde, das ist auch nicht notwendig. Lassen wir uns doch von dieser Schönheit verzaubern. Millionen und Abermillionen von Sternen, Planeten sowie galaktischen Wolken in einer Dimension, die das menschliche Vorstellungsvermögen übersteigen. In diesem Universum befindet sich auch unsere Erde. Blau schimmernd schwebt sie seit Jahrmillionen durch das Weltall. Leben ist entstanden. Ein Wunder der Natur. Von der ersten Mikrobe bis zum Menschen dauerte es viele Hunderttausend Jahre.

Wenn wir unsere Erde vom Weltall aus betrachten, staunen wir ob diesem Anblick. Ich wiederhole es noch einmal: unglaublich schön und ein Wunder der Natur. Und jetzt? Jetzt sind wir Menschen da und sind im Begriff, diese Erde langsam zu zerstören. Die dünne Schicht der schützenden Atmosphäre wird immer durchlässiger. Wir beuten die Erde aus. Jeder Rohstoff, der entdeckt wird, wird sofort abgebaut und es muss irgendetwas produziert werden. Die Giftstoffe, die wir hinterlassen, werden irgendwo vergraben. Wälder werden abgeholzt, damit wir schöne und teure Möbel kaufen können. Millionen von Kilometern fahren Last- und Transportautos umher, nur damit wir das Gewünschte schon heute statt erst morgen oder übermorgen bekommen.

Sind wir uns dessen im täglichen Leben eigentlich bewusst? Vielleicht, vielleicht auch nicht. Oft kriege ich zu hören: Was kann ich als Einzelner dagegen tun? Ich sage: Sie können!

Lassen Sie das Auto doch einmal ganz bewusst stehen und gehen zu Fuss oder benutzen die öffentlichen Verkehrsmittel. Haben Sie einmal etwas Geduld, wenn ihr gewünschtes Produkt erst in ein paar Tagen kommt. Verbrauchen Sie nur die Energie, die Sie auch wirklich benötigen. Tragen Sie unserem wertvollsten Rohstoff – dem Wasser – Sorge. Es gibt viele kleine Dinge, die wir tun können. Viele, sehr viele Tropfen auf einen heissen Stein, werden auch ihn kühlen.

Wenn die mächtigen und wichtigen Damen und Herren, die an der regelmässig stattfindenden Klimakonferenz konferieren, diskutieren und referieren, wird daraus nichts resultiert. Und sollte ich einmal als Geist, nach meiner Zeit auf der Erde, im Universum herumschwirren, will ich mir nicht nachsagen lassen, dass ich verantwortlich für die Zerstörung der Erde war. Und wenn das geschätzte Komitee vom Weltkulturerbe einmal etwas Gutes tun will, so erklärt es unsere Erde zum schützenswerten Objekt.

In diesem Sinne
Ihr Martin C. Mächler