«Klimaschutz ist wichtig, dieser Ansatz ist aber falsch»

An diesem Montag hat sich das Glarner Nein-Komitee zum Klimaschutzgesetz präsentiert, um auch dieser Seite ein Gesicht zu geben. Vertreter der Allianz von SVP, Jungfreisinnigen, AGVS-Glarus, ACS Glarus und weiteren zeigten dabei auch Alternativen zum vorgeschlagenen Gesetz vor.



Glarner Nein-Komitee zum Klimaschutzgesetz (v.l.n.r.) Remo Goethe, Peter Rothlin, Thomas Tschudi und Hans Jenny (Bilder: jürg hubr)
Glarner Nein-Komitee zum Klimaschutzgesetz (v.l.n.r.) Remo Goethe, Peter Rothlin, Thomas Tschudi und Hans Jenny (Bilder: jürg hubr)

«Auch uns ist es wichtig, wie wir unseren Kindern den Planeten übergeben und dass wir haushälterisch mit den Ressourcen umgehen», betonte Hans Jenny, Besitzer des Cornettos, am letzten Montagmittag, auf dem Dach seines Betriebes in Ennenda. Hier präsentierte das Glarner Nein-Komitee nicht nur die Argumente gegen das am 18. Juni zur Abstimmung stehende Klimagesetz, sondern auch, welche Gesichter dahinterstehen. Das Gebäude, auf dem sie zurzeit stehen, sei ein gutes Beispiel, was Unternehmen nicht nur im Glarnerland für Alternativen zu Erdöl und für erneuerbare Energien tun. So habe sein Unternehmen mit dem Wechseln an den neuen Standort 2008 für den Backofen den Wechsel von Öl zu Gas vollzogen und mit einer Photovoltaik-Anlage produziere man zudem den weiteren benötigten Strom selber. «Unzählige Unternehmen und Private vollziehen den Wechsel bei der Heizung oder bei der Stromerzeugung bereits mit den aktuellen Anreizen», meinte Remo Goethe von den Glarner Jungfreisinnigen. Dies aber im Rhythmus, den das Unternehmen und das Budget erlaubt. Denn das Gesetz werde zu einem raschen Verbot in vielen Bereichen führen, ist sich Peter Rothlin, SVP, sicher. «Die Vorlage spricht zwar nicht davon, setzt den Bundesrat so unter Druck, dass er nur mit Verboten reagieren kann.» Dies führt für Unternehmen und Bewohnerinnen und Bewohner zu deutlich höheren Kosten. «40 Franken pro Kopf und pro Jahr sind da einfach nicht realistisch.» Und dies in einer mit Teuerung und Verknappung auf dem Immobilienmarkt sonst schon angespannten Situation. Dass für das Klima etwas unternommen werden muss und dass man vom Energieträger Erdöl wegkommen muss, sei auch für sie alle klar, erklärte Thomas Tschudi, SVP, weiter. «Das vorgeschlagene Mittel, ist aber das falsche.» Steueranreize statt Verbote und Subventionen, sehen sie eher als Ansatz. Dazu die Unterstützung in innovative Projekte in Forschung und Industrie. «Auch wenn in der Schweiz einiges getan werden kann, das Problem muss weltweit gelöst werden», meinte Goethe weiter. Die Schweizer können hier mit innovativen Ideen und Produkten Lösungen für die weltweite Reduktion von CO2 bereitstellen.

Weiter müsste auch die Produktion des damit verbundenen elektrischen Stroms angesehen werden. «Bei grösserer Nachfrage steigt hier unweigerlich der Preis», ist sich Rothlin sicher. «Und bei einem Blackout bleiben auch die besten Wärmepumpen im Haushalt kalt.» Hier müsse man alle erneuerbaren und klimaneutralen Energiequellen in Betracht ziehen, führte Tschudi weiter aus. Nicht dass man in die Situation wie Deutschland komme. «Hier wird aktuell mit Öl und Gaskraftwerken schmutzigerer und dennoch teurerer Strom produziert.»